'Unter dem Safranmond' - Seiten 169 - 268

  • @ grottenolm


    Zitat

    Original von grottenolm
    Das ist doch heute auch noch so, oder? Migranten halten oft wesentlich verbissener an Traditionen fest, als es die "Daheimgebliebenen" tun.


    Das stimmt, ja. :-)


    Zitat

    Original von grottenolm
    Der Tod von Jonathan hat mich sehr berührt. Durch die verschiedenen Leserunden habe ich in der letzten Zeit öfters beim Lesen auf die Dramaturgie und den Aufbau geschielt: hier hatte ich zum ersten Mal seit langem wieder das Gefühl das Ganze sei natürlich und folgerichtig (und nicht nur ein dramaturgischer Kniff des Autors). Auch wenn es das vielleicht dennoch war, hat es sich zumindest nicht so angefühlt, und das macht letztendlich für mich den Unterschied aus.


    Mit Romangestalten ist es oft seltsam. Bei manchen ist ihr Schicksal schon festgeschrieben, wenn ich ihnen das erste mal begegne; bei anderen entwickelt es sich langsam im Lauf des Buches - und viele Nebenfiguren tauchen erst unterwegs auf, ohne dass ich vor dem Schreiben je an sie gedacht hätte, so wie Amy.


    Jonathan war so jemand, dessen Schicksal für mich schon feststand, als ich das erste Mal an ihn dachte. Womit ich nicht gerechnet hatte: dass ich ihn so sehr mögen würde. :-(


    @ all


    Dass euch die Briefe von Jonathan so gefallen - damit macht ihr mich wirklich glücklich! :-]
    Überhaupt: was ihr hier an Gedanken und Eindrücken niederschreibt - das ist super! :anbet

  • Ich habe diesen Abschnitt nun auch endlich beendet. Und ich muss sagen, Nicole hat mich zu Tränen gerührt. Zum einen tat mir Maya unheimlich leid, als sie vor den Trümmern ihrer Ehe stand, keinen Halt von Ralph bekommen hat und schließlich ihr geliebter Bruder verstirbt. Als sie dann am Turm des Schweigens trauert und endlich wieder ein wenig klarer sieht, wird sie entführt. Arme Maya.


    Dass sie allerdings den Mut hat, sich selbst einzugestehen, dass sie Ralph iund Richard überfrachtet hat mit ihren Erwartungen, Hut ab.


    Und dann Jonathan. Seine Briefe fand ich wunderschön, im Sinne von in den Rahmen passend, Bilder heraufbeschwörend, die die Kehrseite des Krieges zeigen. Als er starb, musste ich das Buch zur Seite legen und mir flossen die Tränen.


    Richard zeigt Maya nun mehr von seiner weichen Seite. Der Satz, der hier schon zitiert wurde:


    Zitat

    Männer die sich auf den Ursprung eines Flusses machen, suchen in Wahrheit nach dem Ursprung von etwas anderem, das ihnen selbst schmerzlich fehlt, obwohl sie wissen, dass sie es niemals finden werden.


    passt auch wie die Faust aufs Auge.


    Nicole, Du hast wirklich ein Händchen dafür, Originalzitate einzubauen, das gefiel mir bei Südwinde schon so gut. :anbet



    Schön, dass er Maya mit Büchern versorgt. Noch schöner, wenn er ihr beigestanden hätte, der olle Feigling. Indem er ihr sagte, dass sie immer unglücklicher wird und Ralph unter ihrem Niveau ist, hat sie gehört, was sie nicht wahr haben wollte. Das ist für sie der Aufhänger, darüber nachzudenken und sich zu entscheiden, nach England zurückzukehren. Dafür mag ich Richard wieder.


