Kurzbeschreibung:
Dies ist die atemberaubende Geschichte von Logen, dem Barbarenkrieger, der eigentlich nur seine Ruhe haben will – wenn er nicht ständig um sein Leben kämpfen müsste. Und die Geschichte von Großinquisitor Glokta, der eigentlich durch nichts zu erschüttern ist – bis er auf eine lebende Legende trifft, die in seiner Stadt eine magische Intrige spinnt, und die das ganze Reich zu erschüttern droht …
Der junge britische Autor Joe Abercrombie gibt der Helden-Fantasy im Stil von Stan Nicholls und James Barclay ein neues Gesicht: Zwiespältige Charaktere, spannende Abenteuer und eine gute Portion Humor machen sein Romandebüt „Kriegsklingen“ zu einem außergewöhnlichen Fantasy-Erlebnis.
Der Autor:
Joe Abercrombie wurde 1974 im englischen Lancaster geboren. Er studierte Psychologie an der Universität von Manchester und arbeitete nach seinem Abschluss in London als freischaffender Drehbuchautor.
Nachdem er bereits während seiner Studienzeit an einer Fantasy-Trilogie über einen barbarischen Helden gearbeitet hatte, nahm er diese Idee 2002 wieder auf. Abercrombie beendete den ersten Teil The Blade Itself 2004, der Roman erschien zwei Jahre später bei dem britischen Verlag Gollancz. Seit 2006 bringt der Heyne-Verlag die First Law-Trilogie in deutscher Sprache heraus. Die Übersetzung stammt von Kirsten Borchardt. Es erfolgten auch Übersetzungen in andere europäische Sprachen. Abercrombie lebt mit seiner Familie in London.
Das Buch:
Kriegsklingen ist der Auftakt der „First Law-Trilogie“ (Das erste Gebot) vom jungen englischen Autor Joe Abercrombie und gleichzeitig auch sein Debut.
Im Mittelpunkt des Abenteuers stehen vor allem seine Charaktere, die in 3 verschiedene Handlungsstränge im Verlauf der Geschichte reibungslos zusammengeführt werden.
Da hätten wir auf der einen Seite Logen „Neunfinger“, ein barbarischer Krieger aus den Nordlanden, dessen Familie ermordet wurde. Auf seiner Flucht aus dem Norden trifft er auf einen Magier der ihn anheuert und mit ihm sprechen möchte. Dies ist kein geringerer als Bayaz, die lebende Legende und der Erste der Magi.
In Adua der Hauptstadt des Reiches wird die Geschichte aus Sicht zweier Charaktere erzählt. Glokta der verkrüppelte und sadistische Inquisitor des Landes und Jezal dan Luthar ein junger Adeliger aus guten Haus. Glokta soll zunächst gegen die Gilde der Tuchhändler ermitteln und erfährt dabei mehr als ihm lieb ist. Jezal dessen Vater ihn zum Militär schickte, trinkt und spielt gern, er soll beim jährlichen Fechtturnier des Imperiums antreten. Nebenbei verliebt er sich in eine Frau, die aus dem Bürgerlichen stammt und dann auch noch die Schwester seines besten Freundes ist. Als dann auch noch Bayaz der Erste der Magi in der Hauptstadt eintrifft um seinen Stuhl im Inneren Rat einzunehmen überschlagen sie die Ereignisse.
Ein Strudel aus Intrigen, Machtgier, Korruption entwickelt sich und auch Glokta merkt das er nur benutzt wird. Das Reich wird inzwischen von den Nordmännern und Gurkhul bedroht und im Süden sind es die Piraten und Seefahrer, doch die Adeligen sind nur mit sich selbst beschäftigt. Man merkt an jeder Stelle des Buches das der Autor selbst großer Fan von George R.R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ ist. Das klassische Gut und Böse gibt es auch hier nicht. Die Charaktere zeigen Stärken, Schwächen, sowie gute und schlechte Seiten.
Alles im Allen ein tolles Debut, in dem noch nicht soviel passiert und das Augenmerk eindeutig auf die Charaktere liegt. Außergewöhnlich ist der schwarze Humor, die Ironie und der Zynismus des Autors, trotzdem ist das Buch auch sehr deftig, teils brutal und meiner Meinung erst ab 16 Jahren zu empfehlen.
Im Übrigen gibt es die beiden anderen Bände (Feuerklingen, Königsklingen) auch schon auf deutsch und die Trilogie findet damit seinen Abschluss. Ein großer Vorteil gegenüber George R.R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“, an dessen Klasse es nicht ganz ran kommt aber gewaltig nah 
Ein kleines Manko gibt es dennoch, leider gibt es keine Karte und kein Personenregister im Buch, was ich persönlich schade finde.
Fazit:
Toller Auftakt der „First Law-Trilogie“, dessen Folgebände soviel sei verraten, nicht an Qualität nachlassen. James Barclay schrieb „Merken Sie sich diesen Namen: Joe Abercrombie wird Fantasy-Geschichte schreiben!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
8/10
Sebastian Fitzek - Der Seelenbrecher
