'Die Eleganz des Igels' - Seiten 267 - 306

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  • Es ist soweit unsere Protagonistinnen treffen das erste Mal in unserem Beisein aufeinander. Dabei fällt mir auf, das wir hier die erste Beschreibung erhalten, wie Paloma eigentlich aussieht. Mir ihrem Gefühl für andere Menschen, durchschaut Renee Paloma nach wenigen Sekunden. Weitere Zusammentreffen werden vereinbart.
    Der eigentliche Auftrag Renee war es eine Masterarbeit für Paloma's Schwester in Empfang zu nehmen und dieser zukommen zu lassen. Wie der Zufall es will, ist der Umschlag offen und Renee genießt den Inhalt. Eine Abhandlung über das Werk William von Ockham. Sehr interessant ihre Gedanken und Anmerkungen dazu. Man gewinnt den Eindruck, das eben diese von Colombe's Professor eher dürftig ausfallen. Ein wichtiger Kritikpunkt: Die Bedeutung des Werkes wird verzerrt und seine Bedeutung für zukünftiges handeln und tun, wie es Renee von einer Universitätsausbildung erwartet, fehlt.


    Neue Freunde treffen ein bei Renee zu Tee und Madeleine's. Eine angenehme ausgelassene Atmosphäre schwappt aus dem Buch, gleichgesinnte, die sich etwas zu sagen haben und gemeinsam lachen.


    Ein wenig melancholisch endet der Abschnitt:"Vielleicht heißt lebendig sein das: Augenblicke zu verfolgen, die sterben."

  • Die immer wieder aufgezählten PLätzchen und Kuchen mit ihren extra erwähnten raffinierten Verpackungen und der wohlduftende Tee dazu sind mir beim Lesen ein wahre Freude. Ich bin geneigt, es als typisch französisches Element zu betrachten, zumal ich das Buch in Frankreich gelesen habe und man da um gutes Esse kaum herum kommt. Aber warum auch.


    Bedenklich die Szene, wo sich Renee ein fremdes Kleid aneignet und bei diesem an und für sich Diebstahl zwischen Trotz und Gewissensbissen leidet. Die kleinen Gaunereien des Alltags.


    Wer mich als bloß erwähnte Nebenfigur mit am besten gefällt, ist Fernando, der Mann Manualas. Es schimmert ab und an als sympathischer Ehemann durch. Harmonisch.

  • Endlich treffen einmal alle Protagonisten aufeinander.


    Schuld am Treffen Renee - Paloma ist eigentlich ihre Schwester Colombe. Sie erscheint außerhalb der Öffnungszeiten bei Renee, weil sie einen wichtigen Brief erwartet. Vielleicht gestärkt durch den netten Abend bei Monsieur Ozu, weist Renee sie ab, sie sollte später wiederkommen. Colombe rastet aus, ist wütend und weil sie sich nicht mehr traut, schickt sie Paloma zu Renee.
    Renee und Paloma verstehen sich auf Anhieb. Renee bemüht sich Paloma nicht als Kind zu behandeln ( man erfährt zum ersten Mal wie Paloma überhaupt aussieht ) und Paloma genießt die Ruhe bei Renee und möchte sie öfter besuchen, um sich zu verstecken bzw. zurückzuziehen.


    Bei dem Brief für Colombe handelt es sich um eine Studienarbeit in ihrem Fach Philosophie. Da der Umschlag nicht verschlossen ist, bricht Renee mit ihren Grundsätzen und liest die Arbeit. Dann wird es wieder sehr philosophisch, aber Renee ist von der Arbeit enttäuscht.


    Wieder interessant sind Palomas Betrachtungsweisen. Sie überlegt, warum Jugendliche Autos anzünden und warum sie die Wohnung anzünden möchte. Ihre Erkenntnis, das sie vielleicht das größte Opfer des Widerspruches ist, weil sie aus einem unbekannten Grund hypersensibel für Mißtöne und Widersprüche ist und ihre Überlegung, sie ist das Symptom für die Widersprüche einer Familie und sie muß verschwinden, damit es der Familie gutgeht, machen einen schon traurig. Ich denke das zeigt, wie einsam Paloma sich in ihrer Familie fühlt.


