Buchhandlung ~ Was für ein Kriterium muss sie haben?

Mir ist es egal, ob die Buchhandlung ein "Kettengeschäft" ist oder noch "selbständig". Solche Einzelkämpfer gibt es leider immer weniger.

Ich mag helle Geschäfte, wo man noch Tageslicht hat und man nicht sofort von einem Verkäufer überrumpelt wird. Ich liebe es einfach nur herumzustöbern auch in Abteilungen, die ich eigentlich nicht so oft lese. Ich mags wenn man sich irgendwohin verziehen kann und die Schmöcker mal unter die Lupe nimmt. Selbstverständlich hätte dann schon gerne einen Verkäufer/in, der/die mir dann doch weiterhilft und mich berät.
Aber meist gehe ich schon hin und weiss so cirka was ich will bzw. ich sehe beim Rumschauen etwas, was mir gefällt und dann wäre es schon fein, wenn der Mitarbeiter dort, etwas dazusagen können.

Also ich bin absolut dagegen, dass man die Filialisten und Kleinsortimenter einfach in unterschiedliche Schubladen packt. In jeder Buchhandlung gibt es gutes und auch schlechtes Personal. Du kannst in einer Thalia-Filiale ebenso gute Gespräche führen wie in einer kleinen No-Name-Buchhandlung. Du kannst bei einem Filialisten Probelesen, Auskünfte einholen, Bücher bestellen und nach einer Beratung fragen. Es ist ganz gleich in welches Geschäft du gehst. Entweder du hast Glück und erwischst einen Buchhändler, der mit dir auf einer Wellenlänge ist oder du hast Pech und kommst mit deinem Berater eben nicht so zurecht, wie du möchtest. Letztendlich ist es eine Frage des Verkäufers, und nicht des Hauses.

Die einzigen Kriterien für mich sind, daß es viele Bücher geben muß - idealerweise auch englische - und daß man mich in Frieden läßt, solange ich nicht gezielt frage. Dieses "Kann ich Ihnen helfen?" nervt mich.

eine kleine buchhandlung kann aber auch manchmal ziemlich schlecht sein.

gibt hier in der nähe eine, wo die verkäuferinnen generell unfreundlich sind und beraten wurde ich dort auch noch nicht wirklich.

gegen große buchhandlungen hab ich nix, ich mag es, dass es dort schon ziemlich viel auswahl gibt, da ich gerne stöbere und die bücher dann direkt kaufen möchte, ohne noch darauf zu warten, bis es bestellt und geliefert wird. und wenn man doch mal was haben möchte, was es in der buchhandlung nicht gibt, ist es auch in einer großen normalerweise kein problem, es zu bestellen...

Ich finde auch, dass sich manche Käufer kein bisschen in die Lage des Verkäufers versetzen. Sie gehen einfach in die Buchhandlung, suchen ein Buch und wenn das nicht ihren Vorstellungen entspricht, werden sie patzig, das ist nicht das Richtige, man wäre zu doof und verstehe sie nicht.

Hatte ich auch schon oft:
"Ich suche ein Buch. Das ist orange. Und hat links oben in der Ecke einen blauen Stern. Von was es handelte? Das weiß ich doch nicht. Von welchem Autor, Verlag?? Sie sind doch der Buchhändler..."

Wenn man dann nicht helfen kann hat man schon verloren und hinterlässt ungewollt einen unfähigen Eindruck in den Augen mancher Käufer.

Zitat

Original von Grisel
Dieses "Kann ich Ihnen helfen?" nervt mich.

ne, das find ich nicht schlimm. da kann man dann ja sagen, dass man selbst zurechtkommt.

Tam : das hört sich wirklich ziemlich nervig an. wenn man sich in einem bücherladen beraten lassen will, sollte man schon eine ahnung haben, wie man seine wünsche ausdrücken möchte...

Zitat

Original von Tam
(..)
Hatte ich auch schon oft:
"Ich suche ein Buch. Das ist orange. Und hat links oben in der Ecke einen blauen Stern. Von was es handelte? Das weiß ich doch nicht. Von welchem Autor, Verlag?? Sie sind doch der Buchhändler..."

Wenn man dann nicht helfen kann hat man schon verloren und hinterlässt ungewollt einen unfähigen Eindruck in den Augen mancher Käufer.

Gibt's sowas ehrlich?
Ne, das wär mir schon peinlich und wenn ich ein Buch wirklich will kann ich mich auch selbst ein wenig schlau machen...

