Die Feuer von Troia - Marion Zimmer-Bradley

  • Taschenbuch: 653 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 9., Aufl. (September 1990)



    Kurzbeschreibung
    Die für ihre Nacherzählungen alter Mythen weltweit bekannt gewordene Marion Zimmer Bradley wählt sich diesmal den Kampf um Troia zum Thema. Dieser hochdramatische Roman über den Untergang Troias läßt das klassische Altertum lebendig werden. Die seit Homer in immer neuen Varianten erzählte Geschichte erhält in dieser Fassung ihren besonderen Reiz dadurch, daß Marion Zimmer Bradley die Handlung aus der Sicht der Seherin Kassandra erzählt - aus weiblicher Sicht. Ein wichtiger Motivstrang beschäftigt sich mit der Ablösung des Matriarchats durch das Patriarchat. Längst vergangen Geglaubtes bringt Marion Zimmer Bradley wieder ans Licht und verschafft ihm aktuelle Bedeutung. "Wiederum spannend bis zur letzten Zeile", schrieb Cosmopolitan'.



    Eigene Meinung:
    Wieder einmal schafft es MZB eine der bekanntesten Sagen der Menschheit authentisch und unkonventionell - aus Sicht einer Frau nämlich, zu erzählen. Der Leser sieht Kassandra nicht nur als Verrückte, die düstere Weissagungen von sich gibt, sondern als vernünftig denkende Person die alles tut um ihre Familie zu schützen. Diese glaubt ihr nicht, und sorgt somit selbst dafür das das Schicksal seinen Lauf nimmt. Namen, die jeder schon einmal gehört hat (wie Aeneas, Agamemnon, Hektor, Klytaimnestra uvm.) bekommen ein Gesicht und werden lebendig.
    Grosses Thema ist der Übergang des Matriarchats ins Patriarchat, der Untergang der Amazonen und Centauren, die Ablösung der weiblichen Erdgöttin durch die männlichen Kriegsgötter....


    Meine Bewertung 10/10 Punkten

  • Mein erstes Buch von Marion Zimmer Bradley, von der ich wahrscheinlich nie etwas gelesen hätte, wäre da nicht Maharet und eine kleine feine Leserunde gewesen, danke!!!


    Von der ersten Seite an war ich begeistert. MZB schafft es dem Leser den Untergang Troias aus der Sicht von Kassandra lebhaft darzustellen. Ihre Gabe, den Personen in dem Buch ein Gesicht zu geben, sie lebendig darzustellen, mit den verschiedenen Charakteren, ist grossartig.
    Erwähneswert finde ich bei dem Buch der Epilog und Prolog, Teile die in anderen Büchern noch nie so eine Bedeutung hatten für mich wie in dem Buch.
    Ein grossartiges Buch und sicher nicht mein letztes von der Autorin.


    Ganz klar 10 Punkte!

  • Danke für die Rezension.


    Diese Buch habe ich seinerzeit verärgert zur Seite gelegt. Ich liebe und schätze MZBs Darkoverromane und auch die Nebel von Avalon. Mein Eindruck damals (ist bestimmt 20 Jahre her) war, dass die Geschichten immer schablonenhafter werden. Die Frauen sind nur noch schön und hochgewachsen. Als ich dann relativ am Anfang an die Stelle kam, wo der Gott zu Klytemnestra kommt, hatte ich genug.


    Außerdem schätze ich den Roman Kassandra von Christa Wolf sehr und kannte ihn zu diesem Zeitpunkt auch schon. Irgendwie hatte ich damals das Gefühl, dass es nach diesem Roman kaum jemand in der Lage ist, diesen Stoff noch mal neu "zu erfinden".


    Ich habe eh so ein Problem mit MZBs späteren Romanen.

  • @Antonia:
    ich fand die Nebel dafür nur durchschnittlich. So isses halt... ^^


    und - ja du hast recht, die Frauen werden alle als wunderschön und so weiter bezeichnet, aber immer mit der Tatsache im Hintergrund das Aphrodite von ihnen Besitz ergriffen hat. Ich kann mich noch an eine Stelle erinnern wo Kassandra drüber nachdenkt das selbst Helena ohne Aphrodites Einfluss zwar hübsch aber nicht überirdisch wunderschön ist.


    da am Anfang kam der Gott übrigens zu Leda, der Mutter von Klytaimnestra und Helena....



    das Buch von Christa Wolf hab ich mir mal vorgemerkt. Bin sehr gespannt!

