'Die Eleganz des Igels' - Seiten 143 - 186

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  • Zitat

    Original von Lumos
    ... Und diese Leserunde gefällt mir auch wieder richtig gut mit euch :knuddel1! Ist euch eigentlich auch aufgefallen, dass wir uns hier auch selbst ein bisschen besser ausdrücken als in normalen Leserunden? Irgendwie ausgefeilter formuliert und gewählter? Ich denke, der Lesestoff färbt doch auch ein wenig auf den eigenen Sprachstil ab.


    Kann ich nichts zu sagen, ist meine erste Leserunde. :-]


    Aber ich kann Euch versichern, ich fühle mich auch pudelwohl und es ist mal was ganz anderes, wenn andere Leute zur gleichen Zeit das Buch lesen und man sich austauschen kann.


    Eine gute Leserunde, ein super Buch, toller Gedankenaustausch ... was möchte man mehr in der ersten Leserunde? Besser hätte ich es nicht treffen können und es wird mit Sicherheit nicht meine letzte Leserunde sein.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich bin auch endlich mit diesem Abschnitt fertig :-) und finde es auch interessant, wie sich das Leben in dem Haus verändert seit Monsieur Ozu eingezogen ist.


    Zitat

    Original von Clare
    Besonders gefallen hat mir auch der Abschnitt über Schiebetüren und normale Türen und ihren Eingriff oder Nicht-Eingriff in den Raum - solche scheinbaren Belanglosigkeiten, die plötzlich ans Licht gerissen werden und Bedeutung erhalten.


    Ja, der Abschnitt hat mir auch besonders gefallen! Genauso wie die Beschreibung von Renées Eleganz - der Eleganz des Igels. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch so genau erklärt wird.


    Das Kapitel über die Grammatik fand ich auch sehr interessant, vor allem dass zum ersten Mal Palomas Fassade anfängt zu bröckeln und das kurz nachdem Renée sich vor Monsieur Ozu verplappert hat. Beide konnten sich einfach nicht mehr zurückhalten.


    Auch die Katzennamen von Ozu sind ja wieder mal toll, die Tiernnamen sind einfach genial in dem Buch :rofl


    Zur Leserunde: das ist erst meine zweite Leserunde und ich find sie auch toll :-) Macht wirklich sehr viel Spaß mit euch! :wave

  • Hallo!


    Diesen Abschnitt fand ich viel "hübscher" zu lesen, nicht so anstrengend wie die Vorherigen.
    UND ich bin nicht nur neugierig, ob Paloma sich wirklich umbringt (das war so meine Frage in den ersten Kapiteln), sondern jetzt bin ich noch viel neugieriger, was der Herr Japaner in diesem Haus (nicht nur bei Renee und Paloma) so alles erreichen wird.


    Renee und Paloma haben anscheinend nun ENDLICH einen "Förderer und Wahrnehmer" gefunden und ich habe mich eigentlich richtig mitgefreut.


    Während der erste Kapitel hätte ich bestimmt aufgegeben, wenn es nicht die Leserunde gegeben hätte, doch JETZT gefällt mir das Buch richtig gut und ich lese GERNE und ohne "Qual" weiter.


    Alles Andere habt ihr schon gesagt....dass der Assistent bei Renee Tee trinkt fand ich großartig, das habe ich ihr so "gegönnt".


    So, Danke für die Leserunde und die vielen Beiträge, macht wirklich Spass ;-)


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von buntfisch


    Während der erste Kapitel hätte ich bestimmt aufgegeben, wenn es nicht die Leserunde gegeben hätte, doch JETZT gefällt mir das Buch richtig gut und ich lese GERNE und ohne "Qual" weiter.


    Genauso ging es mir auch - schade eigentlich, dass die ersten Seiten so mühsam sind.. Aber ab diesem Abschnitt wird es nur noch besser - Viel Spaß beim Weiterlesen!

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von verena



    Genauso ging es mir auch - schade eigentlich, dass die ersten Seiten so mühsam sind.. Aber ab diesem Abschnitt wird es nur noch besser - Viel Spaß beim Weiterlesen!


    Das Besondere und Schöne dieses Buches erschließt sich eben nur den Ausdauernden, die sich von den anfänglichen Hürden nicht abschrecken lassen. Als Belohnung für das Durchhaltevermögen sozusagen :-]!