Da ich erst heute in einer neu eröffneten (großen) Buchhandlung war, weiß ich jetzt genau, was ich mir wünsche: Sortierung mit System. Ich hatte zwei Bücher auf meiner Liste und hab nichts gefunden. Einzig die Bestsellerliste direkt am Eingang war gut zu finden.

Die Verkäuferin war dann allerdings recht nett und ist - zwar etwas planlos - durch den Laden gerannt, um meine beiden Bücher zu finden.

Einmal gehe ich da noch hin, weil ich heute für genau den Laden einen Gutschein über 20 Euro geschenkt bekommen habe... vielleicht bessert sich das ja noch; der Laden ist ja erst sehr einer Woche geöffnet.

Es muss auf jeden Fall viel Auswahl geben und es sollte nach Autoren geordnet sein, sofern die Bücher im Regal stehen, damit ich gezielt nach etwas suchen kann. Tische, auf denen sich die neusten Taschenbücher stapeln find ich immer toll. Vor allem wenns dann noch Sonderausgaben zu niedrigeren Preisen sind.

Lg, Lady Rose

Zitat

Original von Hasal
Gibt's sowas ehrlich?
Ne, das wär mir schon peinlich und wenn ich ein Buch wirklich will kann ich mich auch selbst ein wenig schlau machen...

Unseren Kunden ist nichts peinlich...

Häufig auch:
"Kann ich helfen, suchen Sie etwas Bestimmtes?"
"Ach, Sie sind zu jung, Sie wissen eh nicht, was ich suche. Sie wissen doch gar nicht von was ich spreche..."

Danke! Warum werde ich denn zum Buchhändler ausgebildet??

Bei mir in der Stadt gibt es nur eine Buchhandlung und die ghört keiner Kette an. Da ich aber in Hamburg arbeite habe ich auch immer die Möglichkeit bei Thalia vorbeizuschauen.

Ich mag meine kleine Buchhandlung bei mir sehr gerne.
Sie ist hell und freundlich eingerichtet und das Personal ist sehr freundlich.
In der Kinderecke stehen ein paar Spielsachen, so dass auch Leute mit Kindern gemütlich stöbern können. Außerdem gibt es eine gemütlich Sitzecke zu probelesen.
Sehr gut gefallen mir auch die kleinen Stehtische auf denen vorgedruckte Wunschzelltel undStifte liegen. So kann man isch immer schnell ein Buch notieren, und dann noch mal bei den Eulen nach einer Rezi stöbern
In der Mitte stehen Tische, auf denen noch Bücher vorgestellt werden. Dabei liegen kleine Zettel auf denen man ein paar Sätze zu dem Buch schreiben kann, wenn man es schon gelesen hat. Die werden dann eifach zu den Büchern dazugelegt.

Und genau deshalb gehe ich selten in Buchläden und lese den Buchhändlerblog nicht mehr: ich habe keine Lust, dass sich öffentlich über mich lustig gemacht oder ich für völlig doof hingestellt werde, wenn ich als Kunde mal einen schlechten Tag habe oder mich mal ein wenig ungeschickt anstelle. Ich hab auch Kundschaft, aber wenn ich mich über diese ärgere, dann lass ich den Dampf höchstens im Kollegengespräch ab.
Im übrigen entscheidet für mich die Erreichbarkeit und die Öffnungszeiten. Was nützt mir der kleine Buchhändler am Ort, der erstens ab vom Schuß ist und zweitens gerade zumacht, wenn meine S-Bahn einläuft? Da bleibt nur die Kette in der Großstadt, die ich auch selten genug aufsuche.

Zitat

Original von Tam

Häufig auch:
"Kann ich helfen, suchen Sie etwas Bestimmtes?"
"Ach, Sie sind zu jung, Sie wissen eh nicht, was ich suche. Sie wissen doch gar nicht von was ich spreche..."

Danke! Warum werde ich denn zum Buchhändler ausgebildet??

Leute gibts!

Wenn ich in eine Buchhandlung gehe, dann meistens nur, weil ich in der Nähe bin (was wörtlich zu nehmen ist). Ich mag es auch nicht, wenn die Buchändler mich direkt ansprechen, wo ich mich noch gar nicht umgesehen habe. Natürlich ist das nur nett gemeint, bei dem ein oder anderen klappt es vielleicht, aber ich kaufe durch stöbern und gehe ohne Vorstellung in den Laden.
Ich mag viel Auswahl und ein geordnetes Regal nach Genre und/oder ... . Schön finde ich bei Thalia immer die hübschen Buchaccessoirs.