    Irgendwie schön fand ich auch die Teestunde bei Renee mit Manuela und Monsieur Ozu sowie später noch Paloma. Man merkt die Sympathie füreinander, das Vertrauen, die Leichtigkeit im Umgang miteinander,den anderen Ernst nehmen. Interessant auch wie die Gruppe auf die anderen Leute reagiert. Während die Mutter von Paloma als Störfaktor angesehen wird und möglichst schnell abgewimmelt wird, werden Paloma und der Sekretär von Monsieur Ozu wie selbstverständlich in den Kreis mit aufgenommen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • In diesem Abschnitt treffen nun mal allz zusammen: Renee, Paloma, Manuela und Ozu. Ich denke, dass sich hier eine richtige Freundschaft entwickelt wird und Renee sich endlich wohl fühlt, da sie Freunde gewonnen hat und sie sich nicht mehr verstellen muss..


    Gut gefallen hat mir folgender Satz:


    Zitat

    Beschränken Sie sich auf eine einzige Freundin, aber wählen Sie sie gut aus.


    Hier ist auf jeden Fall was Wahres dran.


    Weniger gefallen hat mir das philosophieren über die Magisterarbeit von Colombe - aber hier habe ich einfach nur drübergelesen. Solche Abschnitte sind für die Handlung selbst eher unwichtig.


    Auf jeden Fall werde ich das Buch heute noch zu Ende lesen.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • verena :
    Den Satz fand ich auch so schön und wie wahr er ist.
    Das mit der Magisterarbeit habe ich auch mehr oder weniger überflogen.


    Das alle endlich zusammen treffen, finde ich auch sehr schön.
    Es könnte wirklich eine wunderbare Freundschaft entstehen.
    Die Frage von Paloma hat mich irgendwie sehr bewegt!
    "Glauben Sie, dass das Leben einen Sinn hat?"


    Ich finde die Entwicklungen sehr spannend und ich denke, dass es ein Happy End geben wird!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Mal schauen ob ich schnell etwas schreiben kann. Mein Baby ist krank und lässt sich heute kaum ablegen.


    Der Abschnitt war eher kurz. Viel ist nicht passiert, dafür aber umso wichtigeres. Die erste bewusste Begegnung zwischen Paloma und Renée. Renée scheint Paloma vorher nie richtig wahr genommen zu haben. Dieses erste richtige Wahrnehmen hat Paloma ja auch bemerkt.


    Ich fand das Zusammensein in der Loge sehr schön. Gerne hätte ich mit dabei gesessen. :-)


    Ich bin gespannt wie es weiter geht. Wird Renée Paloma einen Sinn zu leben darstellen können den sie annimmt? Wird Paloma ihre Meinung zum Leben ändern und von dem geplanten Selbstmord Abstand nehmen?
    Ich hoffe auf ein Happy End.


    Jetzt gehe ich weiter lesen. Das geht gut mit Baby auf dem Arm. :lache


  • Oh weh, gute Besserung für dein Kleines :knuddel1


    In der Loge treffen sie endlich alle zusammen - wunderbar!
    In diesem Abschnitt war es so auffällig, wie Renee augenscheinlich aufblüht. Ob Paloma auch aufblühen wird? Immerhin hat sie endlich einen Ort gefunden, wohin sie vor ihrer Familie und zu ihren Gedanken fliehen kann, und sie beginnt langsam an der Unausweichlichkeit ihres eigenen Todes zu zweifeln.


    Nun auf zum letzten Abschnitt. Ich bin mittlerweile wirklich angetan von diesem Buch!

  • Zitat

    Original von verena
    Gut gefallen hat mir folgender Satz:


    Den Satz hab ich mir auch angestrichen!
    Die Begegnung der vier außergewöhnlichen Persönlichkeiten in der Loge fand ich auch toll, aber langsam:


    Als erstes aufgefallen ist mir die treffende Beschreibung von Colombe, O-Ton Renée: "Colombe Josse ist auch eine Art großer blonder Lauchstengel, die sich wie eine abgebrannte Bohemienne kleidet" Den Ausdruck muss ich mir merken, falls ich mal jemand derartigem begegne :lache


    Palomas Gedankengang, dass sie das Symptom für die Widersprüche einer Familie sei und folglich diejenige, die verschwinden müsse, damit es der Familie gut geht, finde ich sehr traurig und viel zu ernst und aufopfernd für eine 12-Jährige. Hier tut Paloma mir sehr leid...