  • Aaaah, war dieser Abschnitt schön und entspannend. Jetzt bin ich endlich in dem Buch angekommen.


    S. 145: Infinitesimal: Zum Grenzwert hin unendlich klein werdend
    S. 171: Antonym: Gegenwort


    Mir haben mehrere Stellen in diesem Abschnitt gut gefallen. Dazu gehört gleich zu Beginn die erste Begegnung Renées mit Herrn Ozu. "Seit dieser infinitesimalen Zeitspanne, in der wir, da bin ich mir sicher, verschwistert waren im gemeinsamen Schmerz um die Sprache, der und druchfuhr, der unsere Körper zusammenzucken ließ, unsere Bestürzung sichtbar machte, (...)" S. 147
    Wunderbar beschrieben die Liebe zur Schönheit der Sprache. Ich kann auch nur ein Buch wirklich lieben, indem die Sprachschönheit mindestens dem Inhalt ebenbürtig ist. Ich hätte auch gezuckt! :-]


    Und dann gerät der seine Neurosen pflegende Ameisenhaufen in Aufruhr als Herr Ozu in das Haus einzieht. Die Bewohner platzen vor Neugier, sehr treffend beschrieben. [SIZE=7]Ich bin auch neurierig wie Herr Ozus Wohnung aussieht.[/SIZE] Der Gedanke, dass wir vor lauter Überfluss verstopfen und dass in seiner Wohnung kein Ding doppelt ist, gefällt mir. Dann erhält jedes einzelne Stück einen eigenen Wert und macht ihn zu etwas Besonderem.
    Als Paloma die Nachbarschaft miteinander sprechen hört, hat sie "akkustische Halluzinationen" (S. 153). Herrlich!


    Das Gespräch zwischen im Aufzug hat natürlich mein Herz erwärmt. Herr Ozu spricht unumwunden an, dass Renée jemand besonderes ist, und Paloma kommentiert: "Sie strömt Intelligenz aus". (S.157) Sehr treffend beobachtet.
    Sie begegnet in dem Japaner jemandem, der sich für sie interessiert, der sie als Mensch wahrnimmt. Jemand, der hinter ihren Schutzwall blickt. Sie erlebt ihre erste richtige Begegnung. Paloma erklärt, dass die meisten Begegnungen einem Blick in den Spiegel gleichen. Man möchte in einem Gespräch nur sich selbst sprechen hören und nicht wirklich dem Gegenüber zuhören. "Wenn wir es merken würden, wenn es uns bewusst würde, dass wir im anderen immer nur uns selbst ansehen, dass wir allein sind in der Wüste, würden wir verrückt." (S.159)


    Wie dankbar bin ich über die echten "Eulen-Begegnungen" in dieser Lese-Runde! Und das Gefühl, dass in der Wüste der ersten 150 Seiten liebe Eulen zur Seite standen. :knuddel1

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    ...
    Wunderbar beschrieben die Liebe zur Schönheit der Sprache. Ich kann auch nur ein Buch wirklich lieben, indem die Sprachschönheit mindestens dem Inhalt ebenbürtig ist. ...


    :write


    Zitat


    ...Wie dankbar bin ich über die echten "Eulen-Begegnungen" in dieser Lese-Runde! Und das Gefühl, dass in der Wüste der ersten 150 Seiten liebe Eulen zur Seite standen. :knuddel1


    Dafür sind Leserunden doch da :knuddel1
    Manchmal braucht man nur eine liebe Eule die sagt: Komm, lies weiter, es wird bald besser...

  • Was für ein Buch! Ich kann nicht anders, ich muss schwärmen!


    Besonders gefallen hat mir in diesem Abschnitt Palomas Gedanken zu den Bäumen:


    Zitat

    Der Gedanke an die Bäume, an ihre unbeteiligte Majestät und an die Liebe, die wir für sie empfinden, lehrt uns, wie lächerlich wir sind, häßliche Parasiten, die sich auf der Oberdfläche der Erde tummeln, und macht uns gleichzeitig würdig zu leben, weil wir fähig sind, eine Schönheit zu erkennen, die uns nichts schuldig ist.


    Das wird mir nun täglich im Kopf herum gehen, wenn ich mit dem Hund im Wald spazieren gehe.


