Kriegsklingen - Joe Abercrombie

Zitat

Original von dyke

Das Buch "Racheklingen" spielt nur in der gleichen Welt, hat aber nichts direkt mit der Trilogie

:nononene, das hab ich schon mitgekriegt... bin ja nicht ganz deppert :pille, das ist nur hier, weil ich das unzusammenhängende buch als reminder fürn nächsten shop-besuch auf meine Eulen-WL setzen muss... (die ich immer dort vor ort einsehe) die englische version auf amazon hat noch gar kein bild, ich hab gar nicht vor, es auf deutsch zu lesen...

Ha, ich musste aus ungeduld bis zum schluss von band drei querlesen, und weiss jetzt, dass eine radikalbehandlung des haxens doch nicht so praktisch wär, weil Glokta den haxen noch mal für ein - sehr kurzes - duell braucht... einmal swordchampion anscheinend immer swordchampion, vor allem, wenn man den gegner völlig überrumpelt...

Logan Ninefingers hat mich am schluss etwas deprimiert, ich hab ihn immer irgendwie für genauso unkaputtbar wie Glokta gehalten. - Gut, er ist in der entscheidung konsequent... er konnte nun mal nicht anders handeln, aber ich denk mir, er ist ja schon am anfang ins wasser gefallen... Es war zwar verdammt tief, und das wasser war sicher betonhart aus der höhe, aber er taucht vielleicht wieder mal auf... *hoff* denn die hoffnung stirbt zuletzt von irgendwem müssen ja die nächsten geschichten der welt handeln...

und dass der frustrierte eunuch Glokta am schluss sogar eine schwangere zur vernunft-ehe überredet, und sich völlig verblüfft auch noch geliebt findet, find ich gaanz süüüüss...

ja, da kann man sagen, dem herrn Abercrombie ist mit 'the first law' eine gute trilogie gelungen... kriegt von mir ganze 10 pünkter, obwohl's zwischendurch hin und wieder etwas grauslig war...

*schulterzuck* das wundert mich bei Logan nicht wirklich, der hatte doch schon von Anfang an abgeschlossen. Aber seit Gandalf sind Comebacks ja Gang und Gäbe

Ja, gut, Logen hat das buch gleich mit dem kapitel 'The End' begonnen... es war also vorhersehbar... aber trotzdem *schmoll*

Obwohl ich sagen muss, dass Ferro Maljinn meine weibliche lieblingsfigur ist, seit sie bei ihrer einführung in die gschicht die gräber für ihre nicht sonderlich geliebten mitstreiter ausgehoben hat - weil derjenige, der sie um schweisse seines angesichts wieder aufgräbt sich vorstellt, dass viele gräber so gegraben wurden...

Irgendwie steh ich gerade auf dem Schlauch, was ist denn (außer dem Preis) der Unterschied zwischen dem Buch...

... und diesem ?

Die Ausgabe für 10.- hat hinten noch ein Interview mit dem Autor drangehängt, sonst ausser dem Cover kein Unterschied.

*augenzuhalt*
Ich werde diesen Thread erst komplett lesen, wenn ich das Buch gelesen habe. Dieses habe ich mir nämlich gestern gekauft, und zwar die Ausgabe für 10 Euro. Weiß jemand, ob die anderen Bände auch in ähnlicher Ausführung erscheinen werden?

***
Aeria

Ist eine Sonderausgabe, die anderen Bände werden nicht in diesem Design erscheinen.

Zitat

Original von aadam
Ist eine Sonderausgabe, die anderen Bände werden nicht in diesem Design erscheinen.

Ich hab auch die 10 EUR Ausgabe und hab´s ja befürchtet. Jetzt muß ich die anderen Bände in einem abweichenden Design kaufen...

abweichende ausgabe? meine englischen haben etwas, was ich gar nicht verputzen kann: abweichende grösse - der letzte band ist diese blöde economy-ausgabe, und wieder um 3 cm höher, vom selben verlag, selbes cover aber zum schreien, weil zu gross für's regal...

Na, das ist ja wohl völig dämlich.

Seh ich das richtig, daß es eine Trilogie ist und "Racheklingen" nix damit zu tun hat ?

siehst du gänzlich richtig, das sind gschichten von derselben welt aber aus dem 'Styrian' Städtebund mit den dortigen gilden...
könnt sein, dass Practical Vitari darin vorkommt, denn die ist von dort, wie auch einige andere randfiguren. Der Städtebund produziert anscheinend berühmte fechter, söldner und assassinen en masse.

Immer diese perfiden Steiermärker...