Zitat

Original von Nachtgedanken
Und genau deshalb gehe ich selten in Buchläden und lese den Buchhändlerblog nicht mehr: ich habe keine Lust, dass sich öffentlich über mich lustig gemacht oder ich für völlig doof hingestellt werde, wenn ich als Kunde mal einen schlechten Tag habe oder mich mal ein wenig ungeschickt anstelle.

Wenn sich ein Kunde ungeschickt anstellt oder einen schlechten Tag hat, verstehe ich das und ersteres finde ich sogar putzig und helfe umso lieber. In den Fällen, die ich beschrieben habe, werde allerdings ich letztendlich für völlig doof hingestellt... - und zwar vom Kunden!

Ich gehe dahin, wo ich mich gut beraten fühle und wo man freundlich und höflich zu mir ist. Das ist in Leipzig eben eine Buchhandlung, die einer Kette angehört.

Zitat

Original von Nachtgedanken
Und genau deshalb gehe ich selten in Buchläden und lese den Buchhändlerblog nicht mehr: ich habe keine Lust, dass sich öffentlich über mich lustig gemacht oder ich für völlig doof hingestellt werde, wenn ich als Kunde mal einen schlechten Tag habe oder mich mal ein wenig ungeschickt anstelle. Ich hab auch Kundschaft, aber wenn ich mich über diese ärgere, dann lass ich den Dampf höchstens im Kollegengespräch ab.
Im übrigen entscheidet für mich die Erreichbarkeit und die Öffnungszeiten. Was nützt mir der kleine Buchhändler am Ort, der erstens ab vom Schuß ist und zweitens gerade zumacht, wenn meine S-Bahn einläuft? Da bleibt nur die Kette in der Großstadt, die ich auch selten genug aufsuche.

Was ist den das?

Das Wichtigste ist für mich eine Tür, durch die man wieder rausgehen kann.

Die informierten und zugänglichen BuchhändlerInnen scheinen sich vor allem hier im Forum aufzuhalten, im RL treffe ich diese Spezies nämlich auch selten an.
Allerdings erlebte ich vor einigen Wochen in einer Filiale der absolut verschrienen Thalia-Kette die Überraschung meines Lebens: ein junger Buchhändler begleitete eine Kundin geduldig durch den Laden, schlug vor, empfahl, suchte ihre Titel zusammen. Ich trabte still und leise hinter her, ich konnte es nicht fassen.
Ein paar Tage später habe ich mein Glück dort selber ausprobiert, ich erwischte eine Kollegin des Buchhändlers. Nicht ganz so patent, aber annehmbar. Seither habe ich genau diese Filiale mehrfach heimgesucht. Die Leute, die dort angestellt sind, sind gut.

Seither bin ich Kundin bei Thalia.

magali

Zitat

Original von beowulf

Was ist den das?

@beo

das da

Ich bevorzuge eine große Buchhandlung, die in der Regel einer Filialkette zuzuordnen ist. Denn dort habe ich eine übersichtliche Präsentation, kann mich schnell orientieren, habe die Novitäten schön zusammen und Tische, wo ich gut stöbern kann und ausreichend Sitzgelegenheiten um in Ruhe meine Wahl zu treffen.
Die kleinen Buchhandlungen hier vor Ort bieten all das leider nicht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Personal der Filialisten sich auch um genauso ausgebildete Buchhändler handelt, die genauso gut oder schlecht sind, wie die in den kleinen Läden.
Allerdings herrscht in den größeren Läden nicht so ein Dünkel oder eine Herablassung, wenn ich mir mal meine banalen Unterhaltungsromane kaufe.

Zitat

Original von Nachtgedanken
Und genau deshalb gehe ich selten in Buchläden und lese den Buchhändlerblog nicht mehr: ich habe keine Lust, dass sich öffentlich über mich lustig gemacht oder ich für völlig doof hingestellt werde, wenn ich als Kunde mal einen schlechten Tag habe oder mich mal ein wenig ungeschickt anstelle. Ich hab auch Kundschaft, aber wenn ich mich über diese ärgere, dann lass ich den Dampf höchstens im Kollegengespräch ab.

Ich bin selbst Buchhändlerin - und muß dir sehr recht geben. Mit meiner Berufsauffassung hätte ich so ein Blog nicht wirklich vereinbaren können.