Die drei Akte der Handlung

  • Erster Akt: Esposition
    Grundlegender Komflikt
    Figuren und ihre Probleme


    Zweiter Akt: Die Konfrontation
    Hindernisse
    Scwarzer Moment



    Dritter Akt: Die Lösung
    Höhepukt



    so mehr oder weniger


    kennt jemand die drei akte?
    gebraucht sie jemand?
    bewusst?
    unbewusst?
    oder wird einfach drauf los geschieben. ohne einem bestimmten schema?

  • Neee... also drauflos geschrieben wird bei mir nie.
    Zuerst wird eine Idee gebastelt. Tausende Zettel in meiner Schublade mit irgendwelchen Ereignissen oder Ideen, irgendwann aufgesammelt, bringen ganz sicher einen entscheidenden Funken.
    Dann suche ich Figuren, die die Idee beleben sollen... Schreibe sogar manchmal einen Lebenslauf der Hauptfiguren - um sie in und auswendig zu kennen. Dann kommt das erste Geschreibsel, das Stück für Stück zum Exposé oder roten Faden ausgebaut wird.
    Dann erst entsteht die erste Fassung, die dann noch aus- und umgebaut wird, bis ich zufrieden bin.
    Klingt nach viel Arbeit... Ist es auch, macht aber Spass.


    Also, in groben Zügen ist das mit deinen drei Akten vergleichbar... :-)

  • mh bei mir ist das total unterschiedlich - manchmal schreibe ich wild drauflos.. dann entsehen nur Kurzgeschichten..


    Aber grundsätzlich mache ich mir lange vorher schon Gedanken darüber.. ich schreibe auch Lebensläufe (*wink zu sam*)


    Und habe überall in meinem Zimmer Post - it - Zettel hängen - mit Passagen, Gesprächsfetzen.. und so weiter..


    Dann schreibe ich kurz ne Übersicht - was passiert wann, wer mit wem, wie überhaupt.. wo.. weshalb..


    Und dann fang ich erstmal mit einem Prolog an.. der wird lange geändert, umgeschrieben wie auch immer..


    Der Hauptteil an sich kann schon ziemlich lange dauern.. ich möchte immer am liebsten mit einem Knall anfangen.. Egal welchen, am liebsten Mord.


    dann muss ich ganz mysteriös weiter schreiben - einige Figuren auftauchen lassen, die nicht unbedingt in Zusammenhang miteinander stehen - aber die doch unumgänglich zur Story dazu gehören..


    Wenn ich mal alles hinter mir hab - kommt der Schluss. ich schreibe immer einen offenen Schluss - damit die Fantasie des Lesers weiterhin arbeiten darf.. so habe ich es auch am Liebsten.. *g*


    lg, Kathrin

  • Hallo, ihr Lieben!


    Das mit den "3 Akten" ist so eine Goldene Regel aus den "Schreiblernbüchern" z.B. von Sol Stein (Über das Schreiben), James L. Frey (Wie man einen verdammt guten Roman schreibt) etc.
    Das geht zurück auf Aristoteles Grobbechreibung einer Handlung als etwas, das Anfang, MItte und Ende haben müsse, ohne diese derart eng einzugrenzen, wie das oben beschriebene Schema es tut.


    Zu diesen Lehrbüchern habe ich eine sehr kritische Einstellung: Einerseits ist mir vollkommen bewußt, daß Schreibanfänger wie Schulanfänger dezidierete Anleitungen brauchen; andererseits präsentieren diese Autoren diese Anleitungen in höchst dogmatischer Form an sehr erfolgreichen oder berühmten Werken. Das führt dazu, daß viele Nachwuchsautoren diese meist obendrein sehr vereinfachten Techniken extrem eng fassen. Es ist auffallend, daß Nchwuchautoren, die sich an diese Lehren klammern, meist nur noch Reißbrettromane genießen können und bei anderen Büchern ständig die Fusseln in der Suppe beklagen. :grin


    Abgesehen davon finde ich, daß die Konzentration auf das "Schreiben" am Ziel weit vorbeigeht: Ein Autor muß erzählen können, sein Material ist die Sprache (keine "Schreibe"), der Werkzeugkasten besteht aus unzähligen verschiedenartigen Instrumenten, Papier und Stift bzw. der PC sind die Werkbank, die Fachliteratur hilft bei der Arbeit etc. All das und noch mehr braucht ein Schriftsteller, um Sprache so zu gestalten, daß am Ende eine Geschichte erzählt wird -- die immer - ganz gleich ob bewußt oder unbewußt - etwas über sie Hinausweisendes transportiert.


