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'Unter dem Safranmond' - Seiten 001 - 087
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Schön, auch ein Buch unter 20 € kann ein Lesebändchen haben, auch die Karten im Umschlag gefallen mir sehr, Mehr als den Prolog habe ich noch nicht gelesen, fängt aber interessant an, die Atmosphäre im Hause Greenwood wird gut beschrieben und macht neugierig.
Ich gehe davon aus, dass wir noch viel mehr von ihm erfahren werden, als dass er wegen Pferderennen von Trinity College flog...
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Noch bevor ich den Prolog von Unter dem Safranmond begonnen habe, fällt mir dieses Gedicht sehr positiv auf. Der irische Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats ist etwas Besonderes.
Dieses Gedicht „He wishes for the cloths of heaven” kannte ich nicht, aber es spricht mich sehr an, so auch der Schluss:
…
Doch ich bin arm, hab nur meine Träume.
Meine Träume leg ich Dir zu Füßen.
Tritt sanft darauf,
du trittst auf meine Träume. "Nicole, wie bist du für deinen Roman gerade auf dieses Gedicht gekommen?
Bei Luchterhand sind seine Gedichte in neuer Übersetzung erschienen
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Oh ja, das wuesste ich auch sehr gern!
Ich finde dieses Buch grossartig aufgemacht, es stimmt einfach alles, und zusaetzlich zu der schoenen Aufmachung habe ich mich ueber die Informationen auf Nicoles Website gefreut, die so unwiderstehlich formuliert sind, wie wir's von Nicole kennen, und noch mehr Lust aufs Buch machen.
Danke!Ein sehr schoener Einstieg. Ich bewundere immer, wie manche Autoren auf den Einstiegsseiten mit ein paar gekonnten Strichen ein Buehnenbild zeichnen und Figuren hineinsetzen, dass der Leser das Gefuehl hat, er kenne Szenario und Personal schon ewig.
Richard Burton fesselt mich von der ersten Begegnung an. Und meine zweite Lieblingsfigur ist Mayas Vater. Die Atmosphaere in seinem Haushalt ist glaubhaft und bildhaft und vorstellbar geschildert, so viktorianisch wie nur irgend denkbar. Aber dieses "Wissenschaftliche", ein wenig Weltferne, Sehnsuechtige, das gibt es - finde ich - auch heute noch in manchen Haushalten, in denen seit Generationen derselben wissenschaftlichen Disziplin gehuldigt wird.
Es gefaellt mir sehr gut!Alles Liebe von Charlie
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Zitat
Original von Charlie
Aber dieses "Wissenschaftliche", ein wenig Weltferne, Sehnsuechtige, das gibt es - finde ich - auch heute noch in manchen Haushalten, in denen seit Generationen derselben wissenschaftlichen Disziplin gehuldigt wird.
Diese Stimmung in der Famile ist sofort auffällig. Im Prolog wird angemerkt, dass es bei den Greenwoods üblich ist, nachts die Fenster einen Spalt offen zu lassen. Gut beobachtet, solche Kleinigkeiten, Dinge die in Familien einfach üblich sind, machen den Alltag in diesen Zeiten aus und sind besonders für ein Kind so normal.
Es gefällt mir aber auch, dass Maja sich einen eigenen Rhythmus sucht. Sie wird bestimmt eine vielversprechende Hauptfigur. -
Ich habe gestern auch schon den Prolog gelesen und bin ebenfalls gespannt, ob wir von Richard später wieder hören werden. Mayas Ehemann wird vorerst wohl ein anderer. Ich hab mich nur gefragt, ob der im Klappentext erwähnte Rashid vielleicht Richard ist (vom Aussehen her ist er ja recht dunkel, würde vielleicht als Araber durchgehen....). Andererseits würde das nicht zu dem Wiki-Eintrag passen
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Ich gestehe, ich habe auch schon gestern mit dem Lesen angefangen, weil ich so gespannt auf die Geschichte bin. Der Einstieg hat mir sehr gefallen. Ich mochte die Figuren auf Anhieb. Maya fühlt sich oft fremd in ihrem vertrauten Zuhause, weil sie anders ist als ihre Schwester und ihre Mutter. Sie träumt sich mit Briefen und Büchern in eine andere Welt. Ich finde sie als Heldin sehr interessant und freue mich schon darauf, mit ihr in ferne Länder zu reisen.
