"Das Buch des Feuers" - James Clemens

  • Ich muss sagen, dass mir das Buch bis auf die allererste Seite überhaupt nicht gefallen hat.


    Die Handlung plätschert ein wenig klischeehaft dahin und endet in einem seltsamen Dungeon-Crawl, und die ganzen Apostrophe in fast jedem Namen haben mir das Gefühl gegeben, einen Schluckauf zu lesen. Elfen und Oger werden auch nicht origineller, wenn man sie El'ven und Og'er nennt.

  • Du meine Güte, ich kann's grad nicht glauben, zufällig entdeck ich diesen Thread und was entdecke ich:
    James Clemens IST James Rollins??? :wow


    So ein Zufall, James Clemens war jahrelang mein absoluter Lieblingsautor, ich hab die Saga um Elena geradezu verschlungen und nichts, absolut gar nichts konnte auch nur ansatzweise mit dieser Geschichte mithalten.


    Und jetzt hab ich vor einigen Tagen James Rollins für mich entdeckt und war sooo begeistert :-)


    :wow Ich bin immer noch etwas geschockt und baff und weiß nicht, was ich jetzt denken soll :-)

  • Ich bin froh, dass ich nicht als einzige meine Schwierigkeiten mit diesem ersten Teil hatte. Ich kenne ja den Autor von James-Rollins-Büchern und war gespannt, ob seine Fantasy-Romane einen anderen Schreibstil haben.


    Also der Stil ist einfach aber flüssig und angenehm zu lesen. Mehr stört mich, dass dieses Buch eigentlich eine Aneinanderreihung von Höhepunkten ist und von einem Show-Down zum Nächsten gehechelt wird. Nicht nur die unendliche Fülle an verschiedenen Rassen - von den meisten gibt es grade mal einen oder zwei - prasseln auf den Leser nieder, sondern ständig wird eine neue Erkenntnis gewonnen, eine seit jahrhunderten gewonnene Überzeugung in Minuten über den Haufen geschmissen, ein Kampf bestanden, ein Held gerettet oder zum Retter. Einerseits sind die Charakter gut gezeichnet und haben wirklich alle ihre Eigenheiten, die sie sympathisch und interessant machen. Andererseits gibt es keine Zeit für einen ruhigen Spannungsaufbau hin zum nächten Höhepunkt, sondern innerhalb weniger Seiten geht es holter die polter in die nächste Krise, die auch gleich ruck-zuck gelöst wird.
    Die Verquickung von gutem Schreibstil und hastigem Plot hat mich am Schluss sehr genervt und ich grüble noch, ob ich den nächsten lesen soll, oder gleich alle verkaufen. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mir hat das Buch gar nicht gefallen. Alleine schon wegen der eigentsinnigen Schreibweise von z.B. "Magik" Damit bin ich nicht warm geworden und habe mich dabei so geärgert das ich von der Handlung abgelenkt war.
    Für mich hat es also keinen Sinn gemacht das noch weiterzulesen.

  • Ja, die Schreibweisen mancher Wörter - warum brauchen Oger und Elfen einen Appostroph???? - haben mich auch wahnsinnig genervt. Hier wurde irgendwie auf erzwungene Weise versucht, etwas Neues zu schaffen, was es doch schon lange gibt. Wobei ich den Oger als Charaker besonders gelungen fand.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von hollyhollunder ()

  • Der Vollständigkeit poste ich hier auch diese meine Buchmeinung. Geschwärmt habe ich hier ja schon mehrfach von Herrn Clemens.


    Zum Inhalt von Band 1:
    Das Mädchen Elana und ihr Bruder Joach arbeiten auf einer Apfelfarm, doch dieser Abend soll nicht wie die früheren enden. Joach geht ohne Elena nach Hause, da sie in ihrem Erntekorb noch nicht genug Äpfel gesammelt hat. Doch dann häufen sich die seltsamen Ereignisse Schlag auf Schlag: Plötzlich ist ihre Hand blutrot gefärbt, ohne dass das Mädchen weiß, wie es dazu kam. Zu Hause angekommen beginnt bei einem entspannenden Bad das Wasser in ihrem hölzernen Badetrog plötzlich zu kochen. Die Eule, die am Haus lebt und schon einige Alterserscheinungen hat, schreit mitten in der Nacht panisch, weshalb Elena aus dem Fenster sieht. Es kommen zwei seltsame Gestalten zum Haus. Sie muss voller Grauen mitansehen, wie etwas Ungeheures geschieht: Der kleiner Mann klopft mit seinem Stab kurz auf den Boden und lauter weiße, große Würmer tauchen auf und verwandeln binnen Sekunden den Leichnam des zuvor völlig aufgelösten Vogels in einen Haufen Knochen. Etwas sehr Böses geht von diesen Männern aus und sie klopfen an die Tür der Familie Elenas.


    Meine Meinung:
    Der Autor beginnt das Buch mit der Erzählung eines Menschen, der dem Leser von einer Hexe berichten will. Er deutet seltsame Geschehnisse, bei denen das Gute und das Böse gleichermaßen ihre Hände im Spiel haben, an und macht neugierig auf die Geschichte.
    Diese beginnt dann auch recht zügig. Am Anfang macht sich das Gefühl breit, dass es immer noch eine Art Vorgeschichte bzw. Einleitung ist, aber die Spannung steigt von Seite zu Seite und es ist kein Ende dieser Einführung in Sicht. Im Gegenteil: Jedes Kapitel macht Lust auf mehr. Auch wenn die Ereignisse scheinbar zur Ruhe kommen und der Leser von den wilden Abenteuern verschnaufen will und erwartet dies tun zu können, kommt es nahezu nie dazu. Im letzten Satz eines Kapitels wirbelt der Autor alles auf und man muss einfach das nächste beginnen.
    Ich habe nie ein derartiges Buch, und kann dies auch für alle Folgebände zugeben, gelesen, dass mich so fesselte, mir von vorn bis hinten unglaublichen Lesespaß brachte und einfach... Ja, mir fehlen die Worte. Die erdachten Wesen, Zusammenhänge, Länder, Fähigkeiten, Rassen und alles andere, was der Autor da zu Papier brachte, sind für mich einfach so einzigartig. Kein billiger Abklatsch anderer Fantasygeschichten. So viel Neues, was durch die gewählten Worte wunderschöne Bilder in meinem Kopf entstehen läßt.
    Einfach großartig. Mehr Worte des Lobes würden meiner Meinung ohnehin nicht gerecht werden.


    Wertung:
    Volle 10 Punkte

  • Ein wunderbarer Auftakt zu einem garantiert spannenden Fantasyzyklus. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber das ist auch gar nicht nötig, denn Clemens versteht es wirklich, eine dermaßen vielfältige Charakterschar in eine sehr gut geschriebene Geschichte zu verweben, dass es einem nicht langweilig wird - auch wenn eigentlich alle Zutaten vorkommen, die man schon kennt: Elfen, Nympfen, Oger, Gut und Böse etc.
    Die Figuren werden schon auf den ersten paar Seiten lebendig und der Autor schafft es, den Schreibstil auch dem jeweiligen Blickwinkel des Charakters anzupassen, der/die gerade im Fokus steht. Das ist geschickt und gut gemacht, sodass die Identifikation mit den Personen leicht fällt und die Sympathiepunkte schnell verteilt sind.


    Ich freue mich schon auf die nächsten Bände, die schon im Regal bereit stehen. :-)