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'Unter dem Safranmond' - Seiten 423 - 496
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Ich habe ein bißchen nach Bath Buns gegooglt (von denen habe ich noch nie vorher gehört).
Rezept und Fotos gibt es hier: http://bakingforbritain.blogspot.com/2007/07/bath-buns.html.
Sieht eigentlich ganz lecker aus.
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Zitat
Original von Nomadenseelchen
Sieht eigentlich ganz lecker aus.Ja, fand ich auch - deshalb mussten die unbedingt ins Buch!
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Das Maya von Rashad schwanger geworden ist, damit hatte ich gerechnet
Die Natur geht manchmal seltsame Wege. Ich hatte es auch im Bekanntenkreis, dass ein Paar trotz mangelnder Verhütung (oft vergessene Pille, kein Kinderwunsch) nie Nachwuchs bekam. Als die Beziehung auseinander ging und beide jeweils einen neuen Partner hatten, kündigten sich unmittelbar danach Kinder an *g*Ich fand es mutig und konsequent von Maya, Ralph die Wahrheit zu sagen und die Schwangerschaft nicht auf eine Zwangshandlung zurückzuführen. Ralph hat mich hier überrascht. Weder reicht er die Scheidung ein, noch stellt er seine Frau öffentlich bloß. Dafür hat er bei mir wieder ein paar Punkte gewonnen
Die Geburt war sehr anschaulich geschildert. Nichts für Frauen, denen das erstmalig bevorsteht
Wunderschön hier der Satz: Maya starb und wurde als Mutter wiedergeboren
Ich bin nur gespannt, ob irgendwann mal der Verdacht aufkommt, dass Ralph nicht der Vater ist. Maya hat ja für englische Verhältnisse selber ein sehr exotisches Aussehen, das dann vielleicht als Begründung herhalten kann.
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Maya ist nach ihren Erlebnissen verständlicherweise bei ihrer Rückkehr in einem außergewöhnlichen Zustand und sie hat Glück, dass sie sich bei der verständnisvollen Tante Elizabeth erholen kann, nachdem Ralph wieder abgereist ist.
Tante Elizabeth ist nicht nur tolerant und eine gute Zuhörerin, sie hat auch „moderne“ Gedanken: „Ah, diese unsägliche Angewohnheit von Männern in diesen besitzergreifenden Tonfall über uns Frauen zu sprechen wie von einem Hund. … (S.430)
Da sie das nur denkt, aber nicht ausspricht, halte ich das nicht für zu modern oder unrealistisch. Solche Gedanken müssen bei vielen Frauen verbreitet gewesen sein, da es für die in wenigen Jahrzehnten auftretenden Frauenbewegung auch einige Vordenkerinnen gegeben haben musste. Bis zum Wahlrecht für Frauen ist es aber noch lange hin.Wie Mayas Verwirrung anhand des verschobenen Zeitgefühles beschrieben wird, überzeugt, ebenso wie sie sich die Zeitabschnitte selbst noch einmal vorrechnet.
Das Wiedersehen mit ihrer Familie verdrängt den Zauber, den Maya noch aufbewahrte und eine fühlbare Ernüchterung ist die Folge.
Die Gegensätze Arabien und England sind absolut fühlbar.
Ihr Leben als akzeptierter Teil der Gesellschaft in Oxford nimmt sie ohne innere Freude auf. Dafür sind es wieder einmal die Bücher (diesmal über altarabische Geschichte) die ihr Trost bringen.Weiter geht es bei mir mit Kapitel 4.
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Kapitel 4:
Mayas Trauerarbeit um Jonathan ist meiner Meinung nach gut beschrieben. Ein Thema, dass gerade in der zeitgenössischen Literatur gerne nicht ohne überspitzte Überhöhungen beschrieben wird. Mayas Aufsuchen des Zimmers des Bruders und ihr brieflichen Austauschens mit der Verlobten ihres Bruders erscheinen mir da einfach glaubhafter.Das Verhältnis der Schwestern hat sich gegenüber früher verbessert. Das liegt aber wahrscheinlich nicht in erster Linie daran, dass Angelina Maya das Ausspannen Ralphs verziehen hat, sondern daran, dass Maya insgesamt toleranter gegenüber Angelinas Oberflächlichkeit geworden ist, sie reagiert gelassener auf sie.