    Die Überlegungen zur Grammatik haben mir ebenfalls sehr gefallen. Ich selbst liebe Sprache und beschäftige mich gerne damit. Wenn Paloma von der "Schönheit der Sprache" spricht, weiß ich, was sie meint.


    Witzig fand ich den Ausdruck:


    Zitat

    Es ist ein Bote, der einen Kaugummi für Elefanten kaut, nach der Kraft und der Amplitude der Kieferbewegungen zu urteilen, zu denen ihn dieses Kauen zwingt.


    :lache Das ist genau mein Humor!

  • Jetzt stellt sich also der neue Mieter vor. Ich war überrascht, wie unaufmerksam Renee bei seinem Namen war, dass kann aber auch an "dem Geschnatter" von Frau Rosen liegen. Jedoch wird ihr ziemlich schnell klar, dass sie diesen Herrn nicht so leicht hinters Licht führen kann, wie die üblichen ignoranten Hausbewohner.
    Ich bin gespannt wie sie auf das Geschenk reagiert, denn zweifellos hat er es ihr geschickt um sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken.
    Auch für Paloma ist der neue Mieter jemand, dem sie ohne Bedenken ihre Gedanken offenbaren kann. Schließlich hat er sie nach ihrer Meinung zu Madame Michel gefragt, ein Zeichen dafür das er sie ernst nimmt.


    Dieser Abschnitt hatte viele interessante Passagen, die zum Nachdenken angeregt haben. Wie z.Bsp. die bereits erwähnten Schiebetüren oder die Bedeutung der Grammatik für die Schönheit der Sprache. Besonders anregend fand ich auch die Gedanken zur Wiederholung unserer Raumausstattung. Denn es stimmt, mir ist sofort aufgefallen, dass ich in den Räumen identische Übertöpfe in den Fenstern stehen habe und auch meine Kerzenständer meistens als Pärchen auftreten. :chen


    Eine Leserunde ist auch für mich immer die schönste Art, ein Buch in seiner ganzen Vielfalt wirken zu lassen. :anbet

  • Zitat

    Original von Macska
    Mein Highlight von Paloma in diesem Teil sind die Ansichten von Paloma zum Französischunterricht, speziell die Erklärung der Grammatik.
    In Bezug auf Literatur kann ich ihr voll zustimmen. Ich war ja schon immer eine Leseratte, aber ich habe im Literaturunterricht immer gehaßt wenn der Lehrer wissen wollte, was will uns der Dichter damit sagen. Warum, weshalb, wieso. Erstens weil ich der Überzeugung bin das nur der Dichter selbst weiß was er damit ausdrücken wollte und jeder Außenstehende ( es sei denn er hat sich mit dem Schriftsteller unterhalten ) entweder was falsches oder zuviel in die Werke interpretiert. Und zweitens, warum nicht einfach ein Buch oder ein Gedicht lesen, einfach nur weil es einen anspricht und gefällt, einfach der Schönheit wegen?


    Das habe ich beim Lesen auch gedacht! Besonders, wenn meine Interpretationen immer gäzlich anders als die des Lehrers waren :rolleyes Eine Geschichte ist das, was jeder für sich darin erkennt.


    Zitat

    Zitat: Original von Clare Besonders gefallen hat mir auch der Abschnitt über Schiebetüren und normale Türen und ihren Eingriff oder Nicht-Eingriff in den Raum - solche scheinbaren Belanglosigkeiten, die plötzlich ans Licht gerissen werden und Bedeutung erhalten.


    Feng Shui? :gruebel


    Zitat

    Das Gespräch zwischen im Aufzug hat natürlich mein Herz erwärmt. Herr Ozu spricht unumwunden an, dass Renée jemand besonderes ist, und Paloma kommentiert: "Sie strömt Intelligenz aus". (S.157) Sehr treffend beobachtet.


    Sehr schön! Aber das konnte auch nur jemand erkennen, der, wie Paloma sagte: Zum ersten Mal begegne ich jemandem, der die Menschen sucht und dessen Blick weiterreicht.


    Und dann noch: Überaus genial fand ich Palomas Beschreibung über das ,,Duell'' zwischen ihrer Mutter und Madame de Broglie :lache Das war einfach nur zum Lesen und Genießen!!


    Wie übrigens auch diese Leserunde, da bin ich ganz eurer Meinung! :-) :knuddel1