    Tja, und Ralph schließlich. Wie Rosenstolz sagte, er ist ein Opfer, genau wie Maya, allerdings stimme ich Bouquineur vollends zu. So ein Schwächling, warum macht er nicht mehr aus der Situation, anstatt sich volllaufen zu lassen und zu Prostituierten zu gehen? :fetch


    Die kleinen Szenen, die Maya Jonathan in ihren Briefen schreibt, hellen die düstere Stimmung wieder auf, die Besuche in der Stadt, die Stimmung in der Natur usw.


    Jetzt würde ich am liebsten weiterlesen, aber besser, ich geh schlafen, die Nacht wird wieder unruhig, vermute ich. :rolleyes

  • Gänsehaut hatte ich beim Lesen dieses Abschnitts.


    Maya kommt in Aden an, alles fühlt sich fremd an, nichts ist so, wie sie es sich vorgestellt hat.
    "... wie ein gähnender Schlund erschien, bereit, sie beide zu verschlingen."


    Mich verschlingt dieses Buch auch, ich kann dem Sog nicht widerstehen. Selten, sehr selten, dass ich so etwas erlebe. Ich will aufhören zu lesen, weil mich die Geschichte emotional sehr berührt, längst wäre es an der Zeit Schlafen zu gehen, aber selbst die Uhrzeit zählt nicht mehr. Ich will einfach nur noch lesen.


    Wieder Gänsehaut als der Muezzin zum Gebet ruft, dann die Szene mit Ralph und ich bekomme einen Knoten im Hals. Das kann nicht gutgehen, so viel steht fest - aber was wird kommen? Was wird Maya erleben (müssen)?


    Ralph - ihm könnte ich, pardon, gerade die Kehle umdrehen. Vielleicht müsste ich ein bisschen Mitleid mit ihm haben, weil er irgendwie auch ein Opfer seiner Umgebung geworden ist, aber ich mag ihn einfach nicht. Punkt.


    Jonathans Briefe, so berührend - und dann sein Tod ... Das hat mich getroffen. Ich hab den Kerl so gern gehabt. Bezeichnend, dass er nicht im Kampf mit einem Gegner starb, sondern den Kampf mit sich selbst verloren hat.


    Rashad fasziniert mich, er ist mir sympathisch, auch wenn er ein Krieger ist. Aber schon die Bedeutung seines Namens "rechtschaffenes Verhalten" zeigt mir, dass er kein Rohling sen kann, er hat seine Werte und seine Moral, aber mich beschleicht so eine leise Ahnung, dass ihm genau das noch zum Verhängnis werden könnte. Er ist anders als die anderen. So wie Maya. Er lebt in seiner Welt, dort passt er hinein, aber es ist noch ein Teil in ihm, der ihn in Schwierigkeiten bringen wird. Ich weiß nicht, ist so ein Bauchgefühl. Jedenfalls hoffe ich, dass ich mich nicht in ihm täusche.


    Denn jetzt scheint es in die Wüste zu gehen ... und sorry, liebe Eulen, liebe Nicole, aber ich muss Maya jetzt ganz schnell hinterherlaufen!!

  • In diesem Abschnitt macht Maya einiges durch: nach so kurzer Zeit steht sie vor den Trümmern ihrer Ehe. Und dann lässt Ralph auch noch anklingen, dass er indirekt ihr die Schuld an seiner Lage gibt und die Heirat bereut.


    Und dann Jonathans Tod, der mich kalt erwischt hat. Seine Briefe waren allesamt sehr bewegend und haben den Kriegsalltag sehr erschreckend geschildert. Und dann stirbt er, während er seiner Schwester schreibt. Arme Maya, nun ist ihr auch ihre letzte Bezugsperson genommen worden. Ralph Reaktion auf Jonathans Tod kann ich ihm nicht verzeihen, Maja ist am Boden zerstört, aber Ralph ist zu sehr auf sein eigenes Schicksal fixiert, als dass er ihr beistehen könnte.


