Da hier noch niemand eine Rezi zu diesem Buch geschrieben hat, tu ich das mal.
Kurzbeschreibung:
Das Land Terre d'Ange ist ein Ort unübertroffener Schönheit und Anmut. Seine Bewohner entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt. Die junge Phèdre nó Delaunay ist seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet - Kushiels Pfeil, der Segen und Fluch zugleich bedeutet. Phèdre ist eine Anguisette und besitzt die einzigartige Gabe, Lust am Schmerz zu empfinden. Als gefragte Kurtisane am königlichen Hof kommt sie einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, die Terre d'Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht ...
Über die Autorin:
Jacqueline Carey, geboren 1964, hat Psychologie und Englische Literatur studiert. Kushiel - Das Zeichen (Originaltitel: Kushiel's Dart) ist ihr erster Roman, der bei Erscheinen international für Furore sorgte und mehrfach preisgekrönt wurde. Jacqueline Carey lebt in West Michigan. Quelle
Ofizielle HP der Autorin hier
Mein Fazit:
Liebe wie es euch gefällt,
das ist das Moto, dem die Diener Naamah’s verschrieben sind. Dreizehn Häuser, in einem Land voller Schönheit, deren Schöpfer Elua selbst war. Hier wird Phedre geboren, belastet mit einem Makel – ein roter Fleck in ihrem Auge. Von Kushiels Pfeil gezeichnet, jener Gottheit, die Schmerz mit Lust verbindet.
Verkauft von ihrer Mutter an das Cereus-Haus bleibt Phedre selbst in der Leibeigenschaft eine Einzelgängerin. Erst als Anafield Delauney sie als zehnjährige in sein Haus aufnimmt, lernt sie so etwas wie eine Familie kennen. Delauney bringt ihr mehr bei, als den gewöhnlichen Adepten des Nachtpalais. Er macht sie zu seinem Werkzeug, dass er auch rege nutzt, als sie endlich in Naamah’s Dienst tritt.
Von hier an nimmt die Geschichte eine rasante Wendung und ein intrigantes politisches Spiel beginnt.
J. Carey hat sich hier ein sehr fantasievolles Epos ausgedacht, dem zu folgen es manchmal schwer fällt, wäre da nicht das Dramatis Personae – eine Auflistung der Personen und auf der Innenseite der Klappbroschur die Karte, mit der man Phedres Weg verfolgen kann.
Geschrieben in der Ich-Form kommt man Phederes Chara schnell näher. Man lernt ihren Freund und den cassilinischen Mönch Joscelin, ihren Beschützer, näher kennen, sieht sie aus ihren Augen. Dennoch dümpelte der Anfang etwas vor sich hin. Im zweiten Drittel des Buches änderte sich das aber gewaltig. Die Autorin hat es verstanden in ihrer eigenen Welt höfische Intrigen und Verrat in ausschweifenden Beschreibungen wiederzugeben, wodurch es aber leider zu einigen Längen kam. Wett gemacht wurde es von Phedres Leben als Kurtisane. Begehrt von ihren Freiern, jenen mit SM Zügen für die Phedre ein einzigartiges Geschöpf ist.
Wären die politischen, langatmigen Strecken nicht gewesen, hätte dieses Werk die volle Punktzahl verdient. Der Plot, die fantasievolle Welt der d’ Anges mit einem Hauch Erotik, der absolut keine Nackenbeißer Ähnlichkeit hat, hat vieles wieder gut gemacht und ich werde mir die Nachfolgebände auf jeden Fall sichern.