Die Lautlosen – Kristine Kathryn Rusch

  • Bastei Lübbe, 2007 erschienen
    Taschenbuch. 444 Seiten.
    Übersetzt von Frauke Meier

    Klappentext
    Als beim prestigeträchtigen Mond-Marathon eine Läuferin ums Leben kommt, schaltet sich umgehend die Polizei ein. Die Umstände ihres Ablebens bleiben myteriös und bedrohen den ungestörten Fortgang des Rennens. Doch dann taucht die Leiche eines pensionierten Detektivs auf. Das ruft den Privatermittler Miles Flint auf den Plan. Gemeinsam mit seinen ehemaligen Kollegen von der Polizei entdeckt er eine grausame Wahrheit: jemand hat ein tödliches Virus freigesetzt, das die gesamte Mondbevölkerung auszulöschen droht. Die Spur führt zu einem berüchtigten Wissenschaftler, einem Virologen, der seit langer Zeit untergetaucht ist. Flint muss den Mann finden, will er den Kampf gegen die lautlosen Killer gewinnen. Und ihm bleibt nicht viel Zeit: ist der Mond-Marathon beendet, wird sich das Virus unkontrolliert verbreiten. Die Uhr tickt ... Der zweite Krimi aus der Miles-Flint-Reihe. Spannende Unterhaltung garantiert!


    Zur Autorin:
    Die preisgekrönte, amerikanische Schriftstellerin Kristine Kathryn Rusch ist mit dem Autor Dean Wesley Smith verheiratet, mit dem sie auch schon mehrere Roman zusammen schrieb. Kristine Kathryn Rusch nutzt viele Pseudonyme für zahlreiche Bücher.
    In Deutschland erschienen von ihr unter anderem Die weißen Schleier der Macht, Die Herzleser und Fremde Einflüsse.
    Am Bekanntesten wurde sie aber wohl als Herausgeberin des „Magazine of Fantasy and Science Fiction“.
    Autorin-Homepage: http://kristinekathrynrusch.com



    Rezension:
    Die Lautlosen ist der zweite Teil aus der Miles Flint-Reihe. Bei der Serie handelt es sich um eine Mischung aus Science Fiction und Krimi.
    Was Miles Flint im ersten Teil noch Police Detective, ist er jetzt aus moralischen Gründen aus dem Dienst ausgeschieden. Als Beamter war er zu oft gezwungen, Personen zu verfolgen, die nur geringfügige Delikte verübten, die ihnen überhaupt nicht als kriminelle Verstöße bekannt waren. Doch in dieser Welt, bei der die Gesetze der Aliens vorrangig sind, kann das oft zum Todesurteil führen.


    Miles hat jetzt die Nachfolge seiner Freundin Paloma angetreten, hat ihr Büro übernommen und ist als Privatdetektiv mit der Spezialität Personen zu finden, genannt Lokalisierungsspezialist, tätig.


    Überraschend im Krimigenre ist, wie gezeigt wird, dass er obwohl als Polizist sehr erfahren, als Privatdetektiv sich noch nicht so gut auskennt und sogar Rat seiner Vorgängerin einholen muss.


    Miles Flint ist die tragende Figur. Obwohl auch er nicht frei vom großen Vorbild Philip Marlow ist, besitzt er eine große Anzahl an Eigenwilligkeiten und Emotionen, die seine Eigenschaften beeinflussen.
    Seine Tochter ist vor langer Zeit gestorben, doch er hat sich seitdem zum Einsiedler entwickelt und wartet in seinem Büro lange Zeit alleine auf einen Auftrag.


    Der soll kommen, als ein Rechtsanwalt ihn wegen einem Virus engagiert, an dem ein Kollege starb. Gleichzeitig ist bei einem Marathon auf dem Mond eine Läuferin ums Leben kommt. Unfall oder Mord?


    An diesen Fall arbeitet unabhängig zur gleichen Zeit auch Miles ehemalige Partnerin bei der Polizei, Noelle DeRicci. Eine weitere Protagonistin mischt sich in das Team der Marathon-Veranstalter.
    So gibt es mehrere Handlungsstränge, die parallel und unabhängig von einander ablaufen. Sehr gut gemacht.


    Es gibt jede Menge Verwicklungen, die jedoch nicht vollständig ohne Plotlöcher auskommt. Der Fall um die skrupellose Wissenschaftlerin Frieda Tey, die einen tödlichen Virus auf die Menschheit loslassen will, kommt mir im Vergleich zu den anderen Aspekten des Buches etwas unreflektiert vor. Die Handlung bleibt trotzdem eigentlich die ganze Zeit spannend und die Figuren überzeugen durchgehend. Auch die Nebenfiguren haben viel Potential, so heißt der inzwischen bereits fünfte Teil der Reihe Paloma und wird wahrscheinlich sie als wichtigen Charakter in den Mittelpunkt stellen.


    Insgesamt überzeugt mich dieser zweite Teil, den man vollkommen unabhängig vom ersten lesen kann, noch mehr.


    Geschickt gewählte Romanstruktur mit Charakteren, die die meiste Zeit über moralische oder philosophische Dinge nachdenken und dann so handeln, wie es ihr Gewissen vorschreibt, einen die meiste Zeit spannenden, verwickelten Handlungsverlauf und am Schluss sogar ein wenig Action.
    Ich werde der Serie treu bleiben.