'Die Eleganz des Igels' - Seiten 001 - 082

  • Renee, eine 54jährige Concierge des luxoriösen Stadthauses in der Rue de Grenelle, erfüllt nur zu gern die Vorurteile der Bewohner, versteckt sich sogar dahinter.
    "Die Menschen, die sich vor lauter Begehren verlieren, täten gut daran, sich an ihre Bedürfnisse zu halten." Und das tut sie, wenn auch heimlich. Im verborgenen ihrer Wohnung, erfreut sie sich an der Kunst und findet Trost in ihr.
    Waren es nicht ihre eigenen Vorurteile gegenüber der Gesellschaft, sich in die ihrerseits vorbestimmte Rolle im Leben, einfach zu ergeben?
    Dennoch stelle ich mir so ein Leben ziemlich einsam vor, auch wenn sie einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck erweckt.


    Paloma, ist 12 Jahre alt, überdurchscnittlich intelligent und hat beschlossen an ihrem 13. Geburtstag Selbstmord zu begehen. "Die Sterne verfolgen und dann im Goldfischglas enden", so sieht sie das Erwachsenenleben, welches ihr sinnlos erscheint. Um ganz sicher zu gehen, ihre Entscheidung nicht bereuen zu müssen, macht sie sich auf die Suche etwas "lebenswertes" zu finden.
    Desillusioniert wird sie dabei von der Beobachtung ihrer Umgebung/Familie, besonders ihrer Mutter und Schwester und sie kommt zu der Einsicht, das wir in einer Welt leben in der paradoxer Weise die eigentlich Schwachen herrschen.


    Bis jetzt bin ich restlos begeistert von der Weltanschauung dieser zwei Charaktere und freue mich schon auf den nächsten Abschnitt, wo sie sich hoffentlich näher kommen.

  • Zitat

    Original von Pusteblume 34
    Dennoch stelle ich mir so ein Leben ziemlich einsam vor, auch wenn sie einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck erweckt.


    Ich denke Renée war schon ihr ganzes Leben lang einsam, auch schon als Kind, ihre Lehrerin war die erste, die sie mit ihrem Namen angesprochen und damit wirklich las eigenständige Person gesehen hat.
    Nur mit ihrem Ehemann, da hat sie ja scheinbar Glück gehabt und einen guten Partner gefunde, auch wenn er leider früh gestorben ist.


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich denke nicht, dass die Hausbewohner überhaupt Interesse hätten, sich mit einer Concierge abzugeben oder sich mit ihr zu unterhalten. Die meisten halten ja noch nicht einmal die Höflichkeits-Floskeln ein. Auch die geringe Anteilnahme am Tod Luciens zeigt, wie sehr die reichen Leute nur um sich selbst kreisen, was ein Zeichen von Arroganz und Dummheit ist. Insofern finde ich Renees "Doppelleben" eigentlich sehr einfallsreich, trotzdem aber auch sehr bedauerlich. Es macht doch so viel Freude, sich mit anderen über seine Gedanken auszutauschen.


    ich denke, dass Renée genauso wenig Interesse an den Hausbewohnern hat, wie die an ihr und dass sie sich auch deshalb hinter den gängigen Klischees versteckt, um möglichst unsichtbar zu bleiben, damit sie sich nicht weiter mit der Dummheit und Arroganz der Bewohner befassen muss.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    ...


    Mir stellt sich nur die Frage, wie man schon als Kind darauf kommt, mit seiner Intelligenz hinterm Berg und selber den Kopf unten zu halten, um nicht aufzufallen und belästigt, genervt oder in eine Richtung gezwungen zu werden. Renee hat das getan und Paloma auch.
    Vielleicht ist das eine Frage an die überdurchschnittlich Begabten unter uns:
    Ist das ein nachvollziehbares Verhalten? Ich denke, dass jedes Kind normalerweise so gut wie möglich sein will, oder etwa nicht :gruebel

  • Zitat

    Original von Clare


    Mir stellt sich nur die Frage, wie man schon als Kind darauf kommt, mit seiner Intelligenz hinterm Berg und selber den Kopf unten zu halten, um nicht aufzufallen und belästigt, genervt oder in eine Richtung gezwungen zu werden. Renee hat das getan und Paloma auch.
    Vielleicht ist das eine Frage an die überdurchschnittlich Begabten unter uns:
    Ist das ein nachvollziehbares Verhalten? Ich denke, dass jedes Kind normalerweise so gut wie möglich sein will, oder etwa nicht :gruebel


    So sehe ich es auch.
    Bei Renee ist es vielleicht mehr verständlicher, alleine die Umstände, wie sie aufgewachsen ist. Aber bei Paloma verstehe ich es überhaupt nicht, ehrlich gesagt :rolleyes
    Ihre ganzen Beweggründe versteh ich nicht, also das sie verschweigt, dass sie sehr intellegent ist und das sie sich umbringen will.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Ich denke nicht das ich überdurchschnittlich begabt bin, aber ich kann es voll und ganz verstehen.


    Gerade in der Schulzeit wird jeder, der irgendwie aus der Masse heraussticht, mehr oder weniger gehänselt. Und wenn Du sehr intelligent bist, dann fällst Du schon auf. Sicherlich wirst Du in der Schule um Rat gefragt wenn die anderen Hilfe brauchen, aber wie heißt es so schön? Keiner liebt den Besserwisser.


    Ich selbst musste die Erfahrung auch machen, weil ich mehr oder weniger gut in Mathematik war und mir das liegt. Wenn z.B. Arbeiten geschrieben wurden, hab ich auch nicht abgegeben, obwohl ich längst fertig war. Irgendwie hat man dann so getan als ob man noch schreibt.


    Witzigerweise hat mein bester Freund, den ich aber erst lange nach der Schulzeit kennengelernt habe, auch ein Faible für Mathematik. Im Gegenteil, gegen ihn sehe ich sogar alt aus. Letztens hatten wir erst im Gespräch mit seinem besten Freund festgestellt, das er es einfach nur als nervig empfunden hat, wenn mein Freund immer gleich alles mathematisch erklären konnte.


    Und daher kann ich mir vorstellen, wenn man wirklich hoch intelligent ist, das es nicht einfach ist in der Schule.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich selbst bin überhaupt nicht überdurchschnittlich begabt, aber unser Sohn hat diese Tendenz. Er konnte schon mit vier lesen. Als er dann eingeschult wurde, wollte er nicht, dass jemand entdeckt, dass er schon lesen kann. Als seine Lehrerin das nach wenigen Tagen entdeckte, kam er stocksauer nach Hause, denn er dachte, ich hätte ihn verraten. Es war ihm sehr unangenehm. Auch sieht er einfach mathematische Zusammenhänge und weiß einfach die Lösung schwieriger Aufgaben. Er geht aus eine integrative Schule, d.h. in seiner Klasse lernen beeinträchtige Kinder zusammen mit den anderen. Dadurch sind sehr offen angelegte Unterrichtsformen notwendig. Für ihn ist es ein Segen, dass er dann nicht so auffällt. Das möchte er unter keinen Umständen.
    Wir versuchen ihn natürlich in seinem Selbstwertgefühl zu stärken und ihm zu vermitteln, dass wir froh sind, dass er ist wie er ist.
    Deshalb tut mir Paloma so leid. Sie scheint ja ihren Eltern gleichgültig zu sein.


    Zitat

    ich denke, dass Renée genauso wenig Interesse an den Hausbewohnern hat, wie die an ihr und dass sie sich auch deshalb hinter den gängigen Klischees versteckt, um möglichst unsichtbar zu bleiben, damit sie sich nicht weiter mit der Dummheit und Arroganz der Bewohner befassen muss.


    Da hast du sicher Recht. Es sind immer beide Seiten, die aufeinander zugehen müssen. Wenn sie das denn wollen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Regenfisch ()

  • Das Buch liegt bei mir schon seit 2008 auf dem SuB und ich habe es bereits zweimal abgebrochen.
    Für diesen ersten Leseabschnitt habe ich fast zwei Wochen gebraucht. Ich kann immer nur ein paar Seiten lesen und empfinde die Lektüre bisher leider als ziemlich zäh, wenn auch nicht uninteressant.
    Ich werde mich auf jeden Fall noch so lange durchbeissen bis sich Paloma und Renée endlich näher kennenlernen. :wave

  • Hallo Alle,


    ich habe eine Weile gebraucht für den ersten Abschnitt, da es nicht "einfach so" flüssig runter zu lesen war. Ich musste doch ein wenig denken beim Lesen, was bei "einfachen Geschichten" deutlich schneller geht, oder sogar überflüssig ist.....


