Kurzbeschreibung:
Sie feiern ihr bestandenes Abi auf der Burg hoch über der Stadt: Die zwei Freundinnen Karla und Lucie und ihre Ex-Klassenkameraden. Alles ist vorbereitet, die Fete könnte beginnen, wenn da nicht ein schwarzgekleideter Kerl auf der Burgmauer stünde und vor sich hin starrte, als wolle er in die Tiefe springen. Er stellt sich als einer der Satansjünger heraus, die in der Gegend ihr Unwesen treiben..
Über den Autor:
Fanny Morweiser, geboren 1940 in Ludwigshafen, absolvierte die Fächer Zeichnen, Malen und Bildhauerei an der Freien Akademie in Mannheim. Seit 1971 ist sie als Schriftstellerin tätig.
Eigene Meinung:
Dieses Buch ging mit einem kleinen Startnachteil ins Rennen. Da ich erst vor wenigen Tagen eine alte Diogenesausgabe dieses Buches aus dem Wühltisch gezogen habe, war der Klappentext noch relativ präsent. Da stand dann auch noch etwas von Psychothriller, was mich mit sehr falschen Erwartungen an dieses Buch herangehen ließ. Ich hab mir eine reißerische Skandalgeschichte erwartet, was ich dann nicht bekam.
Die erste Verwirrung hat der Prolog, der in einer Wohnanlage für behinderte Kinder spielt. In der Hoffnung bald auf die eigentliche Geschichte zu gelangen, hab ich mich durch diesen durchgelesen. Und dann fing die Geschichte an, die war aber keineswegs ein Thriller. Ein normaler Roman eben, nicht wirklich reißerisch, aber doch hatte die Geschichte das gewisse Etwas, das Interesse wecken konnte.
Bald musste ich dann aber feststellen, dass der Humor von Fanny Morweiser, der wohl als Schwarzer Humor durchgehen könnte, nicht meinen Nerv trifft. Und witzig gedachte Stellen, die man nicht witzig findet, haben eine gegenteilige Wirkung. Zum Glück waren diese Stellen aber eher am Beginn häufig und finden sich bald nur mehr vereinzelt.
Die Geschichte liest sich zwar leicht und nett weg und erzeugt auch Interesse, aber blieb mir insgesamt zu sehr an der Oberfläche. Über einiges hätte ich mehr gern gelesen, etwas ausführlicher. Skurrile Personen in diesem Dorf treiben die Geschichte weiter, gewinnen aber kaum an Tiefe, bleiben oft in ihrer Übertriebenheit auch farblos. Auch thematisch wäre mE mehr drinne gewesen.
Gegen Ende zieht das Buch dann noch einmal gewaltig an. Gefällt mir stellenweise richtig gut, aber ist dann auch schon wieder aus. Es bleiben zwar keine wirklichen offenen Fragen übrig, aber bei den Details bleibt man auf die eigene Fantasie vertröstet. Für mich fehlte da ein Stück des Weges.