The Bourne Betrayal
(US-Ausgabe)
Nach dem Tod von Robert Ludlum schreibt nun Eric van Lustbader Fortsetzungen der sehr erfolgreichen Bourne-Franchise. Seit Mai 2008 ist - vorläufig noch englischsprachig - The Bourne Betrayal auf dem Markt, das jüngste Kind der Reihe.
Ich war zuerst skeptisch, wie sich wohl die Geschichte des unter Gedächtnisverlust leidenden CIA Killers Jason Bourne weitererzählen ließe, nachdem ja bereits alles gesagt zu sein schien.
Allerdings habe ich mich eines besseren belehren lassen.
The Bourne Betrayal ist ein sehr solider Thriller mit vielen spannenden Momenten.
Inhalt:
Martin Lindros, Agent einer besonderen Antiterror-Einheit der CIA, verschwindet spurlos bei einem Einsatz in Afrika, bei dem er einer gefährlichen neuen Terrorgruppe nachspürte - Duja, die angeblich waffenfähiges Plutonium in ihren Besitz gebracht hat.
Widerstrebend ruft Lindros' Chef daraufhin Jason Bourne zurück in den Dienst - den ehemaligen Agenten und Killer in CIA-Diensten, der nach einer beinahe tödlichen Verletzung unter partiellem Gedächtnisverlust leidet, zeitweise als Verräter von der CIA gejagt wurde und trotz seiner Rehabilitierung noch immer mißtrauisch von den Dienstoberen beäugt wird. Man hält ihn noch immer für einen potentiellen Renegaten, eine Zeitbombe, die besser aus dem Weg geräumt werden sollte.
Doch nur Bourne ist in der Lage, Lindros aufzuspüren. Und er erklärt sich zu der Mission bereit, denn Lindros ist sein bester Freund.
Dies ist der Auftakt eines Spiels aus Attacken und Gegenattacken, bei dem schon nach kurzer Zeit nicht mehr klar ist, wer Freund und wer Feind ist. Die Führer der Duja, zwei ungleiche Brüder, sind gefährliche Feinde, die vor allem eins wollen: Rache an Jason Bourne, der ihnen ein unaussprechliches Leid zugefügt hat, bei einem Auftrag, an den er sich nicht erinnern kann.
Die Serie:
Die Bourne Identität
Die Bourne Verschwörung
Das Bourne Ultimatum
The Bourne Legacy
The Bourne Betrayal
Fazit:
Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen. Van Lustbader erschafft komplexe Charaktere, deren Schicksale in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mannigfaltig miteinander verwoben sind. Die Handlung stürmt durch rasante Action und schlägt Haken, mitunter sogar 180-Grad-Wendungungen, die den Leser überraschen, schwindlig machen, sich dabei aber stets logisch erklären lassen.
Faszinierend, wie der Autor immer noch weitere Verwicklungen erschafft, schließlich aber alle Fäden sinnvoll zusammen führt. Am Ende ergibt alles einen Sinn. Ich habe mich ausgezeichnet unterhalten beim Lesen dieses Buches, aber dennoch -
- dennoch bin ich nicht ganz warm geworden mit den Figuren. Vielleicht liegt es daran, dass mir zu Beginn alles ein wenig zu schnell geht - so rasch schliddert man ins Geschehen, dass kaum Zeit bleibt, sich auf die Charaktere einzulassen. Während die Antagonisten und ihre Motive differenziert und glaubwürdig gezeichnet sind, bleibt Jason Bourne immer ein wenig farblos - der kalte, maschinenhafte Killer, dem man seine Zerrissenheit und Schuldgefühle um den Tod seiner Frau nicht so recht abnehmen will. Präzise führt er seine Mission zu Ende, aber ich habe nicht so sehr mit dem Helden gebangt, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte.
Zusammenfassend: Ein brillanter, technisch hervorragend gemachter Thriller, der aber manchmal die Seele vermissen läßt.