    Spass habe ich mit den humorigen Stellen, die teilweise ja hübsch "trocken" und sarkastisch daherkommen....
    Die Hunde-Szene vor dem Aufzug fand ich klasse, sowie die Grünpflanzen-Betütelung und noch so einiges mehr.


    Für mich sind Paloma und Renee sich sehr ähnlich.
    Paloma versucht ihr "Anders sein" zu verstecken und spielt eine Rolle, die sie unauffällig leben lässt. Allerdings verzweifelt sie an der Welt und möchte so nicht leben müssen. Für mich völlig nachvollziehbar und verständlich, wer möchte sein Leben denn schon gerne als "Theaterstück" leben ?


    Und Renee schauspielert ebenso, auch um kein Aufsehen zu erregen, nicht aufzufallen, ein angepasstes Leben zu leben. Sie scheint aber nicht so verzweifelt zu sein im Gegensatz zu Paloma. Vielleicht lernt man auch mit den Jahren sich zu arrangieren, sucht sich "Inseln"...und ganz vielleicht lernt man auch daran Spass zu haben, eine solche "Rolle "zu spielen.....wobei ich spekuliere, dass es einen trotzdem verzweifelt macht, deshalb bin ich auf den Fortgang des Buches sehr gespannt.


    Oder das Buch zeigt zwei Wege mit "ich bin anders" umzugehen, das weiß ich aber noch nicht ;-), dazu muss ich ja erst weiter lesen.


    Das war meine Meinung zur "persönlichen Geschichte".
    Aber es gibt ja noch einen "gesellschaftlichen Faktor", da finde ich die Beschreibungen total großartig.... Das "Schein und Sein" der Menschen und deren Art damit umzugehen.....
    Welche Rolle die Tee-Plätzchen-Freundin von Renee spielt, weiß ich noch nicht, da bin ich auch gespannt.....


    So, weiterlesen......
    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    Gerade in der Schulzeit wird jeder, der irgendwie aus der Masse heraussticht, mehr oder weniger gehänselt. Und wenn Du sehr intelligent bist, dann fällst Du schon auf. Sicherlich wirst Du in der Schule um Rat gefragt wenn die anderen Hilfe brauchen, aber wie heißt es so schön? Keiner liebt den Besserwisser.
    ...


    Ich halte Palomas Reaktion trotzdem noch für seltsam. Mir wäre es nicht in den Sinn gekommen, so zu tun als könnte oder wisse ich etwas nicht, obwohl ich fast die ganze Schulzeit gehänselt und unter "Streber" eingeordnet wurde, weil die Anderen sich nicht vorstellen konnten, dass das Wissen jemand zufallen könnte.
    Als Romanfigur macht diese Verweigerungshaltung Paloma natürlich sehr interessant.



    Überhaupt spielen die Bewohner des Hauses und ihre Angestellten alle einander etwas vor. Überspitzt, aber wie im echten Leben.

  • Hallo !


    Ich finde Palomas Reaktion keineswegs seltsam, überhaupt nicht. Sie hat mein tiefstes Verständnis ;-)


    Sicherlich gibt es Kinder, die klug sind und die damit aus der Masse herausstechen, die dann eben als "Streber" gelten....aber es gibt eben auch Leute, die nicht mal als "Streber" gelten wollen. Denen selbst DAS zu viel ist.
    Die mit überhaupt nichts "herausstechen" wollen, die sich mit den dadurch entstehenden Konflikten/Diskussionen nicht auseinander setzen wollen.....entweder weil es sie überfordert (da kann man noch so klug sein, das kann trotzdem so sein), oder weil sie sich überhaupt nicht zum Thema mit anderen auseinander setzen wollen....oder weil sie auch DAS langweilt, oder weil es sie belästigt.....und es gibt bestimmt noch viel mehr Gründe......


