Verlag: Penhaligon
Seiten: 223
Originaltitel: Demonkeeper
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von: Joannis Stefanidis
Rückentext:
In diesem Haus ist die Hölle los!
Nathan Grimlock hat von seinem Pflegevater eine undankbare Aufgabe geerbt: Er muss ein Haus voller Dämonen hüten und verhindern, dass seine nervtötenden Schützlinge überall Chaos verbreiten – vor allem das TIER, das tief unten im Keller haust, darf auf keinen Fall entkommen!
Eines Tages jedoch geschieht die Katastrophe: Das TIER bricht aus. Und es hat großen Hunger auf Menschenfleisch. Doch als ob das nicht schon schlimm genug wäre, halten es ein paar der Dämonen für Ehrensache, Nathan zu helfen, das Monster wieder einzufangen – ob ihr Hüter es nun will oder nicht...
Autor:
Royce Buckingham, geboren 1966, begann während seines Jurastudiums an der University of Oregon mit dem Verfassen von Fantasy-Kurzgeschichten. Sein von Lesern und Kritikern gleichermaßen gefeiertes Debüt „Dämliche Dämonen“ schrieb Royce Buckingham, der tagsüber als Staatsanwalt arbeitet, während der Nachtstunden.
Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt Royce Buckingham in Bellingham, Washington – in einem Haus, das viele als „spukig“ bezeichnen. Dort arbeitet er derzeit an seinem zweiten Roman.
Meine Zusammenfassung:
Der 16-jährige Nathan Grimlock war Lehrling und Adoptivsohn des Dämonenhüters Raja Dhaliwahl, bis dieser vor einem Monat starb. Jetzt hat er das verwunschene Haus am Hals, bei dem in fast jeden einzelnen Einrichtungsgegenstand ein Dämon gebannt ist und die wissen auch als Möbel noch genug Chaos zu stiften. Und Nathan muss auf sie aufpassen, denn er ist das jüngste Glied in der langen Kette der Dämonenhüter. Zur Unterstützung sind ihm drei „Hilfsdämonen“ zugeteilt, die leider nicht so auf ihn hören wie sie das sollten: Pernikus, ein Hauskobold, Nikolai der megastarke aber nur 30cm große Wicht und Flappy der Winddämon, der aussieht wie ein Drache im Papageienformat. Nates wichtigste Aufgabe ist dabei die Fütterung und Gefangenhaltung des TIERs, ein besonders mächtiger Dämon der auf lebendiges Frischfleisch steht, vor allem in Form von Kindern.
Bei einem Recherche-Besuch in der Bibliothek wird Nate von der Bibliothekarsassistentin Sandy angesprochen, der ein Mädchenmagazin gerade mitgeteilt hat, sie wäre ein hoffnungslos langweiliger Fall. Um dem zu entkommen gibt sie ihm ihre Telefonnummer. Eigentlich hatte Nates Mentor ihm ja eingeschärft, er dürfe sich nicht von Mädchen ablenken lassen, aber was soll ein Date schon ausmachen?
Leider sehr viel... während Nate mit Sandy essen gegangen ist, brechen zwei Straßenjungen in das alte Haus ein und befreien unabsichtlich das TIER aus seinem Kerker, was einer der beiden mit seinem Leben bezahlen muss. Der andere rennt in wilder Panik davon und lässt dummerweise das Dämonenkompendium mitgehen, Nates wichtigsten Leitfaden. Das TIER macht sich auf ihn zu verfolgen und frisst unterwegs noch mehrere andere Kinder. Und als ob das nicht schon genug wäre, taucht auch noch ein mysteriöser Dürrer Mann auf, der ebenfalls über Dämonen gebietet.
Meine Rezension:
Tja... es klang so vielversprechend. Dämonen die auf eigenes Geheiß handeln um ihrem Meister zu helfen und dabei natürlich nur Unheil stiften, das versprach witzig zu werden. Leider ist dieser Teil niemals passiert. Zwar sind Nates Hilfsdämonen manchmal etwas aufmüpfig wenn es darum geht seine Befehle zu befolgen, von Hilfe gegen seinen Willen oder ohne sein Wissen kann jedoch keine Rede sein. Ein weiteres Rätsel der mysteriösen Rückentext-Verfasser.
Die Aufmachung ist recht hübsch, der Dämon auf dem Cover (der übrigens keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeinem der im Buch erwähnten Dämonen aufweist) sieht putzig aus, auf den Ecken der Seiten ist ein kleines Daumenkino mit eben diesem Dämon abgebildet. Damit erschöpft sich leider schon weitestgehend das Positive was ich über dieses Buch sagen kann.
Die Charaktere sind stereotyp und flach (die graue Maus mit dem strengen Haarknoten und der dicken Brille, der noch schwache „Zauberlehrling“, der böse Widersacher), einzig der Straßenjunge Richie konnte mir so etwas ähnliches wie Sympathie entlocken, die Story ist vorhersehbar und wenig originell und gerade das was der Story mehr Pep hätte verleihen können, die Dämonengehilfen, sind praktisch stumm und nicht allzu oft im Einsatz, die zwei Kämpfe die sie austragen erinnerten mich stark an Pokemon. Noch am ehesten gefiel mir da das Haus mit seinen aufdringlichen Einrichtungsgegenständen (z.B. eine Veranda die sich freut und hüpft wie ein Hund wenn Nate nach Hause kommt).
Bedingt durch die geringe Anzahl an Seiten kann man natürlich nicht viel an Charaktertiefe erwarten. Die Motivation des Dürren Mannes blieb lächerlich eindimensional. Das Geheimnis um die Entstehung des TIERs und seine Lieblingsmahlzeit zeigte jedoch, dass es auch anders geht, die Erklärung gefiel mir recht gut.
Die Kapitel sind ziemlich kurz gehalten, manchmal sogar nur zwei oder drei Seiten lang, die Schrift ist relativ groß, man kann das Buch leicht an einem Tag lesen. Was mich an der Sprache noch gestört hat, war das - gegen Ende hin immer häufigere - Auftreten von Klängen als Wörtern: Rumms! Klonk! Pffrrrrrr! Spritz! Fffffffffffft! Zisch!
Das muss ja nun echt nicht sein.
Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Altersgruppe mit „Dämliche Dämonen“ (wieso gibt’s eigentlich kein Buch das „Dämlicher Titel“ heißt? *Ironie off*) angesprochen werden soll. Nate und Sandy sind 16, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Buch einen 16-jährigen anspricht. Vielleicht eher 10-12-jährige.
Die Filmrechte für dieses Buch sind übrigens bereits verkauft. Vielleicht machts als Film ja mehr her.
Fazit: Ein Buch wie eine schlechte Buffy-Folge. Falls so etwas wie Witz vorhanden war, hat er mich nicht erreicht. Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir 4 von 10 Punkten.