  • Dieses Buch von Marion Zimmer-Bradley habe ich vor ganz vielen Jahren gelesen und war total begeistert.


    Seitdem wurde es von mir an sämtliche auch nur halbwegs interessierte Freundinnen ausgeliehen - schon fast ein Wanderbuch :grin. Zur Zeit befindet es sich in Winningen/Mosel.


    Wenn es wieder bei mir ist, werde ich es wohl noch einmal lesen, mal schauen, ob es mir immer noch so gut gefällt.


    Grüße :wave

  • Ich habe "Die Feuer von Troja" vor einigen Jahren mehrmals gelesen und es heiß und innig geliebt. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es mir heute noch genau so gut gefallen würde. "Die Nebel von Avalon" war damals mein absolutes Lieblingsbuch.

    Viele Grüße


    Tyene



    Wer liest, lebt viele Male. Wer nicht liest, lebt nur ein Mal.


    :lesend Kai Meyer - Arkadien brennt

  • Ich habe "Die Feuer von Troia" vor einigen Jahren gelesen. Und ich kann nur sagen, mich hat das Buch begeistert.
    Die griechische Mythologie hatte mich schon länger fasziniert. Vor allem nachdem ich dreimal hintereinander in Griechenland Urlaub gemacht habe.
    Aus der Sicht von Kassandra erzählt, das war richtig packend.


    Ich sollte wohl mal wieder was aus der griechischen Mythologie zur Hand nehmen.

  • Seit langer Zeit habe ich mal wieder ein Buch von Marion Zimmer Bradley gelesen. Ich habe so mit 15, 16 einige ihrer Bücher verschlungen und als ich vor einiger Zeit bei einer Bekannten im Regal "Die Feuer von Troia" entdeckt habe, musste ich die Gelegenheit gleich nutzen. :-] So gut wie zum Beispiel "Die Nebel von Avalon" hat mir der Roman aber nicht gefallen.



    Ich finde zwar den Hintergrund interessant und habe mir sogar überlegt, jetzt mal die Illias zu lesen. Trotzdem hat sich das Buch phasenweise sehr gezogen. Und irgendwie nerven mich auch langsam die immer gleichen weiblichen Hauptfiguren in Bradleys Bücher. Nichtsdestotrotz finde ich das Buch insgesamt gelungen. Bis zum nächsten Roman der Autorin werde ich aber wohl wieder eine längere Pause einlegen.

  • Mal wieder was für die Wunschliste.
    Ich mochte die Avalon-Romane sehr gerne und nun bin ich drauf und dran, es mit diesem hier zu versuchen.


    Es kann ja bei weitem nicht so trocken sein wie die Sagen des klassischen Altertums von Gustav Schwab.




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  • Ich kann eure Begeisterung überhaupt nicht nachvollziehen... Mir war schon klar, dass MZB mit der Geschichte um Troja das Rad nicht neu erfinden kann, aber ständige Wiederholungen, ständig dieses groß geschriebene SIE und IHR und ER, das mich immer aus dem Lesefluss brachte, stellenweise zwar spannend, aber dann auch über weite Strecken wieder zäh wie Gummi. So 200 Seiten weniger hätten es auch getan.


    Eigentlich schade, denn "Die Nebel von Avalon" fand ich damals sehr faszinierend.


    (Und auch ich liebe Gustav Schwabs "Sagen des klassischen Altertums" :anbet)


    Edit: "Kassandra" von Christa Wolf subbt bei mir auch noch, aber ich brauche jetzt erstmal etwas Abstand :lache

  • Morgaine das ging mir gerade anders rum. Die Feuer von Troja hab ich jedes Mal verschlungen wenn ich mich entschieden habe es zu lesen, Die Nebel von Avalon ziehen sich für mich wie Kaugummi, da hätte es meiner Meinung nach ruhig 300 Seiten weniger sein können....
    so unterschiedlich ist das halt mit den Geschmäckern...



    SIE und ER in der großgeschriebenen Variante benutzt MZB doch nur für Götter (auch in den ganzen Avalon Büchern), insofern ist das für mich absolut passend.