    Auch Richard, der eigentlich wissen müsste, wie einsam sie ist, reist nach seiner Verletzung zurück nach England. Ich denke aber, dass er dabei auch ein wenig sich selbst schützt. Denn er liebt sie, weiß jedoch dass sie weder ihn noch Ralph wirklich liebt, sondern "nur dass, wofür er und ich stehen - für die Fremde, den Orient und das verlockende Abenteuer." (S. 246). Ich denke, damit liegt er nicht falsch, gerade in Bezug auf Ralph hatte ich schon den gleichen Eindruck. Dafür spricht auch das Zitat, das Maya nach dem überraschenden Wiedersehen mit Richard auf dem Bazar beschäftigt: " Wer zwei Männer zu lieben scheint, liebt keinen von beiden wirklich." (S. 198) Dennoch frage ich mich, wie es mit den beiden weitergegangen wäre, wenn Richard Maya seine wahren Gefühle gezeigt hätte.

  • Sina


    Du schreibst so schöne Dinge über das Buch - und vor allem über Rashad! Danke! :anbet


    @ Bookworm


    Zitat

    Original von Bookworm
    Dennoch frage ich mich, wie es mit den beiden weitergegangen wäre, wenn Richard Maya seine wahren Gefühle gezeigt hätte.


    Das habe ich mich auch oft gefragt. Jedoch: er hat's nicht hinbekommen.
    Mir hat es selbst so weh getan, als er da so vor ihr steht, seinen Hut in der Hand, und es eigentlich DER Moment ist, es zu sagen - und er kriegt's nicht raus; dann ist der Moment auch schon vorbei.

  • So, jetzt habe ich diesen Abschnitt auch durch. Sorry, das hat etwas länger gedauert, weil es mir ein wenig wie Lumos ging: Die unbestritten wirklich wunderbaren, großartigen Beschreibungen haben mich doch das eine oder andere Mal aus dem Lesefluss gerissen. Ich habe natürlich viel gelernt von fernen Landschaften und fremden Kriegen, aber insgeheim habe ich mich danach gesehnt, mehr an der Seite von Maya sein zu dürfen.
    So, zum Schluss also kam es nun knüppeldick für sie. Der Tod Jonathans traf sie (und mich) vollkommen unvorbereitet, und Ralphs Reaktion darauf war einfach nur jämmerlich. Richard taucht wieder auf und ist sofort wieder weg, langsam kommt er mir wie ein Springteufelchen aus der Schachtel vor. :lache Ich bin gespannt, was Nicole mit diesem Mann noch vorhat. Aber erst einmal kommt nun wohl für Maya ein neuer Lebensabschnitt mit einem neuen R-Mann. :-)


    Schön. Ich freue mich aufs Weiterlesen.

  • Zitat

    Original von Rita
    Richard taucht wieder auf und ist sofort wieder weg, langsam kommt er mir wie ein Springteufelchen aus der Schachtel vor. :lache


    :lache damit hast Du sein Verhalten sehr treffend charakterisiert!

  • Gleich zu Beginn des Abschnitts dann die Auflösung der „schlechten Nachrichten“, mit denen der letzte aufhörte. Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß ich für die Begründung der Strafversetzung überhaupt kein Verständnis aufbringe. :fetch


    Die Beschreibung von Aden ergibt mir ein nur unvollständiges Bild der Landschaft bzw. Lage. Nachdem ich mir einige Bilder im Internet zusammengesucht habe, wird es dann klarer. Eine ganze Stadt in einem Krater! Der muß ja riesengroß sein.
    Aden - heute Jemen. Das ist bei mir im Kopf untrennbar mit "RAF" verbunden, kriege ich irgendwie nicht los, den Gedanken. :rolleyes


    Seite 194ff. So, so. Richard Burton ist auch wieder da. “Konntest oder wolltest du nicht auf mich warten?“ (Seite 197). Ja - was soll das nun? Hatte er doch Absichten gehegt? Davon war bisher aber nicht viel zu bemerken gewesen (gut, die Briefe sind ja nicht alle wiedergegeben ;-) ). Diese Bemerkung hat mich jedenfalls irritiert.