Dann die Erkenntnis, dass sie schwanger ist. Dass in der Wüste mit Rashad nicht an Verhütung gedacht wurde war ja klar.
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Kapitel 5:
ZitatOriginal von Bouquineur
Ich fand es mutig und konsequent von Maya, Ralph die Wahrheit zu sagen und die Schwangerschaft nicht auf eine Zwangshandlung zurückzuführen.
Ja, das halte ich auch für die richtige Entscheidung für Maya.Seite 476: Maya liest Jane Austens Persuasien, ihren letzte Roman (deutsch: "Überredung", "Anne Elliot" oder "Die Liebe der Anne Elliot oder Überredungskunst"). Ein gutes Buch, auch gut von BBC unter dem Titel Verführung verfilmt. Ob Maya sich mit Jane Austens Heldinnen identifiziert? Vermutlich nicht unbedingt. Aber das brodeln unter der Oberfläche von leidenschaftlichen Menschen bei gleichzeitig gesellschaftlich gezwungener Zurückhaltung und erfüllen der Konventionen erkennt sie vielleicht wieder. Immerhin hatte auch Anne Elliot ihre große Liebe ursprünglich verloren.
Ralph tat mir leid, da er sich so gefreut hat, wieder zurück in sein geliebtes Indien zu dürfen und dann diese Ernüchterung.
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@ Bouquineur
ZitatOriginal von Bouquineur
Die Natur geht manchmal seltsame Wege. Ich hatte es auch im Bekanntenkreis, dass ein Paar trotz mangelnder Verhütung (oft vergessene Pille, kein Kinderwunsch) nie Nachwuchs bekam. Als die Beziehung auseinander ging und beide jeweils einen neuen Partner hatten, kündigten sich unmittelbar danach Kinder an *g*genau eine solche Geschichte hatte ich dabei auch im Sinn.
@ Herr Palomar
ZitatOriginal von Herr Palomar
Tante Elizabeth ist nicht nur tolerant und eine gute Zuhörerin, sie hat auch „moderne“ Gedanken: „Ah, diese unsägliche Angewohnheit von Männern in diesen besitzergreifenden Tonfall über uns Frauen zu sprechen wie von einem Hund. … (S.430) Da sie das nur denkt, aber nicht ausspricht, halte ich das nicht für zu modern oder unrealistisch. Solche Gedanken müssen bei vielen Frauen verbreitet gewesen sein, da es für die in wenigen Jahrzehnten auftretenden Frauenbewegung auch einige Vordenkerinnen gegeben haben musste.da kann man natürlich Rückschlüsse auf Tante Elizabeths eigene Ehe ziehen
ZitatOriginal von Herr Palomar
Maya liest Jane Austens Persuasien, ihren letzte RomanIch habe mir bei Tante Elizabeths Haus in Bath einen kleinen Spaß erlaubt :chen: als ich mich auf die Suche nach einem Haus für sie machte, stieß ich auf Jane Austen und ihre Aufenthalte im Kurort. Also ließ ich Tante Elizabeth kurzerhand genau das Haus beziehen, das fünfzig Jahre zuvor die Austens für ihren Urlaub gemietet hatten (ich fand das so hübsch und passend für Tante Elizabeth :grin) :
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Seite 463:
Angelina vertieft sich in das Modemagazin Les Modes ParisiennesHier sind anscheinend Bilder daraus zu finden, wenn ich mich nicht irre:
http://www.the-forum.com/art/fashion.htmNicole, hast du für deine Recherche in so eine Zeitschrift aus dieser Zeit Einblick nehmen können?