Deine Bücher spielen stets an exotischen Schauplätzen, Nicole. Fließt ein bisschen eigenes Fernweh von dir mit in Mayas Sehnsucht nach fremden Ländern mit hinein?
Und jetzt schnell weiterlesen ...
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Glücklicherweise hatte ich "Unter dem Safranmond" nicht schon länger vor der Leserunde in der Hand - sonst wäre ich wahrscheinlich schon fertig mit der Lektüre.
Ein Gedicht von Yeats zu Beginn eines Romanes reicht ja schon, mich sehr neugierig zu machen.
Eine Sprache, die mich sofort als Beobachter in einen Film hineinzieht, reicht, mich nicht mehr aus einem Buch auftauchen zu lassen, bevor ich das Buch zu Ende gelesen bzw. den Film zu Ende gesehen zu haben.
Und genau das schafft Nicole von der ersten Seite an. Natürlich habe ich (gelegentlich muß man ein Buch aufgrund zwingender Bedürfnisse auch mal zur Seite legen :grin) nachgedacht, was es eigentlich ist, was den sofortigen Bildablauf in meinem Kopf auslöst. Meine Antwort ist: es sind die Adjektive. Nun höre ich immer wieder von Autoren (auch solchen dieses Forums), daß ein Autor keinesfalls zu viele Adjektive verwenden sollte, sonst wäre das stilistisch schlecht. Da stellt sich gleich doch die Frage, was ist denn eigentlich zu viel. Ich habe mir übrigens den Spaß gegönnt einen Abschnitt mal nochmal zu lesen, ohne die Adjektive mitzulesen - und schon sind sie weg die Bilder - zumindest werden sie sehr farblos, kalt und nüchtern. Die Frage, wie viele Adjektive gut oder schlecht sind, kann ich nicht beantworten. Lediglich die Frage wie viele Adjektive für mich gut sind: exakt so viele wie Nicole verwendet. Genau die richtige Dosis für das leichte, lockere fließen wie in einem Film.
Natürlich kommt mir auch das Setting sehr entgegen. Ich mag ihn einfach diesen viktorianischen Haushalt, in dem ich offen gestanden nicht leben wollte (wenn ich mir vorstelle, ich müßte es mit Martha aushalten :grin). Es geht mir dabei wie Charlie, Richard Burton ist fesselnd, Mayas Vater ist für mich ein klarer Sympathieträger und Jonathan mag ich auch. Maya erinnert mich übrigens ein wenig an Louisa May Alcotts Jo, die ich schon als Kind mochte. Den vielumschwärmten Ralph mag ich nicht. Macht nichts, ich muß ihn ja nicht mögen, er muß ja nur authentisch sein und das ist er.
Sehr schön finde ich ja auch, daß wir an den Gesprächen über die politischen Entwicklungen teilhaben dürfen und da nicht ausgeblendet werden.
Vor lauter Begeisterung bin ich noch gar nicht dazu gekommen, die Ausstattung des Romans zu würdigen. Mit jedem weiteren historischen Roman von Lübbe, der in mein Regal wandert, wächst meine Begeisterung für den Verlag. Ich mag es, wenn ich zusätzliches Kartenmaterial zum Roman bekomme, wenn die farbliche Gestaltung harmoniert, wenn es ein Lesebändchen gibt und wenn Zeichnungen die Abschnitte des Romans trennen und verschönern. Alles unterstützende Faktoren für ein Lesewohlgefühl.
Was ein Glück, muß ich heute nicht ins Geschäft, auch wenn ich mich leider nicht ausschließlich dem Lesen widmen kann.