    Der dann folgende Brief von Jonathan erzählt immerhin, daß es einen großen Krach zuhause gab (war ja auch zu erwarten gewesen) und berichtet von dessen Erlebnissen im Krieg. Theorie und Praxis sind halt doch was anderes.


    Ralph scheint sich auch irgendwie verändert zu haben, ohne daß ich das jetzt genauer benennen könnte. Der Brief, den er verbrannt hat, dürfte das Mißfallen seiner Familie über die Heirat (bzw. deren Folgen) enthalten haben, vermute ich mal.


    Was mir an diesem Buch auffällt, sind die immer häufigeren und immer bedrohlicher werdenden Hinweise auf kommende Schicksalsschläge.
    Als sie so aneinander Halt suchten, war es Maya, als stünden sie auf einer abschüssigen Rampe, auf deren spiegelglatter Oberfläche sie langsam, aber unaufhaltsam hinunterschlitterten, dem Abgrund entgegen. (Seite 214.) :yikes


    Seite 215ff. Bei der Beschreibung der Häfen, Landschaft und der politischen Verhältnisse habe ich sehr dankbar alle paar Sätze die Landkarte vorne im Buch konsultiert.


    Seite 218. Der Sultan wartete geduldig, bis seine Gäste sich satt gegessen hatten, wie es Brauch war, (...)
    Interessant. Ich habe gerade einige Bücher über Indianer gelesen; das war dort auch der Brauch. Egal wie dringend oder wichtig die Besprechung / Nachricht war. Erst wurde in aller Ruhe gegessen.


    Seite 221: Rashad ibn Fahd ibn Husam al-Din al-Shabeen. Wie kommt man auf solche Namen bzw. auf das System, mit dem die Araber so lange Namen trugen (denn einfach arabisch klingende Namen aneinanderreihen geht ja auch nicht).
    Moment - wie war das? Rashad ... ... Ob das der mit dem „R“ ist?


    Meine Güte, die Briefe von Jonathan sind ... hart. Ich vermute mal, daß seine Hoffung, die „Politiker würden nicht nur reden, sondern auch schnell genug handeln“, eine Hoffnung geblieben ist. Es gibt Dinge, die ändern sich nie. Gott allein weiß, warum.


    Seite 245. Die wichtigsten Ereignisse im Leben sind oft verschwommen wie ein Traum, während die Erinnerung die unwichtigen Kleinigkeiten peinlich genau bewahrt. O wie wahr.


    Die restlichen zwanzig Seiten haben es dann nochmals in sich. Jonathan stirbt an Cholera. Richard taucht auf - und verschwindet wieder. Ralph schließlich zeigt sein wahres Gesicht, was sich zwar schon angedeutet hat, ich in dieser Härte jedoch nicht unbedingt vermutet hatte.


    Das Buch empfinde ich übrigens ganz anders als „Himmel über Darjeeling“. Vielleicht ganz am Ende nochmals mehr, wenn es mir selbst klarer ist. Es ist mir die ersten zweihundert Seiten praktisch nicht gelungen, eine „Beziehung“ zu den Protagonisten aufzubauen. Es lief ein Film ab, der schön anzusehen ist, mich aber nicht berührte. Das hat sich schlagartig geändert auf Seite 215, im Palast des Sultans von Ijar. Als ob es einen „Bruch“ gegeben, einen „Knall“ getan hätte, der Damm gebrochen wäre.


