Ich habe dieses Buch im Zuge meiner Recherche gelesen und finde es insgesamt gelungen. Geheimnisvolles Tirol gliedert sich in drei Abschnitte, deren übersichtliche Texte von aussagekräftigen Fotos ergänzt werden.
Mystische Natur:
Der erste Teil widmet sich der herrlichen Naturlandschaft und jeder, der Tirol schon besucht hat, weiß, davon gibt es eine ganze Menge. Ob Gletscher, Almen, Wälder oder Wasser, hier wird nichts ausgelassen und sowohl historisch als auch religiös bis mystisch erklärt. Das passiert zum einen durch die Verknüpfung mit Sagen und Geschichten, aber auch durch die Verknüpfung mit dem Brauchtum.
Heiliges und Unheiliges:
Dieser Abschnitt beginnt mit der Hexenverfolgung und bietet spannende wie schockierende Einblicke in die Praxis der Hexenprozesse. Dann werden einige Orden und Bewegungen (Opus Dei, Malteser, etc.) vorgestellt, deren Anhänger zum Teil auch für das Buch interviewt wurden. Hier fehlt leider die kritische Sichtweise eines neutralen Beobachters, und das Buch verliert merklich an Objektivität.
Antrische Menschen:
Im dritten und letzten Teil werden außergewöhnliche Menschen wie Severin von Lama, Johann Grander (der mit dem Wasser) aber auch Wunderheiler vorgestellt.
Die groß beworbene Schalensteinkarte ist sehr ungenau gehalten und dürfte kaum hilfreicher sein als die Aussage "In dem Wald dort hinten gibt es Schwammerln!" (Pilze, für alle Nicht-Österreicher). Die zwangsläufige Suche danach ist aber angeblich beabsichtigt, denn die Karte (das erfährt man leider erst, wenn man das Buch schon hat) soll nur einen groben Hinweis geben - der Weg ist das Ziel...
Fazit: Das Buch ist übersichtlich und gut zu lesen. Für meinen Geschmack hätte es noch ein wenig mehr Mystik sein dürfen und weniger (christliche) Religion.
Einige Texte, vor allem aber die Fotos reizen, die beschriebenen Orte (z.B.: Apollontempel) selbst aufzusuchen und genau das werde ich auch tun