    Ich bin auch gespannt wie die Geschichte ausgeht, aber ich befürchte ein trauriges Ende... auch wenn ich das nicht hoffe...


    Tabea : von mir auch gute Besserung für dein Baby :knuddel1

  • Tabea, gute Besserung für dein Baby. Hoffentlich könnt ihr beide heute Nacht schlafen!


    Diesen Abschnitt über Colombes Magisterarbeit fand ich ebenfalls ausgesprochen entbehrlich :rolleyes. Mit diesen philosophischen Ergüsse kann ich einfach nichts anfangen, aber glücklicherweise bietet das Buch noch viel mehr, wenn man sich erst durch die Anfangsschwierigkeiten gekämpft hat.


    Ich hoffe auch, dass Paloma sich an Herrn Ozu und Renee aufrichten kann und neue Perspektiven für ihr Leben findet. Das Buch kann doch nicht mit ihrem Selbstmord enden :yikes! Wehe, dann lese ich es nicht :schlaeger!

  • So, nach dem ersten Drittel Buch kann ich "fluppig" weiterlesen, das freut mich irgendwie echt sehr.


    Aus diesem Abschnitt fand ich die Szene großartig, wie Renee dem Lauchstengel Colombe die Tür vor der Nase geschlossen hat, als diese ausserhalb der Öffnungzeiten (wollte schon "Sprechzeiten" schreiben) geklopft hat....hat mich richtig gefreut ;-)


    Und zusätzlich dann noch das Zusammentreffen bei Renee, mit Tee und "Keksen" (da erfreut man sich doch schon beim Lesen...oder ???) ;-)
    Fand ich richtig gemütlich, so hübsch "selbstverständlich" und ich hoffe so sehr, dass es so weitergeht.....


    Grüsse
    Andrea

  • Paloma und Renée treffen endlich aufeinander und ausgerechnet der große blonde Lauchstengel Colombe ist schuld an dieser Begegnung. Ob sie nicht lieber selber gegangen wäre, wenn sie gewusst hätte, dass sie ihrer kleinen Schwester damit etwas Gutes tut?


    Zitat

    Original von Lumos


    Diesen Abschnitt über Colombes Magisterarbeit fand ich ebenfalls ausgesprochen entbehrlich :rolleyes. Mit diesen philosophischen Ergüsse kann ich einfach nichts anfangen, aber glücklicherweise bietet das Buch noch viel mehr, wenn man sich erst durch die Anfangsschwierigkeiten gekämpft hat.


    !


    Schön zu wissen, dass es mir nicht allein so ging :-)


  • Hier wird ihre Einsamkeit einmal so deutlich, daß es fast nachvollziehbar ist, warum sie gehen will. Aber sie überlegt auch ernsthaft, welches Motiv ihrem Gedanken zugrunde liegt, dabei die elterliche Wohnung gleich mit zu vernichten, nachdem sie einen Bericht über Jugendliche außer Kontrolle im Fernsehen gesehen hat. Endlich denkt sie wirklich mal nach!


    Unsere Hauptakteure finden zusammen, und ich bin sehr gespannt auf das Ende dieses großartigen Buches......

  • Ich war ein wenig überrascht, wie resolut Reneè Colombe die Tür vor der Nase zuschlägt, allerdings kommt es dadurch zu einem ersten näheren Kontakt mit Paloma. Und sie erkennt dabei in Paloma "einen Richter der Menschheit" - scharfsichtig und ernst.
    Paloma kommt ihrer Suche nach sich selbst ein Stück näher, fühlt sich aber weiter Fehl am Platz, was angesichts der Meinung ihrer Mutter gegenüber Reneè durchaus nachvollziehbar ist.
    Aber da gibt es auch diesen Hoffnungsschimmer, die Gemeinschaft in der Loge.

  • :duden S. 271: diaphan: durchsichtig
    S. 279: Entität: Dasein im Unterschied zum Wesen eines Dinges
    S. 299: Supremat: Obergewalt; Überordnung


    Dieser Abschnitt lässt mich traurig zurück. Die Leere und Sinnlosigkeit Palomas wird hier wieder einmal ganz deutlich. Ich hoffe, dass sie bei Renée nicht nur ein Versteck, sondern vielleicht ein Zuhause findet.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin