Inhalt:
Wenn die Erde ein Kind verliert, gewinnt der Himmel einen Engel. Damit tröstet sich Franny. Denn sie kann ihren nächsten Geburtstag nicht mehr feiern. Weil sie an einer unheilbaren Krankheit leidet, muss sie Abschied nehmen von ihrem jungen Leben.
Frannys Verabredung mit dem Leben endet an einem 17. Juni. Sie hat noch so viele Fragen, auf die es aber keine Antworten gibt. Was muss noch alles gesagt, wem noch gedankt werden? Wer braucht mich da oben im Himmel? Und warum schon so bald?
Als Franny die Augen schließt, hat sich tiefer Frieden in ihr aus-gebreitet. Sie ist erfüllt von Dankbarkeit für die schönen Jahre mit ihren Eltern und mit Klara, der besten Freundin. Im Himmel, das weiß sie, wird es keine Schmerzen geben. Also habe ich nichts zu fürchten, spricht sie sich Mut zu. In aller Stille geht Franny auf ihre letzte Reise. Die Krankheit bleibt im Sarg zurück, zusammen mit Bruno, ihrem Teddy.
Sternenbrücke ist ein kleines Buch mit einer großen Wirkung. Es schenkt Hoffnung, wenn Schmerz und Trauer über den Verlust eines Kindes unüberwindbar scheinen.
Meine Meinung:
Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde….
.... als das, was wir sehen. Denn es gibt das, was wir fühlen.
In diesem kleinen Buch, welches übrigens von der Gestaltung her wunderschön gemacht ist, lernen wir Franny kennen, die mit gerade mal 15 Jahren an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose stirbt. Sie verweilt nun im Himmel, hoch über den Menschen, und berichtet uns von ihrer neuen Welt, die nur aus Seelen besteht.
Sie stellt sehr viele Fragen und so finden wir auf fast jeder Seite mindestens eine davon. Fragen, die auch den Leser zum Nachdenken anregen. Wo sitzt die Seele eigentlich? Gibt es Leben auf anderen Planeten? Wenn die Seele in den Körper geht, wo ist sie nur entstanden? Fragen, die Franny sich und Gott stellt, von dem sie glaubt, dass er schon so viele Jahre existiert, weil er das Leben der Menschen in sich hat und damit immer älter wird.
Die Erzählung über Franny ist in 5 Teile aufgegliedert und so erfahren wir viel über die Zeit vor ihrem Tod, den Anfang ihrer Krankheit, die sie im übrigen liebevoll „Mukki“ nennt, das Abschiednehmen von ihren Eltern und ihrer besten Freundin Klara, das Ankommen im Himmel in welchem sie ihre ganz eigenen Wolke „Astra“ nennt und über ihren letzten Atemzug.
Sehr anrührend schreibt Constanze Köpp über die Fragen, die sich ein jeder irgendwann im Leben einmal stellt. Es wäre sehr tröstlich, sich vorzustellen, dass nach dem Tod doch noch nicht alles vorbei ist, sondern dass man vom Himmel aus auf die Menschen schauen könnte. Doch bleiben letztendlich alle Fragen unbeantwortet. Wer sollte sie auch beantworten? Doch nur der, der den Weg zwischen Erde und Himmel bereits gegangen ist.
Das Buch regt zum Nachdenken an, tröstet, spendet Zuversicht. Franny wird zu einem Weggefährten, an den man auch sicher noch lange nach dem Lesen des Büchleins denken wird. Vielleicht schaut sie gerade jetzt auf die Menschen herab und erfreut sich daran, dass wir ein Stück weit an ihrem Leben und vor allem an ihre Tod teilgenommen haben.
Ein sehr schönes Buch über das Leben und den Tod. Und dem Dazwischen. Denn für mich persönlich sind nach dem Lesen dieses Buches all die Fragen von Franny die Verbindung dieser beiden Daseinsformen.