So, der Wochenendausflug in die Hauptstadt ist auch schon wieder Geschichte. Vier Tage haben wir Berlin besucht und jede Menge gesehen.
Als erstes Heaven, mit der wir (mein Angetrauter und ich) uns gleich am Freitag Abend getroffen und prima unterhalten haben. Und zwar solange, bis wir aus der Kneipe rausgeflogen sind. Die wollten schliessen und dabei dachte ich immer, in Berlin klappen sie die Bürgersteige nicht so früh hoch. Sie hatte noch Tom informiert, der aber diesen Abend schon verplant hatte. Danke Heaven, es war toll, dich kennengelernt zu haben.
In den nächsten drei Tagen haben wir versucht, soviel von Berlin mitzukriegen, wie in der kurzen Zeit zu schaffen war. Es war halt nur ein kurzer Besuch und wir sind mit dem festen Vorsatz nach Hause gefahren, nicht geschafftes nachzuholen.
Mein Sohn hat die besten Unterhaltungseinlagen geboten. Erst war er sehr enttäuscht, dass der Bundeskanzler nicht in Berlin war. Nachdem er noch im Frühjahr Rockstar werden wollte, überlegt er jetzt, Bundeskanzler zu werden und wäre zwecks kurzer Anleitung zu diesem Thema sehr gern mit Herrn Schröder bekannt gemacht worden. Den dezenten Hinweis, dass dies ein ziemlich anstrengender Job und nur für richtig belastbare Kerle geeignet ist, hat er geflissentlich überhört.
Im Übrigen war er der Meinung, dass seine Eltern ihn grade für den iron-man stählen, weil die ihn ohne Rücksicht auf Verluste kreuz und quer durch Berlin zerren, um ihm auch Dinge zu zeigen, die einen 9-jährigen so gar nicht vom Hocker reissen. Am Brunnen im Charlottenburger Schloßpark war es dann soweit und er meinte, er könne nur weitergehen, wenn er seine zerschundenen Füße kühlt. Ruckzuck hatte er seine Sandalen von den Füßen gestreift und stand mit einem verzückten Gesichtsausdruck im Brunnen. Allerdings nicht lange. Der Brunnenboden war so glitschig, dass es ihn von den Füßen riss und Monsieur bis zum Hals im Wasser saß. Unser haltloses Gelächter und die amüsierten Blicke der Zuschauer sorgten für einen ordentlichen Adrenalinschub meines Jüngsten. Außerdem war es ihm grottenpeinlich, in seiner Unterhose im Schloßpark rumzuhocken, während wir versuchten seine Klamotten trockenzuschleudern. Den Hinweis, in Berlin würde man auch in diesem schrillen outfit nicht auffallen, tat er als dreiste Lüge ab. Auf dem Weg Richtung Berlin Mitte habe ich dann seine Hose aus dem Busfenster gehalten und versucht im Fahrtwind weiterzutrocknen (ein netter Anblick) und den Rest hat dann der Händetrockner einer bekannten fast-food-Kette erledigt.
Ihr seht schon, es hat uns in Berlin ziemlich gut gefallen und ich kann jedem eine Reise in diese Stadt, die sich fortlaufend verändert nur empfehlen.