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Habe auch schon gestern abend bis S. 87 gelesen :-), konnte nicht länger warten.
Es ist mein erstes Buch von Nicole und gefällt mir sehr, fesselnd und in schöner Sprache erzählt.
Gelegentlich habe ich mich dabei ertappt, dass ich etwas ungeduldig auf den Fortgang der Handlung warte, wenn die Beschreibungen besonders ausführlich wurden. Z. B. S. 31 - fast die ganze Seite Maya auf der Schaukel.
Bei schlechter geschriebenen Büchern "überhuppse" ich solche Stellen, aber hier muss ich die Bremse ziehen weil es einfach zu schade wäre, diese Abschnitte nicht zu würdigen. Gerade an dieser Stelle (S.31) braucht man nur die Augen zu schließen und sieht Maya vor sich, auf der Schaukel sitzend und den Sommertag genießen, so anschaulich ist es beschrieben.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht - an den vielen exotischen Schauplätzen, noch befinden ich mich in Oxford.
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Hallo zusammen!
Ich freu' mich, dass ihr mit dabei seid und hoffe, ihr werdet eine schöne Lese-Zeit mit dem Buch und eine interessante Leserunde haben!@ beowulf (and all)
zu den beiden Karten in der vorderen und hinteren Klappe gibt es noch eine dritte auf der allerletzten Doppelseite des Buches, die die wichtigsten Schauplätze des Krimkriegs zeigt.
Ich fand das so toll von Lübbe, dass ich gleich DREI Karten für dieses Buch genehmigt und angefertigt bekam!@ Herr Palomar und Charlie
Ich hatte etwas gesucht, das eines der zentralen Motive des Romans enthält: etwas mit Illusion, mit Selbsttäuschung, vielleicht auch im Sinne von Fata Morgana, fand aber so gar nichts, was mir gefiel. Deshalb erweiterte ich meine Suche auf Traum / Träume und stieß auf dieses Yeats-Gedicht - und wußte auf Anhieb, dass ich das richtige gefunden hatte; darin klingt so viel aus dem Roman an.
Nicht zuletzt sah ich bei den "blauen und dunklen Himmelstüchern" indigogefärbte Stoffe vor mir, wie sie für Teile der arabischen Welt typisch sind.
(Ein kleines Detail der Buchgestaltung, das mir diesbezüglich besonders gefällt : die Farbgebung des Tuchs , das die junge Dame auf dem Cover in den Händen hält... )ZitatOriginal von Charlie
Die Atmosphaere in seinem Haushalt ist glaubhaft und bildhaft und vorstellbar geschildert, so viktorianisch wie nur irgend denkbar.Danke, Charlie, darüber freue ich mich sehr, das hatte ich auch zu erreichen versucht!
Nach all den Protagonisten meiner bisherigen Bücher, die Mutter und/oder Vater schon so früh verloren hatten, hatte ich große Freude daran, endlich mal eine Familie zu schildern, in denen jeder so seine eigene Rolle hat, komplett mit den Koalitionen und Oppositionen zwischen den Familienmitgliedern.
@ Leseschildkröte
ZitatOriginal von Leseschildkröte
Deine Bücher spielen stets an exotischen Schauplätzen, Nicole. Fließt ein bisschen eigenes Fernweh von dir mit in Mayas Sehnsucht nach fremden Ländern mit hinein?auf jeden Fall!
Ich gebe fast jedem meiner Protagonisten ein winziges Stückchen von mir selbst mit oder erkenne Facetten von mir selbst in ihm / ihr wieder; Maya ist jedoch die Romangestalt, die am meisten von mir hat.Es so eine Kombination aus fremden Ländern und einer anderen Zeit, die mich fasziniert - und das Motiv der Reise. Die Reisen, die meine Protagonisten (freiwillig oder unfreiwillig) unternehmen, verändern sie letztlich auch, und das ist eine Thematik, die mich sehr stark beschäftigt.
