Die gute Erde - Pearl S. Buck

  • Kurzbeschreibung
    China um die Jahrhundertwende: der erste Band der dreiteiligen Familiensaga, für den Pearl S. Buck den Nobelpreis erhielt.


    Chinas fulminanter Aufbruch im 21. Jahrhundert fordert geradezu zu historischen Erkundungen heraus. Pearl S. Bucks berühmter Roman gewinnt vor diesem Hintergrund eine neue Qualität, denn er führt uns zurück in das China des beginnenden 20. Jahrhunderts, in ein vorindustrielles Land. Erzählt wird die ergreifende Geschichte des armen Bauern Wang Lung, der sich mit Fleiß, Sparsamkeit und Verzicht großen Reichtum erwirbt. Seine Frau O-lan, eine frühere Sklavin, steht ihm dabei treu zur Seite. Weder Hungersnöte noch Überschwemmungen können Wang entmutigen, auf seine »gute Erde« zu vertrauen. Doch die Freude über sein Glück wird ihm zusehends durch seine drei Söhne genommen, die keineswegs in seine Fußstapfen treten wollen.


    Der Verlag über das Buch
    »Das ist der erste Teil der weltberühmten Familiensaga der Literaturnobelpreisträgerin: In starken Bildern wird das geheimnisvolle Reich des Fernen Ostens auf seinem Weg aus der Vergangenheit in die neue Zeit geschildert. « Weekend



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    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Dadurch, dass ich das Buch *Wilde Schwäne* zumindest angelesen hatte, konnte ich die Handlung auch ganz anders einordnen, als das sonst der Fall gewesen wäre. Vielleicht sollte ich dem Buch doch noch eine Chance geben…


    Heimliche Heldin des Buches war für mich die erste Ehefrau O-Lan. Was diese Frau erdulden musste, ist einfach unmenschlich.
    Der Bauer Wang Lung wurde mir immer unsympathischer. Wahrscheinlich bin ich ungerecht, da er aus seinem Kulturkreis, seiner Zeit und seinem Wissenstand heraus handelt. Aber letztendlich müssen alle unter ihm leiden: Die Kinder, die er damit demütigt, dass sie die Karrieren einschlagen soll, welche er bestimmt; seine treue und aufopfernde Frau, indem er sich eine zweite Ehefrau ins Haus holt, weil im die erste nicht schön genug ist. Einzig die Liebe zu seinem behinderten Kind, läßt mich davon absehen, ihm die Pest an den Hals zu wünschen.


    Er war arm und möchte nie wieder arm sein. Das ist sicherlich verständlich, aber hat er das Recht, deswegen alle (geistig) zu unterjochen, und das land über alles zu stellen?
    *Die gute Erde* ist der erste Teil einer Triologie. Den nächsten Teil werde ich alleine deswegen lesen, um ihn sterben zu sehen :P . Zudem ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen.


    # Broschiert: 331 Seiten
    # Verlag: Dtv (Februar 2007)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3423135433
    # ISBN-13: 978-3423135436
    # Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 2 cm

  • ohja! Ein großartiges Buch! :anbet
    Es ist schon lange her, dass ich es zum ersten, zweiten, dritten... letzten Mal gelesen habe. Für mich das beste von Pearl S. Buck.


    Danke für die Rezi, Nomadenseelchen! :wave


    P.S.: Die beiden Nachfolgebände der Trilogie heißen "Söhne" und "Das geteilte Haus". Beide sehr gut - dennoch reichen sie für mich nicht ganz an "Die gute Erde" heran; das Buch ist einfach einmalig.

  • Ich bin über dieses Buch erst gestolpert (genauer gesagt fand ich es im Bücherschrank meiner Mutter), nachdem ich bereits fünf Monate kreuz und quer durch China gereist war. Hätte es sonst wohl auch nicht angefasst, da ich immer dachte, Frau Buck würde oberflächlichen Fernost-Kitsch schreiben. Aber weit gefehlt! :nono Die gute Erde ist kein Kitsch, sondern eine ergreifende, gut geschriebene Geschichte, die Erkenntnis und gelegentlich sogar Weisheit atmet.
    Ein großartiges Buch, das tiefe Einsichten in die asiatische, aber auch die menschliche Seele im Allgemeinen bietet. Nicht nur für Chinafans.


    Eine klare Leseempfehlung von


    harimau :wave

  • Zitat

    Original von harimau
    Eine klare Leseempfehlung von


    harimau :wave


    Ein gewisses "Jadepferd" hat mich derzeit ja so ziemlich das erste Mal nach China entführt. "Leider" so erfolgreich, daß ich so ganz vorsichtig nach anderen Büchern aus/über diese Weltgegend suche. :rolleyes Ein Blick in meine Bibliothek zeigt, daß ich von Pearl S. Buck drei Bücher von meinen Eltern geerbt habe, dieses hier auch. Das werde ich wohl mal in die Leseplanung aufnehmen müssen (nicht daß ich wüßte, wo da noch eine Lücke zu finden ist, aber das ist wieder was anderes).


    Danke für Rezi und Hinweis! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab das Buch als Teenager schon gelesen und geliebt. Es hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. So um die 30 Jahre spaeter wird's vielleicht Zeit es endlich mal im Original zu lesen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Als ich den Titel hier las, ist mir eingefallen, dass ich es zur Vorbereitung auf die Matura auf Englisch gelesen hatte.
    Ein wunderschönes Buch war das. Zum 30jährigen Maturajubliäum am 22. Juni könnte ich es ja zur Erinnerung nochmals lesen, aber jetzt lieber auf Deutsch.

  • tweedy,


    wenn du auch etwas mehr ueber die aeltere Geschichte Chinas lesen willst, so kann ich dir Guy Gavriel Kay mit "Under Heaven" sehr sehr empfehlen. Er schreibt in Form von historischer Fantasy und das mit einem wunderbaren Stil. D.h. in diesem Fall spielt die Geschichte im China der Tang Dynastie im 8. Jhd., wird aber mit einem anderen Namen belegt und hat ein paar kleine, sehr feine fantastische Elemente.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich liebäuegle schon länger mit diesem Titel von Pearl S. Buck, konnte mich aber noch nicht durchringen.


    Die oscarprämierte Verfilmung mit Paul Muni und Luise Rainer soll sehr gut sein. Ich denke, die werde ich mir vorab ansehen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Beatrix
    tweedy,


    wenn du auch etwas mehr ueber die aeltere Geschichte Chinas lesen willst, so kann ich dir Guy Gavriel Kay mit "Under Heaven" sehr sehr empfehlen. Er schreibt in Form von historischer Fantasy und das mit einem wunderbaren Stil. D.h. in diesem Fall spielt die Geschichte im China der Tang Dynastie im 8. Jhd., wird aber mit einem anderen Namen belegt und hat ein paar kleine, sehr feine fantastische Elemente.


    Ich danke Dir, bin leider keine "Englischleserin" dazu ist mein Englisch zu schlecht.


    Gruß tweedy :wave