Die Autorin: "Alice Braga" ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. (Es gibt allerdings eine brasilianische Schauspielerin gleichen Namens)
Das Buch: Der junge Inquisitor Alessandro Varese soll im Jahre 1503 einer Hexenverbrennung in einer abgelegenen Gegend Oberitaliens beiwohnen. In dem kleinen Dorf schlagen ihm Misstrauen und Ablehnung entgegen, welche schnell in Hass umschlagen, als er für den Tod eines kleinen Mädchens verantwortlich gemacht wird.
Er trifft auf die atemberaubend schöne Valeria, welcher er sofort verfällt. Doch dann wird er von ihr in den Finger gebissen, und Varese wird wie sie - ein Werwolf, in seinen Augen ein "Kind der Hölle". Varese beschließt, sein Wissen und seine Fähigkeiten in den Dienst der Kirche zu stellen, doch die verschiedenen Kirchenfürsten haben mit ihm ganz andere Pläne....
Meine Meinung: Obschon es in diesem Roman um Werwölfe geht handelt es sich bei diesem Buch eindeutig nicht um einen Horror-Roman sondern um einen historischen. Varese ist im Besitz von Fähigkeiten, welche ihm Macht verleihen, an welcher auch andere Interesse haben, das ist der eigendlich zentrale Punkt in diesem Buch. Die lange Geschichte der Werfölfe und ihre Versuche, mit der Welt in Frieden zu leben und nicht weiter aufzufallen sind sehr schön in die Handlung eingebaut, und man hat nie das Gefühl, hier werde eine Geschichte künstlich aufgeblasen. Auch die Tatsache, das die katholische Kirche und ihre Würdenträger nicht besonders gut wegkommen ist nicht der Versuch, einmal mehr Kapital aus den diversen Romanen zu schlagen, welche die Kirche zu einem gefährlichen Geheimbund degradieren.
Erzählt wird die Geschichte in einem ruhigen Erzählton, welcher nur durch einige "Action"-Höhepunkte unterbrochen wird, die jedoch nie reisserisch aufgebauscht sind sondern immer der Geschichte dienen. Ein ungewöhnlicher historischer Roman, auf dessen Fortsetzungen ich mehr als gespannt bin.