Außerdem bin ich - warum auch immer - vom Britischen Empire fasziniert; mindestens einen Roman vor diesem Hintergrund möchte ich für Lübbe auf jeden Fall noch schreiben.Wobei ich zugeben muss, dass ich so langsam aus den exotischen Gefilden wieder in Richtung Europa zurückwandern möchte. Voraussichtlich zwei Romane wird's aber noch geben, die zumindest zum Teil in der Ferne spielen
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@ Pelican
ZitatOriginal von Pelican
Meine Antwort ist: es sind die Adjektive. Nun höre ich immer wieder von Autoren (auch solchen dieses Forums), daß ein Autor keinesfalls zu viele Adjektive verwenden sollte, sonst wäre das stilistisch schlecht.Ja, diese generelle Adjektiv-Debatte kenne ich
Immer, wenn ich darüber stolpere, denke ich an meine Bücher und fühle mich ganz furchtbar schlecht, weil ich Adjektive so sehr liebe. Und ich weiß auch, dass das nicht jedermanns Sache ist, wenn ich so detailbesessen Farben, Gerüche, Geräusche, Stimmungen schildere. Aber das bin halt ich: die Frau mit den üppigen Büchern!
Umso mehr freut's mich, dass ich für Dich die richtige Dosis hinbekommen habe!ZitatOriginal von Pelican
(wenn ich mir vorstelle, ich müßte es mit Martha aushalten :grin)ZitatOriginal von Pelican
Den vielumschwärmten Ralph mag ich nicht. Macht nichts, ich muß ihn ja nicht mögen, er muß ja nur authentisch sein und das ist er.Über ihn gingen die Meinungen meiner Testleser sehr auseinander: eine mochte ihn sehr (:zwinker), zwei andere konnten ihn ebenfalls nicht ausstehen. Sowas liebe ich ja: wenn eine Romangestalt die Leser polarisiert!
@ Lumos
das freut mich, dass Dir meine Art zu schreiben gefällt!
ZitatOriginal von Lumos
Bei schlechter geschriebenen Büchern "überhuppse" ich solche Stellen, aber hier muss ich die Bremse ziehen weil es einfach zu schade wäre, diese Abschnitte nicht zu würdigen. Gerade an dieser Stelle (S.31) braucht man nur die Augen zu schließen und sieht Maya vor sich, auf der Schaukel sitzend und den Sommertag genießen, so anschaulich ist es beschrieben.Das ist eine Eigenart von mir: den Leser an manchen Stellen dazu bringen zu wollen, ganz langsam zu lesen - weil es meiner Meinung nach die entsprechende Passage des Romans erfordert. Weil ich hoffe, dass sich so das subjektive Empfinden der Romanfigur auch auf den Leser überträgt und er die Stimmung nicht nur in Worten beschrieben liest, sondern tatsächlich spürt.
Umgekehrt liebe ich auch atemlose Passagen, in denen es Schlag auf Schlag geht. -
Zitat
Umgekehrt liebe ich auch atemlose Passagen, in denen es Schlag auf Schlag geht.
Ich auch!!!
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@ Lumos
davon hat es auch ein paar im Buch!
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Zitat
Original von Pelican
Ich mag es, wenn ich zusätzliches Kartenmaterial zum Roman bekomme, wenn die farbliche Gestaltung harmoniert, wenn es ein Lesebändchen gibt und wenn Zeichnungen die Abschnitte des Romans trennen und verschönern. Alles unterstützende Faktoren für ein Lesewohlgefühl.
Das Cover ist geschmackvoll und farblich und motivisch stimmig. Früher barg so ein Cover aber auch den Verdachtsmoment einen kitschigen Liebesroman vor sich zu haben.
Doch durch eine Vielzahl gut aufgemachter und anspruchsvoller Romane mit historisch-gesellschaftlichen Inhalt in den letzten Jahren ist das Werten des Inhalts nach Covern aufgeweicht und ehrlich gesagt, mir gefällt es sehr gut! -
Auch wenn ich schon total neugierig bin, aber ich werde wohl erst morgen in die Leserunde einsteigen können: heute habe ich Hochzeitstag und da möchte ich ein bißchen Zeit mit meinem Mann verbringen.