    Dann endlich faßt Maya einen Entschluß, schließt mit dem bisherigen Leben ab, um einen neuen Abschnitt zu beginnen. Da wird sie entführt. Von Rashad. Nun denn.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß ich für die Begründung der Strafversetzung überhaupt kein Verständnis aufbringe. :fetch


    :grin


    Das ist eine Winzigkeit über das Leben der britischen Armee, die nicht allzu oft erwähnt wird. Und doch gab es diese Regelung, so bizarr und unverständlich sie für uns heute ist - zumal Blitzhochzeiten in WWI und II ja sehr häufig waren.
    Offenbar hat Ralphs Unbewußtes ihm da einen tüchtigen Streich gespielt: im Krieg sowieso, aber auch in Friedenszeiten wäre ihm die entsprechende Erlaubnis aller Wahrscheinlichkeit nach verweigert worden: es war noch keine dreißig und nur ein kleiner Lieutenant. Auf dieser Basis heiratete man nicht; dafür musste man älter sein und schon weiter oben auf der Karriereleiter.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Die Beschreibung von Aden ergibt mir ein nur unvollständiges Bild der Landschaft bzw. Lage. Nachdem ich mir einige Bilder im Internet zusammengesucht habe, wird es dann klarer. Eine ganze Stadt in einem Krater! Der muß ja riesengroß sein.


    Aden ist uns auch sehr fremd; es gibt relativ wenig Bildmaterial, und im Allgemeinen liegt diese Stadt außerhalb unseres Wahrnehmungsfensters - höchstens einmal dem Namen nach, genauso wie der Jemen, wie beispielsweise hinsichtlich der von Dir erwähnten RAF.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Interessant. Ich habe gerade einige Bücher über Indianer gelesen; das war dort auch der Brauch. Egal wie dringend oder wichtig die Besprechung / Nachricht war. Erst wurde in aller Ruhe gegessen.


    Das finde ich nun sehr interessant :wave Mich faszinieren Parallelen / Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Seite 221: Rashad ibn Fahd ibn Husam al-Din al-Shabeen. Wie kommt man auf solche Namen bzw. auf das System, mit dem die Araber so lange Namen trugen (denn einfach arabisch klingende Namen aneinanderreihen geht ja auch nicht).


    Das ist eine recht häufige Form der Namensgebung in Arabien, und ganz besonders bei den Stämmen im Süden.
    Inhaltlich bedeutet der Name:
    "Rashad, Sohn des Fahd, der wiederum Sohn des Husam al-Din war, alle vom Stamme al-Shaheen"


    Zitat

    Original von SiCollier
    Seite 245. Die wichtigsten Ereignisse im Leben sind oft verschwommen wie ein Traum, während die Erinnerung die unwichtigen Kleinigkeiten peinlich genau bewahrt. O wie wahr.


    Dabei handelt es sich um ein Original-Zitat von Burton. :-)


    Ich bin gespannt, wie es Dir weiterhin mit dem Buch ergeht, SiCollier! :wave

  • Zitat

    Original von Nicole
    Das finde ich nun sehr interessant :wave Mich faszinieren Parallelen / Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen.


    Mich inzwischen auch, weil ich in den letzten Wochen ein paar Mal darauf gestoßen bin und nun inzwischen teilweise bewußt darauf achte.



    Zitat

    Original von Nicole
    Ich bin gespannt, wie es Dir weiterhin mit dem Buch ergeht, SiCollier! :wave


    Ich auch. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe noch ein paar Links gefunden, und poste die hier auch, weil in diesem Abschnitt Arabien zum ersten Mal Handlungsort wird:


    - < Klick > Umfangreiche deutsche Webseite „Das Fenster zum Jemen“, von einem Vorstandsmitglied der Deutsch-Jemenitischen Gesellschaft. e. V. verantwortet.
    - < Klick > Deutschsprachige Seite über das Sultanat Oman. Das liegt zwar neben dem Jemen, aber auf der Website ist doch so manch interessantes zu finden. U. a. auch über die im Buch genannte „Weihrauchstraße“.
    - < Klick > Hier noch die Wikipedia-Seite zum Jemen, mit weiteren Links (war hier möglicherweise schon mal angeführt, aber doppelt gemoppelt hält besser. ;-) )

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lumos
    Dieser Abschnitt war nicht so ganz der meine. Hier kommen - vor allem in den ersten 4 Kapiteln - die Liebhaber exzessiver Beschreibungen des Landes, des historischen Umfeldes und der politischen Verhältnisse voll auf ihre Kosten.