Ist dieses Magazin englischsprachig oder wie der Titel impliziert französisch, ich weiß nicht, ob es für die jungen englischen Damen selbstverständlich war, französisch zu können?
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In der gebildeten Oberschichte dürfte es (bis vor ein paar Jahrzehnten?) selbstverständlich gewesen sein, dass jeder französisch konnte. Ich verweise auf Anna Karenina, in welchem es als bäuerlich galt russisch zu sprechen und auch im Alltag französisch gesprochen wurde. Wobei die profranzösische Haltung auf Kontinetaleuropa immer ausgeprägter gewesen sein dürfte, als in England.
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Danke für die Info. Dann sollte zumindest ein Modemagazin für Angelina absolut kein Problem gewesen sein.
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Ich vergleiche Französisch immer ganz gerne mit dem Englischen heute. Es ist durch seine damalige Stellung bis heute offzielle Diplomaten- / Postsprache.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Nicole, hast du für deine Recherche in so eine Zeitschrift aus dieser Zeit Einblick nehmen können?Leider nicht im Original, nur im Nachdruck
Ich hatte einmal auf dem Edel-Flohmarkt in Cannes Zeitschriften aus der Jugendstil-Epoche in den Händen, aber die waren damals für mich Studentin unerschwinglichKostümgeschichte ist so ein kleines, lange gepflegtes Steckenpferd von mir.
Das manchmal absonderliche Blüten treibt: ich bin einmal nach Winterthur gefahren, weil dort gerade eine Ausstellung mit Kostümen aus Historien-Filmen stattfand: "Jenseits von Afrika", "Portrait of a Lady" & Co.
Ich hatte Glück: die Museumsdame war gerade beschäftigt, und ich konnte unbeobachtet und verbotenerweise das meergrüne Kleid angrabbeln, das Kate Winslet in "Sense & Sensibility" trug.Insofern musste ich für den Roman nicht SO viel recherchieren, höchstens welche Farben man in welchem Jahr trug und was an Details in einer bestimmten Saison gerade "angesagt" war.
Angelinas Zitat über "satte, dunkle Töne" für Seidenstoffe der nächsten Saison ist so ein Beispiel dafür.Wobei ich Bücher mit neu angefertigten Zeichnungen zur Kostümgeschichte oder langen Beschreibungen nicht sonderlich mag; ich hab's am liebsten, wenn ich mich an zeitgenössischen Gemälden orientieren kann - oder eben an abgedruckten Seiten alter Modemagazine, weil auch die entsprechene Darstellung viel über die Zeit verrät.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ist dieses Magazin englischsprachig oder wie der Titel impliziert französisch, ich weiß nicht, ob es für die jungen englischen Damen selbstverständlich war, französisch zu können?Das Magazin gab's nur auf Französisch, wobei auch vergleichbare Magazine in England und den USA existierten. Aber wie heute war damals Paris DAS Zentrum der Mode; was von dort kam, galt als besonders chic.
Ich seh's wie Nomadenseelchen: Angelina wird sicher Französisch gelernt haben; ganz ohne Bildung werden die Greenwoods sie nicht gelassen haben (schon allein Martha nicht, die darauf hoffte, Angelina würde die gesellschaftliche Leiter hinaufheiraten - aber nicht zuviel und vor allem nicht die falsche Bildung, die wieder eher ein Hindernis dargestellt hätte) - wenn natürlich auch nicht vergleichbar mit der, die Maya mitbekommen hatte.
(wobei ich glaube, dass Angelina viel der Sprache schnell wieder vergessen hatte - und ihr bei einem fanzösischen Modemagazin die Bilder am wichtigsten waren )
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Dass Maya schwanger wird, hatte ich auch fast vermutet :zwinker.
Mayas sagt Ralph die Wahrheit, wie es ihre Art ist.
Tante Elizabeth erweist sich wieder mal als großer Schatz für Maya und unterstützt sie nach Kräften.