Aber ab morgen bin ich dann voll dabei- versprochen! -
Zum Buch:
Sehr gut gelungen finde ich das Cover, es hat mich gleich in die richtige Stimmung versetzt. Desweiteren finde ich die Illustrationen sehr passend, sie verleihen dem Buch einen schönen "Rahmen". Das Lesebändchen schätze ich persönlich sehr, da keines meiner Lesezeichen zu diesem Buch passt, und ich doch immer etwas passendes für ein Buch haben möchteZum Inhalt:
Sehr schön fand ich das Gedicht von William Butler Yeats, welches mich sehr berührt hat.
Wie schon bei Nicole`s anderen Büchern wurde ich auch hier gleich in die Geschichte hineingezogen und während des lesens tauchte sie wie ein Film vor meinem inneren Auge auf. Die Charaktere waren für mich gleich klar gezeichnet, sodass ich relativ schnell meine Sympathie vergeben habe. Als erstes an Maya, in welcher ich ein bisschen was von mir entdeckt habe :-), dann an Maya`s Vater Gerald. Über Martha bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren, sie zeigt durchaus sympathische Züge, jedoch gefällt mir persönlich nicht das sie Angelina (was für ein oberflächliches Mädel :rolleyes) den Vorzug zu geben scheint. Jonathan ist mir durch seine Art schon jetzt ans Herz gewachsen und Ralph...naja, ich warte ab wie er sich entwickelt
Richard Burton.... Maya, ich verstehe Dich!
Soviel zu meinem ersten Eindruck, weiter gehts -
Zitat
Original von Nicole
Und ich weiß auch, dass das nicht jedermanns Sache ist, wenn ich so detailbesessen Farben, Gerüche, Geräusche, Stimmungen schildere.Aber genau das braucht es, um die Welt der Protags fühlen, schmecken, sehen und riechen zu können. Was ich nicht mag ist, wenn ich über Adjektive und Adverbien die Charaktere erklärt bekomme. Das brauche ich einfach nicht. Und das machst Du auch nicht
Mit üppig kann ich mich identifizieren. Doch ich mag's gern üppig. :-]Gell, Charlie?
ZitatOriginal von Nicole
Über ihn gingen die Meinungen meiner Testleser sehr auseinander: eine mochte ihn sehr (:zwinker), zwei andere konnten ihn ebenfalls nicht ausstehen. Sowas liebe ich ja: wenn eine Romangestalt die Leser polarisiert!Hm. Ich könnte nicht sagen, daß ich ihn nicht ausstehen kann. Er spricht mich irgendwie einfach nicht an. Wie sich das noch entwickeln wird, werde ich ja sehen...
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@ grottenolm
Du wohnst ja ums Eck! Das fällt mir erst jetzt auf!
Mach' Dir einen schönen Tag mit Deinem Mann, auch wenn's heute grau in grau ist.
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Das Buch ist wunderschön aufgemacht, sogar mit Lesebändchen, auch wenn ich das bei Nicoles Büchern nicht unbedingt brauche - da wird auch mal die Nacht zum Tag gemacht
Das Cover ist sehr, sehr gelungen - die Frau mit dem im Wind flatternden Tuch, sie zieht mich förmlich in das Buch hinein, in ein Land von Tausendundeiner Nacht.
Und bevor die Reise losgeht, sehe ich das Gedicht von Yeats, ich muss schlucken und lese es einmal, zweimal, dreimal - sehr berührend. Und dann noch die Widmung ... jetzt gibt es nur noch eine Alternative: Ich muss lesen, lesen, lesen.
