Der Autor: Allan Guthrie ist der Autor einiger für wichtige Krimipreise nominierter Romane. Er lebt in Edinburgh.
Das Buch: Wenn jemand in der Stadt das von Cooper geliehene Geld nicht zurückzahlt, kümmert sich Joe darum. Dann steckt Joe jedoch plötzlich selbst in der Klemme: Seine Tochter hat Selbstmord begangen, und Joe wird für den Mord an seiner Frau verhaftet.
Meine Meinung: Die Welt, in die uns Guthrie führt, ist verdammt dreckig! Selbst das bisschen Menschlichkeit, welches sich einige bewahrt haben müssen sie mit allen Mitteln verteidigen. Immer wieder kehren sie in ihren Erinnerungen zurück zu besseren, schöneren und unschuldigeren Tagen, doch für sie alle ist es zum Umkehren zu spät.
Joe Hope ist nicht einfach nur ein tumber Schläger, er hat studiert, wollte Lehrer werden. Er hat eine Frau und eine Tochter, er könnte ein gutes Leben führen - er tut es nicht.
Diese Welt liegt direkt vor unserer Tür, und doch ist sie meilenweit entfernt, hier überlebt der körperlich stärkste, derjenige, welcher dem anderen zuerst in die Fresse haut, manchmal nur, weil ihn das blöde Gequatsche nervt. Gewalt ist hier die zweite Amtssprache, und wer sie nicht spricht hat schon verloren.
Das Buch ist in der Sprache derer verfasst, von denen es handelt. Es ist ein seltsam trostloses Buch, vielleicht löst diese Trostlosigkeit die Düsternis der alten Noir-Romane ab.
Es ist kein Buch in dem man sich wohlfühlt, dennoch halte ich es für ein gutes Buch. Ein moderner Hardboiled-Pulp-Roman, welcher dieses Gernre gekonnt in die heutige Zeit überträgt, weil er uns eine Welt zeigt, von der wir alle schon gelesen haben, die aber mit unserer Welt nichts zu tun hat. Die es aber gibt - vielleicht garnicht so weit weg.