Ich hatte auch die Befürchtung, dass alles herauskommen könnte, wenn das Kind geboren ist, da Rashad ja doch wohl etwas anders aussieht als ein normaler Engländer. Aber Maya hat ja selbst einen eher dunklen Teint und dunkle Augen und Haare.
Nun hat auch Angelina einen Verlobten, den sie wohl eher nach dem Geldbeutel und dem Ansehen als nach ihren Gefühlen ausgewählt hat.
Ralph zieht sich aber erstmal nach Gloustershire zurück, wohl um nachzudenken, wie es weiter gehen kann.
Nun zeigt auch Martha Greenwood erstmals Gefühle. Ihr Herz scheint doch etwas weich zu werden bei dem Gedanken, dass sie nun Großmutter wird.
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Zitat
Original von Sigrid2110
Nun hat auch Angelina einen Verlobten, den sie wohl eher nach dem Geldbeutel und dem Ansehen als nach ihren Gefühlen ausgewählt hat.
Vielleicht passen sie aber doch ganz gut zusammen, wenn William Penrith-Jones genug Langmut aufbringt und er kann ihr geben, was sie braucht. -
Zitat
Original von Bouquineur
Ich fand es mutig und konsequent von Maya, Ralph die Wahrheit zu sagen und die Schwangerschaft nicht auf eine Zwangshandlung zurückzuführen. Ralph hat mich hier überrascht. Weder reicht er die Scheidung ein, noch stellt er seine Frau öffentlich bloß. Dafür hat er bei mir wieder ein paar Punkte gewonnen
Das fand ich auch. Und Ralph hat durch sein Verhalten von mir auch wieder ein paar Sympathiepunkte bekommen.
Tante Elizabeth hab ich mittlerweile richtig liebgewonnen.
Sehr schön fand ich am Schluss dieses Abschnitts die Szene zwischen Gerald und Martha. -
Zitat
Original von Bouquineur
Die Geburt war sehr anschaulich geschildert
Das ist mir auch aufgefallen, selten - eigentlich noch nie - habe ich die Schilderung einer Geburt gelesen und dabei das Gefühl gehabt, es wären meine eigenen Erinnerungen (obwohl schon lange her ;-))Original von bouquineur:
Wunderschön hier der Satz: Maya starb und wurde als Mutter wiedergeboren
Auch das kann ich nur
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verschoben
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@ Lumos
danke
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In diesem Abschnitt haben mich v.a. zwei Dinge beeindruckt:
zum einen die Beschreibung der Geburt und dort insbesondere das erste Anlegen des Kindes und zum anderen Mayas Wiedersehen mit ihren Eltern.ZitatOriginal von Herr Palomar:
Das Wiedersehen mit ihrer Familie verdrängt den Zauber, den Maya noch aufbewahrte und eine fühlbare Ernüchterung ist die Folge.Das mag sein, zumal die Stimmung im Hause der Greenwoods seit Jonathans Tod sowieso nicht mehr dieselbe ist.
Dennoch ist für mich gerade diese Szene so ergreifend gewesen- während mich Jonathans Tod eher fassungslos zurückgelassen hat, sind mir hier wirklich die Tränen runter gelaufen (kann natürlich auch an der späten Uhrzeit gelegen haben :grin) So viele unausgesprochene Gefühle...Erst war ich über das Verhalten ihres Vaters ihr gegenüber erstaunt, hatte sie doch zu diesem bislang immer das beste Verhältnis, aber wahrscheinlich verletzt man immer diejenigen, die einem am nähsten sind, am meisten. Und auch scheint er mit ihrer Schwangerschaft am wenigsten klar gekommen zu sein- bis sich herausstellt, daß er die zur damaligen Zeit nicht unberechtigte Angst vor Komplikationen bei der Geburt und im Wochenbett hatte (oder böse ausgedrückt: die Angst noch ein Kind bei der Ausübung der vaterländischen Pflicht zu verlieren).