Der Prolog gefällt mir sehr gut. Sofort bin ich an Mayas Seite, nein, eigentlich bin ich schon in sie hineingeschlüpft, so lebendig ist sie gezeichnet. Ihre Faszination von Richard Burton. Majoschka nennt er sie - so poetisch und wiederum passend zu seiner Art, mit ihr umzugehen. Ganz wunderbar beschrieben finde ich die Beziehung zwischen den beiden, so voller Hoffnung für Maya - und dann ihre bittere Enttäuschung zum Ende des Prologs. Das hat mich mitgenommen.
Das Leben zu Hause bei den Greenwoods geht dennoch weiter, Maya muss sich darin einfügen, was ihr sehr schwer fällt. Mir dagegen fiel es überhaupt nicht schwer, mich in die Geschichte einzufinden, ich habe das Gefühl, mit Maya zu Hause zu leben und sie durch Oxford zu begleiten. Alles ist so lebendig gezeichnet. Aber genau das ist es, was Nicole so meisterhaft beherrscht: Sie schreibt, ich lese - und habe einen Film vor Augen. Weiter oben habt ihr über die Adjektive gesprochen; ich habe noch eine andere Beobachtung gemacht: In meinen Augen gelingt es Nicole, genau so viele Worte zu gebrauchen (und das beziehe ich nicht nur auf die Adjektive), die notwendig sind, um die Bilder in meinem Kopf zu erzeugen. Nicht zu viele und auch nicht zu wenige. Ein schmaler Grat, auf dem du allerdings meisterhaft zu balancieren weißt, liebe Nicole
Allein schon zu den ersten 87 Seiten könnte ich so viel schreiben, so vieles, was mir positiv aufgefallen ist - aber es kommt immer wieder auf dasselbe raus: Alles dient dazu, eine äußerst lebendige Welt zu erschaffen.
Jonathan mag ich sehr, ihn hätte ich auch gerne als Bruder. Er hat einen guten, weichen Charakter, aber er ist nicht etwa bieder und angepasst, ihn zieht es hinaus in die Welt. Das gefällt mir.
Ralph ... also, ich muss ehrlich sagen, als ich ihm begegnet bin, wollte ich Maya ständig am Kleid zupfen, um ihr zu sagen, dass mir der Mann so gar nicht gefällt, ob sie sich so sicher ist, dass es unbedingt der sein muss. Mein Herz schlägt eindeutig für Burton, aber ob er wirklich der Richtige für sie ist, weiß ich auch nicht ...
Angelina ist eine Zicke, aber dennoch eine sympathische Zicke. Ich weiß nicht, irgendwie mag ich sie trotzdem. Ich habe das Gefühl, da steckt mehr dahinter, warum sie sich so verhält. Es ist ihre Art, ihre Wünsche auszudrücken, ihren unbedingten Wunsch, geliebt zu werden. Und jetzt deutet sich zum Ende der ersten 87 Seiten eine unausweichliche Rivalität zwischen den Schwestern an. Das kann nicht gut gehen ...
Es bleibt nur eines: Weiterlesen
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Das Buch zog mich gleich in seinen Bann, was bei mir nicht so leicht ist :-).
Ich fühlte mich in die viktorianische Zeit versetzt. Nicole beschreibt diese Zeit wunderbar.
Aber auch die Personen sind alle liebevoll dargestellt.Die Schwestern Angelina und Maya sind ja die reinsten Gegensätze. Angelina brav, oberflächlich, beschäftigt sich mit ihrer Frisur, ihren Kleidern.
Ganz anders Maya. Sie scheint vor Energie zu sprühen. Sie sehnt sich nach der Ferne und versinkt in Büchern.
Dass Francis Richard Burton sie mag, kann ich mir vorstellen. Aber ob da mal mehr daraus wird, wage ich fast zu bezweifeln.
Maya ist dreizehn Jahre und Burton ist ein ruhelos Reisender. Irgendwie zwei Welten.Neben Maya habe ich besonders Jonathan und den Vater Greenwood ins Herz geschlossen.
Auch Maya scheint in Jonathan einen Seelenverwandten zu haben, ihm vertraut sie.Die Mutter erscheint mir dagegen sehr konservativ, bieder. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.