    Grüsse
    Andrea

  • Um das Streber sein geht es vielleicht nicht mal. Sie stellt sich ja nicht als völlig dumm da, sondern ist immer noch sehr gut in der Schule. Vielleicht ist es eher der Punkt völlig anders zu sein und sowohl bei Schülern wie auch bei Lehrern als ungewöhnlich und nicht normal eingestuft zu werden?

  • Ich bin mit diesem Abschnitt nun auch endlich durch, aber ich habe noch nicht alle eure Antworten gelesen.
    Zusammenfassend kann ich schonmal sagen: Auch ich lese mit Fremdwörterlexikon nebenbei ;-), weil ich sonst meist die Zusammenhänge nicht verstehe.
    Und ich muß mich beim Lesen auch sehr konzentrieren, weil ich besagte Zusammenhänge sonst gleich wieder verliere. Das geht mir besonders bei Reneés Erzählungen so, sie ist ja sehr belesen, und das drückt sich wohl durch die vielen Fremdwörter aus.
    Deswegen empfinde ich Palomas Erzählungen auch als leichter zu lesen.
    Die Autorin ist Philosophie-Lehrerin, und das merkt man! Ich hatte davon nur ein halbes Jahr in der Schule, aber die Kantschen Sachen kamen mir bekannt vor (wir hatten statt der Katze als Beispiel irgendwas mit Schuhen :rolleyes) Ehrlich, ich hab's gehaßt!
    Aber das Buch gefällt mir, und besonders gefallen mir die Stellen, an denen Manuela auftaucht :grin Sie ist einfacher gestickt als ihre Freundin, aber ihre Ansichten der Dinge gefallen mir sehr!
    Reneé und Paloma sind sich sehr ähnlich, und ich finde sie kollossal arrogant! Beide halten mit ihrer außergewöhnlichen Intelligenz hinter dem Berg, weil sie nicht auffallen wollen. Das ist verständlich, aber ihre Sicht auf die sie umgebenden Menschen ist dabei nicht besonders nett. :gruebel Ich bin mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
    Sehr schön und tiefsinnig fand ich die Episode mit Lucien, sein letzter Lebenswillen und die Gedanken Reneés dabei.

  • Wie schon im Eingangspost erwähnt, habe ich mir das Hörbuch besorgt und werde parallel zu Euch hören statt lesen. Die beiden Charaktere werden von Katharina Thalbach und ihrer Tochter Anna gesprochen. Speziell die Concierge passt super zu Katharina Thalbach mit ihrer knorrigen Stimme. Sie betont wunderbar und lässt der schönen Sprache des Buches ihren Raum.


    Für mich sind Renee und Paloma auch sehr ähnlich (wie hier schon öfter erwähnt), trotz ihres sehr unterschiedlichen Alters. Aus diesem Grund finde ich die Besetzung der Leserollen durch Mutter und Tochter Thalbach genial. Hat sich wohl jemand was bei gedacht :lache


    So schön die Sprache ist, so traurig macht mich das Buch allerdings auch. Es geht mir schon den ganzen Tag nach. Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn Menschen so extrem ein künstliches Bild darstellen müssen, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Bei Renee war das ja auch von klein auf so. Mir hat es richtig weh getan, als die Stelle mit dem ersten Schultag kam, als das erste Mal jemand wirklich ihren Namen gesagt und sie damit komplett erschrocken hat.


    Über die Jahre hat sie aber für sich einen sehr guten Weg gefunden und hat glaube ich wirklich Spaß am Leben gefunden. Vielleicht kann sie Paloma etwas von Ihrer Lebensweisheit abgeben und das Kind damit vom Selbstmord abhalten. Ich würde es mir so wünschen...

  • Zitat

    Original von Tempe
    ...
    Die Autorin ist Philosophie-Lehrerin, und das merkt man! ...


    Ich habe nicht gelesen, aus welcher Richtung die Autorin beruflich kommt. Aber es passt!


    Zitat

    Aber das Buch gefällt mir, und besonders gefallen mir die Stellen, an denen Manuela auftaucht :grin Sie ist einfacher gestickt als ihre Freundin, aber ihre Ansichten der Dinge gefallen mir sehr!


