Neues Lexikon der Rechtsirrtümer von Ralf Höcker

  • Neues Lexikon der Rechtsirrtümer: Wer auffährt hat Schuld und andere juristische Halbwahrheiten von Ralf Höcker


    Broschiert: 318 Seiten
    ISBN:3548367720
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    1.Auflage 2005


    Über den Autor:
    Dr. jur. Ralf Höcker ist als Rechtsanwalt in Köln tätig.
    Weitere Titel des Autors sind das Lexikon der Rechtsirrtümer,
    Das dritte Lexikon der Rechtsirrtümer: Die Angst vorm Blaulicht und andere juristische Fehleinschätzungen,
    Lexikon der kuriosen Rechtsfälle: Sextraining, Waldverbot und andere Absurditäten aus deutschen Gerichtssälen.
    Im Oktober 2008 wird Anwalt-Deutsch / Deutsch-Anwalt: Wir verstehen uns vor Gericht erscheinen.


    Über den Inhalt:
    Höckers "Neues Lexikon der Rechtsirrtümer" ist die Fortsetzung seines populären "Lexikons der Rechtsirrtümer".
    Wieder geht der Autor juristischen Fehlannahmen auf den Grund und erklärt nach Sachgebieten geordnet,
    was zu den Irrtümer führt, beleuchtet den Hintergrund und belegt seine Antworten mit Paragraphen.
    Zum besseren Verständnis sind am Ende des Buches die Gesetzestexte abgedruckt.


    Meine Meinung:
    Cui bono?, so möchte man fragen, wenn man Höckers zweites Buch über juristische Irrtümer in die Hand nimmt.
    In zwölf Abschnitten, u.a. allgemeines Privatrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, die ihrerseits wieder untergliedert sind, stellt der Autor anhand von irriger These und Richtigstellung juristische Denkfehler der Bevölkerung vor. Die Erklärungen sind einfach gehalten und für jedermann verständlich.
    So räumt Höcker ebenso mit dem Fehlschluss auf, dass Betrunkene strafrechtlich nicht belangt werden können wie mit dem Denkfehler,
    dass das Schild "Hier gilt die StVO" auf Privatparkplätzen grundsätzlich eine Berechtigung hat.
    Muten die vorgenannten Beispiele noch wie Vorlesungen für Erstemester an,
    so kommen dem Leser bei Beispielen nach dem juristischen Hintergrund von Badehandtüchern auf Liegestühlen oder einhändigem Fahrradfahren erste Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Lexikons.
    Am Ende mag die eingangs gestellte Frage damit beantwortet werden,
    dass der geneigte Leser klüger und das Portmonee des schriftstellernden Anwalts gefüllter ist.


    Mein Fazit:
    Für Laien nett geschrieben, aber nicht überragend!


    Anmerkung:
    Als Mängelexemplar gekauft.


    Edit: Rechtschreibung.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Am Ende mag die eingangs gestellte Frage damit beantwortet werden,
    dass der geneigte Leser klüger und das Portmonee des schriftstellernden Anwalts gefüllter ist.


    Das der Geldbeutel des Autors gefüllter ist, steht außer Frage. Aber, ist der geneigte Leser wirklich klüger geworden? Ich habe dieses Buch auch gelesen und irgendwie fühlte ich mich an die unsäglichen Gerichtsshows im Fernsehen erinnert. Dieses Buch ist ganz nett zu lesen, aber um eine Sache wirklich umfassend juristisch beurteilen zu können, bedarf es schon ein wenig mehr. Manche sind ja wirklich der Meinung, dass das intensive Verfolgen von Gerichtsshows im Fernsehen fast ein Jurastudium ersetzt. :grin


    Dein Fazit, "für Laien nett geschrieben, aber nicht überragend" kann ich nur unterschreiben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bist du sicher, dass es in der Sachbuchrubrik gut aufgehoben ist, oder ist es nicht eher was für die humoristische Ecke? Die Badetuchfrage scheint auf jeden Fall Unterhaltungscharakter zu haben. :grin

  • @ Voltaire:
    Es ist zuzugeben, dass der kommerzielle Charakter des Buches augenscheinlich ist, auch wenn ich die Beiträge zu Ebay-Klauseln und welche Strophen des Deutschlandliedes gesungen werden dürfen als brauchbar empfunden habe.


    @ Idgie:
    Meine Rezension sollte tatsächlich in der Sachbuchrubrik bleiben. Die Sache mit dem Handtuch bildete eher eine Ausnahme, allerdings hätte dem Buch ein Schuss Humor mehr gutgetan.