    Als Beispiel nehme ich mal den Goldschmied, dessen Material vorwiegend Edelmetalle und (Halb-)Edelsteine sind, dessen Werkzeugkasten mit zahllosen Pinzetten, Zangen, Sägen etc. gefüllt ist, der eine Werkbank hat, Fachliteratur etc. All dieses läßt er durch seiner Hände Arbeit zusammenwirken, um ein Schmuckstück hervorzubringen -- und dieses Schmuckstück geht z.b. entweder mit der Mode oder erschafft einen individuellen Stil, ist z.B. ein religiöses Statement (Kreuze, Davidstern ...) ein kulturelles (Totenköpfe, Einhörner, allerlei Symbole ...) etc.



    Abgesehen von Aristoteles' Poetik (auch Über die Dichtkunst - immer noch maßgeblich z.B. in den entsprechenden Lehrgängen an der Academy in L.A.) kenne ich eigentlich nur ein einziges Buch, das ich vorbehaltlos jedem empfehlen kann, der sich mit dem Erzählen als Sprachkunst - das ist nämlich die Grundlage des "Schreibens" - beschäftigt:
    Ursula LeGuin: Steering the Craft. Exercises and Discussions on Story Writing for the Lone Navigator or the Mutinous Crew. 180 Seiten, PB. Eighth Mountain Press, OR/USA, 1998.


    LeGuin, selbst eine bedeutende Autorin, gibt hier in sehr poetischer Form einen kreativen "Workshop" wieder. Es werden aufgaben gestellt, Lösungsmethoden und Varianten zur Diskussion gestellt, Beispiele bedeutender Autoren gegeben -- und sie stellt dem Dogmatismus der oben genannten Gurus ein offenes Modell zur Förderung der individuellen Kreativität durch individuelles Erarbeiten von Lösungen, gemeinsames Vergleichen der Ergebnisse und ihrer jeweiligen Vorzüge und Nachteile.
    Wirklich ein tolles Buch!


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Iris : Danke für den Tip.


    Und das Beispiel mit dem Goldschmied ist wirklich passend..


    Ich liebe es, meine Geschichten so zu schreiben, wie ich es mag.
    Nicht nach den arg strenend Regeln innerhalb der Schulzeit und den Vorgaben des Oberhauptes.. So ist mir auch manchmal total egal, welche Regeln es denn nun gibt, wie man einen Text aufbauen muss, soll, kann, darf.. etc.


    Ich schreibe, wie es mir meine Gedanken sagen, wie etwas zusammenpasst, wie die Worte fließen.. klar, ich halte mich nach einem Rahmen, aber der ist meist unterschiedlich..

  • ich habe früher immer sehr methodisch gearbeitet und genauso auch angefangen zu schreiben, dies war für mich zu den Zeiten von Schreibmaschine und Diktiergerät auch notwendig.
    Doch heute am PC habe ich mir eine vielleicht chaotische über mir zusagende Form gefunden.
    Ich habe eine Idee und überlege, reicht das nur für eine Kurzgeschichte oder trägt sie auch ein längeres Werk. Habe ich mich entschieden, dann suche ich oft sehr lange nach einem Einstieg, nach dem Anfang, nach dem, wie ich den Protagonisten beim Leser einführen kann. Habe ich den Aufhänger gefunden, fange ich an zu schreiben, wobei ich auch die Hauptfigur nur vage im Nebel erkennen kann. Aber mit jedem Satz, mit jeder Seite wird das Bild klarer, es kommen neue Figuren hinzu, die Geschichte entwickelt sich und dann erahne ich, wie sie ausgehen könnte und weiß doch schon fast sicher, dass sie so bestimmt nicht enden wird, denn irgendwann beginnen die wichtigsten Personen ein Eigenleben zu führen und Dinge zu tun, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Daher arbeite ich vorher keine Lebensläufe oder ähnliches aus. Das wäre unnötige Arbeit und dazu bin ich zu faul, aber natürlich notiere ich mir die Namen und die wichtigsten Daten in einer separaten Datei, damit ich nicht durcheinander komme.
    Derzeit bin ich wirklich gespannt, wie sich die Geschichte in meinem neuen Roman entwickelt, dessen Idee ich seit einigen Monaten mit mir herumtrage und wo ich endlich vor 2 Tagen die hoffentlich zündende Eingebung für den Anfang hatte.

  • in dem artikel in der text art stand auch das im ersten akt ein konflikt entstehene soll, wo der held nicht mehr zurück kann.
    irgendwie so.
    aber muss ich feststellen, das ich das bei meinen geschichten nicht hinbekommen. an dennen ich gerade arbeiten. da hab ich keinen punkt wo man nicht wieder zurück kann. nja.. vielleicht na einem mord... oder.. naja.. im grudne vielleicht shcon aber .... egal...
    irgendwie hab ich das auch anders verstanden wie ich jetzt meine...
    ach egal..


    ich will mich jetzt gar nicht auf diese drei akte festfahren. die sind mir irgendwie strend. ich hab es versucht für mny aufzustellen und musste feststellen das ich das gar nicht kann. auch bei nicole geht es nicht. irgendwie.