    Manuela ist den Leben und ihrer Umgebung viel näher als die beiden Hauptpersonen des Romans. Sie hat allerdings, obwohl nicht so intelligent wie die Beiden, ein großes Maß an Lebensweisheit.


    Zitat

    Reneé und Paloma sind sich sehr ähnlich, und ich finde sie kollossal arrogant! Beide halten mit ihrer außergewöhnlichen Intelligenz hinter dem Berg, weil sie nicht auffallen wollen. Das ist verständlich, aber ihre Sicht auf die sie umgebenden Menschen ist dabei nicht besonders nett. ...


    Ich kann auch persönlich nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig so aus dem sozialen Umfeld heraus manövrieren kann. Nicht falsch verstehen: Ich verstehe, warum sich die Personen so verhalten, aber, wie ich an anderer Stelle schon sagte, ihre Art sich selbst zu isolieren, die bei Paloma sogar in der Resignation und ihrem daraus resultierenden Selbstmordgedanken gipfelt, ist mir völlig fremd.

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich kann auch persönlich nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig so aus dem sozialen Umfeld heraus manövrieren kann. Nicht falsch verstehen: Ich verstehe, warum sich die Personen so verhalten, aber, wie ich an anderer Stelle schon sagte, ihre Art sich selbst zu isolieren, die bei Paloma sogar in der Resignation und ihrem daraus resultierenden Selbstmordgedanken gipfelt, ist mir völlig fremd.


    :write Genau das meinte ich, aber du hast es besser beschrieben! :-)

  • Clare :
    Genauso empfinde ich es auch!
    Mag man auch so anders sein, ich verstehe es irgendwie nicht. Bei Paloma ganz besonders.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Ich kann Palomas Verhalten insofern verstehen als ihr jegliche Nestwärme fehlt. Gerade Kindre brauchen enorm viel Zuwendung, um sich psychisch gesund zu entwickeln. So wie ihre Mutter tickt, hat sie anscheinend außer materieller Versorgung wenig Zuneigung erfahren. Um sich gegenüber sozialen Feldern wie einer Schulklasse behaupten zu können, muss man selbstbewusst sein und innerlich gefestigt. Das scheint mir bei Paloma nicht der Fall zu sein.


    Ich finde das ganz furchtbar, wenn Kinder seelisch vernachlässigt werden.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Wobei da wieder die Frage ist, was war zuerst da.


    Zieht sich Paloma selbst trotz Zuneigung durch die Familie zurück weil sie zu intelligent ist, sie mit ihrer Familie nichts anfangen kann und einfach nur ihre Ruhe haben will?


    Oder zieht sie sich zurück weil sie ihrer Meinung nach keine Zuneigung kriegt?


    Oder kann auch die Familie mit ihr nichts anfangen, weil Paloma sich von sich aus zurückzieht und ihre Ruhe haben möchte?
    Vielleicht liegt die fehlende Zuneigung ja auch an Paloma.


    Die Schwester Colombe und ihre Eltern scheinen ja miteinander kein Problem zu haben.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich finde das ganz furchtbar, wenn Kinder seelisch vernachlässigt werden.


    Und ähnlich ging es ja auch Renee, die erstmalig in der Grundschule mit ihrem Vornamen angeprochen wurde. Essen und Kleidung ist eben nicht alles, was ein Mensch braucht, um sich "normal und gesund" zu entwickeln. Ich denke, da haben Paloma und Renee einiges gemeinsam.


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von Macska
    Wobei da wieder die Frage ist, was war zuerst da.


    Für mich ist wohl Beides ein Grund. Paloma ist "anders" und kommt deshalb auch mit ihrer Familie nicht klar, allerdings erinnere ich da auch die Szene mit der Blumen-Betüdelung der Mutter, dass man "egal was" zu ihr sagen könnte, sie würde antworten, dass die Blätter der Pfanzen braun würden. Ich denke, Paloma wird da auch ordentlich "ignoriert", ich tippe auf "die Katze beisst sich in den Schwanz".


    Grüsse
    Andrea