Original heisst äusserst vielversprechend: 'Best Served Cold' wie man hier nachlesen kann: http://www.joeabercrombie.com/

Auch die leseprobe ist allerliebst, ausreichend um es auf meine wunschliste zu schicken: http://www.joeabercrombie.com/extract_best_served_cold.htm

Ich habe das Buch nach 384 Seiten abgebrochen. Logen ist zwar ganz nett, aber der Barbar von Weber war doch wesentlich unterhaltsamer. Der Handlungsstrang um Jezal hat mich leider überhaupt nicht fesseln können, ich war jedes Mal, wenn der kam, versucht weiter zu blättern. Die Geschichte an sich fand ich nicht uninteressant, aber die Figuren konnten mich nicht überzeugen. Glokta und seine Praktikalen haben mir noch am besten gefallen, auf den Rest hätte ich verzichten können.

Das Problem scheint zu sein, dass in Kriegsklingen keine echten Helden auftreten. Im Gegenteil sind alle Handlungsträger mehr oder weniger ausgeprägte Unsympathen - Leser, die es gewohnt sind, sich in eine Figur empathisch einzuleben, kriegen hier eins auf die Mütze. Interessant, dass der Folterknecht bei den meisten noch am beliebtesten ist ... Gerade die Schwäche der Charaktere macht das Buch aber spannend und unvorhersehbar.
Grossartig dann auch der dritte Teil, wie alle Hassobjekte ihre Bestimmung finden ...

Bei aller Spannung muss man das Buch mit diskreter, innerer Distanz zu den Figuren lesen - ich kann mir vorstellen, dass das gerade bei Frauen nicht gut ankommt.
Ich bin ja eigentlich nicht auf fette Fantasy-Epen aboniert, aber der hier war richtig gut.
Hab gehört, David Gemmel sei so ähnlich, kann das jemand bestätigen?

Ich hab mit sagen lassen, daß Gemmell's Figuren auch nicht einfach gestrickt sind, so soll sein Druss auch eher ein "müder Held" sein. Ich finde es nicht schlimm, wenn man es nicht mit den typischen Helden zu tun hat. Ich finde Figuren mit Ecken und Kanten interessanter. Und trotzdem ich ein Frau bin, mag ich Glokta gern

Und trotzdem ich ein Frau bin, mag ich Glokta gern

du meintest bestimmt "weil"

ach geh, bei frauen kommt das nicht an? Ich halt mich noch immer für eine Frau... muss wohl der nahende wechsel sein, dass ich für Abercrombie glatt jeden anderen liebesroman stehen lassen würd...

Ich find das buch genial... gut, ich bin vor allem angeblichen 'helden' und idealbildern gegenüber in der regel distanziert, bei denen freu ich mich richtig, wenn die demontiert werden, oder auf die schnauze fallen. Nichts ist schlimmer und farbloser, als ein auserwählter held, der kann am schluss nur eines wirksam tun, das ich ihm abnehme: sterben.
der sich unerwartet vom kameradenschwein zum helden mausert, erfüllt die lethalen grundbedingungen für heroismus
Mit antihelden kann ich wesentlich besser, je grausamer das umfeld, je desaströser der charakter, umso tiefer meine zuneigung. Deshalb ist das buch für mich voller helden, die ich aus ihrer jeweiligen situation heraus für völlig nachvollziehbar halte - das heisst, sie müssen reagieren, wie ich in ihrer situation eventuell reagieren würde.
Meine ob ihres grandiosen erstauftritts absolute weibliche lieblingsfigur ist Ferro Maljinn... von wegen empathisch einleben... ich seh mich schaufeln und dem verhassten kampfgefährten ins gesicht spucken, bevor ich ihn im wüstensand verloche... die beste stelle in der ganzen trilogie, und die hat eine menge guter stellen, die sie hauptsächlich Glokta und seiner zynischen weltsicht verdankt.
Nun, mich interessieren zum hineinleben mehr die welten und das umfeld in dem die figuren leben, nicht so sehr die figuren selbst, und die welt von Abercrombie find ich einfach wunderbar: bis in den kern hinein verkommen und korrupt und auf anarchische weise immer dem stärksten dienend... ideales abenteuerurlaubsgebiet fürs kopfkino, denn hier ist alles möglich: hier kann jeder unpopuläre moralische anwandlungen bekommen und daran sterben, hier kann es jeder schaffen, wenn er sich nur an den richtigen verkauft.

alles korrekt, aber für mich die spannende Frage ist, wie jemand im Kopf beschaffen sein muss, um das Buch nach 350 Seiten wegzulegen. Ok, die Tuchhändler-Intrige war etwas undurchsichtig, aber den grossen Handlungsbogen fand ich sowieso eher unwichtig (glücklicherweise, da nicht soo originell).

Zitat

Original von aadam
alles korrekt, aber für mich die spannende Frage ist, wie jemand im Kopf beschaffen sein muss, um das Buch nach 350 Seiten wegzulegen. Ok, die Tuchhändler-Intrige war etwas undurchsichtig, aber den grossen Handlungsbogen fand ich sowieso eher unwichtig (glücklicherweise, da nicht soo originell).

vielleicht denkt jemand anderes über deinen Schädel genau anders herum