    Genau das ist mir auch sehr schwer gefallen. Ich bin nicht so bewandert in solchen Sachen und musste mich sehr konzentrieren - trotzdem ist nichts hängen geblieben :-(


    Aden war gut - als sehr troslos und leer - beschrieben. Ich hätte dort nicht leben wollen. Vor allem, weil sie nie etwas zu tun hatte. Für jemanden, der gerne liest ;-) und sich für alles interessiert muss es sehr schrecklich gewesen sein. Sie wollte sich ja auch nicht an die dort wohnenden Frauen anschließen. Was ich voll und ganz verstehen kann, denn ich fand die alle total schrecklich...

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Aden war gut - als sehr troslos und leer - beschrieben. Ich hätte dort nicht leben wollen. Vor allem, weil sie nie etwas zu tun hatte. Für jemanden, der gerne liest ;-) und sich für alles interessiert muss es sehr schrecklich gewesen sein. Sie wollte sich ja auch nicht an die dort wohnenden Frauen anschließen. Was ich voll und ganz verstehen kann, denn ich fand die alle total schrecklich...


    als ich die Geschichte entwickelte, wusste ich zwar schon, dass Aden damals kein besonders wohnlicher Platz war. Aber je mehr ich recherchiert hatte, Reiseberichte, alte Fotos und Kupferstiche etc. zu Gesicht bekam, desto düsterer und trostloser wurde das Bild.
    Auch wenn's mir für Maya leid tat - freut mich natürlich, dass ich die Atmosphäre offenbar gut rübergebracht bekommen hab. :-)

  • Und schon wieder ein Abschnitt gelesen. :wave


    Die Ankunft in Aden war schon ganz schön beklemmend. Dafür war die Anreise für mich sehr schön.
    Habe ich den Anfang richtig verstanden? Hätte Ralph seine Hochzeit angemeldet, wäre er nicht nach Aden strafversetzt worden? Warum hat er es denn nicht einfach gemacht. Er wusste doch, dass Maya ihn liebt und mit ihm durchbrennen würde. Das hat er doch Jonathan selbst gesagt. So ein Trottel. Er macht den Fehler und Maya muss darunter leiden (siehe: Ralphs Eskapaden).


    Durch die Briefe von Jonathan bin ich aber eigentlich froh, dass Maya und Ralph in Aden sind. Vielleicht hätte beide sonst das selbe Schicksal ereilt, und sie wären, wenn schon nicht auf dem Schlachtfeld (Ralph), dann sicher doch auch an der Cholera gestorben. Joathans Tod hat mich sehr betroffen. Mit ihm hätte ich gern noch mehr Zeit verbracht. Aber, irgendwie hat es auch Jonathans Tod gebraucht, damit Maya endlich die Augen öffnet und erkennt, dass es so in ihrem Leben nicht weitergehen kann.


    Ich fand es auch toll, dass Maya noch nicht so richtig viel mit ihren gelernten Sprachen anfangen kann und erst den dort heimischen Zungenschlag erlernen muss um sich sicher verständigen zu können. So ging es mir auch, als ich nach Frankreich kam. Man denkt, das reicht schon, was man in der Schule gelernt hat und "Zack!" steht man vor einer schier unüberwindbaren Sprachbarriere, weil die Einheimischen nun mal nicht so klar und deutlich sprechen, wie Französischlehrer oder die Leute von den Audiokassetten. ;-)


    Jetzt muss ich aber schnell weiterlesen, damit ich erfahre, wie es Maya etzt, nach der Entführung, ergeht. Das Schöne ist ja, sie könnte es verstehen, wenn ihre Entführer über sie sprechen. Das wissen die aber nicht. ;-)