Alice Braga - Das Dorf der Unsterblichen

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Und welche erfolgreiche deutsche Autorin versteckt sich denn hinter dem Pseudonym?? ?(


    Das würde mich auch mal interessieren. Bin sooo neugierig :)


    Beim googlen von Alice Braga wurde mir ein Buch von Maiken Nielsen empfohlen. Die schreibt zufällig historische Romane. Der Name sagt mir jetzt so gar nichts.


    Habe mir Das Dorf der Unsterblichen auf jeden Fall auch gekauft und werde es heute anfangen.

  • Die Chronik der Wölfe. Das Dorf der Unsterblichen - Alice Braga


    Inhalt:


    Ein Biss, und du wirst wie sie..


    Im Jahre 1503 wird der junge Inquisitor Alessandro Varese in eine entlegene Ecke Oberitaliens entsandt. Hexen und Ketzer sollen hier ihr Unwesen treiben. Tatsächlich aber entpuppen sich die Bewohner des Dorfes als Werwölfe, unter ihnen die schöne Valeria, in die sich Alessandro wider Willen verliebt. Als er von ihr gebissen wird, erfüllen ihn Angst und Verzweiflung, denn er weiß, dass er nun selbst zum Werwolf wird und beschließt, seine Erfahrungen in den Dienst des Vatikans zu stellen. Aber je mehr er eintaucht in die Welt der Werwölfe, desto deutlicher erkennt er ihr wahres Wesen. So gerät er bald zwischen die Fronten eines Vernichtungskrieges. Er muss seinen Feinden entkommen und Valeria retten, bevor es zu spät ist …


    Mehr will ich so jetzt zum Inhalt nicht mehr sagen, denn es soll schließlich spannend bleiben.


    Zur Autorin:
    Hinter dem Pseudonym Alice Braga verbirgt sich eine sehr erfolgreiche deutsche Autorin historischer Romane. Dieser Band ist der Auftakt zu einer mehrteiligen Werwolf-Saga, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Natürlich würde mich brennend interessieren, wer nun die Autrin wirklich ist, aber auch nach intensiver Suche im Internet, habe ich leider keinen Erfolg zu verbuchen. Vielleicht klärt es sich irgendwann auf.


    Eigene Meinung:
    Der Titel "Das Dorf der Unsterblichen" passt perfekt auf den Inhalt des Buches, denn die Werwölfe, die in dem entlegenen Ort Ascolte leben, sind scheinbar wirklich unsterblich.


    Das Cover stellt wohl das Dorf Ascolte dar, hoch oben in den Bergen trohnt es einsam und verlassen. Doch dieses Dorf scheint in einer Art Rahmen, wahrscheinlich ein Bilderrahmen, zu sein, der wiederum auf einem Tisch zu stehen scheint. Das Cover ist eher düster gehalten, was den Inhalt widerspiegelt.


    Das Buch hat eine Art Untertitel, der besagt, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Normalerweise würde man bei einer Geschichte mit Werwölfen eher an Fantasy denken, aber wohl eher nicht an einen historischen Roman.


    Ich muss zugeben, dass ich Fantasy, die in einer historischen Umgebung spielt, liebe. Auch hier war das der Fall, der Inhalt/da Buch hat mich nicht enttäuscht. Anfangs war zwar die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig, was aber daran liegen kann, dass ich vor diesem Buch ein eher anspruchsloses mit sehr einfacher Sprache gelesen habe. Am Ende hat mir die Sprache super gefallen, vor allem detaillierte Beschreibungen hat die Autorin toll geschrieben. Hier mal ein Auszug: "(...) Er lauschte auf das Getrippel der Ratten und auf Stimmen, die, groß und golden wie ein Gong, aus fernen Vergangenheiten zu ihm sprachen. Vergangenheiten, in denen sich Wüsten ausstreckten und schwarze Läufe den Sand unter sich wahrnahmen, in denen Mandelaugen, schwarz geschminkt bis an die Schläfen, ihn anblickten und Worte in einer Sprache gesprochen wurden, die unverständlich zu ihm herdrang.(...)" Die Sprache hat mir einfach gefallen, die Autorin hat die richtige Wortwahl getroffen und das hat mich beeindruckt. Ich habe bereits viele Bücher gelesen, in denen Werwölfe vorkommen und beschrieben werden, auch in diesem Buch kamen natürlich Informationen vor, die ich schon kannte, aber trotzdem hat es die Autorin geschafft die Spannung aufrechtzuerhalten. Der ganze Inhalt ist stimming, und man hat nie das Gefühl, dass die Autorin krampfhaft etwas zu schreiben versucht. Die verschiedenen Perspektiven, d. h. eine Passage handelt von Alessandros Sicht, die nächste dann von Valeria etc. bringt Abwechslung ins Buch und macht es spannend. Das Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung und so soll es auch sein.


    Ein kleinen Makel muss ich erwähnen: Die Qualität des Buches, d. h. des Buchrückens ist eher schlecht, denn nach einmaligen, sehr vorsichtigen Lesen ist er bereits stark gerundet.


    Fazit: Alles in allem ein tolles Buch, das sowohl für Fantasy-Leser/innen als auch für Historische-Leser/innen sehr gut geeignet ist. Wer, so wie ich, beides liebt, hat mit dem Buch einen wahren Schatz gefunden.


    Ich vergebe 10 von 10 Punkten.

  • Der Hinweis, dass es sich bei Alice Braga um ein Pseudonym einer deutschen Autorin historischer Romane handelt, hat mich ja fast vom Kauf abgehalten, aber Werwölfen kann ich ja nicht widerstehen.


    Die Idee der Geschichte hat mir gut gefallen, die Sprache fand ich bemüht blumig und einige Sätze sind echt vermurkst. Und in der einen Liebesszene muss der Held natürlich mal wieder auf Wogen der Leidenschaft dem Höhepunkt entgegenreiten. Was für eine ausgelutschte Formulierung. Immerhin hob sich das Buch wohltuend von Vampir- und Werwolf-Nackenbeissern ab, die Liebesgeschichte hielt sich in Grenzen und war auch eher ungewöhnlich.


    Wie gesagt die Geschichte an sich hat mir gefallen. Wobei ich nicht weiss, wieso rororo da unbedingt "Historischer Roman" auf das Cover schreiben musste, wenn in dem Buch jede Menge Werwölfe herumrennen. Auch wenn es sich um eine Trilogie handeln soll, fand ich Band 1 zufriedenstellend in sich abgeschlossen.
    .

  • Mir hat das Buch ganz gut gefallen, könnte jetzt nicht sagen ob es mehr Werwolfroman oder historisch war. Ich für meinen Teil hatte aber schon ein paar Längen im Buch. Hätte mir gewünscht, dass der Hauptcharakter etwas "stärker" rüberkommt. Allerdings könnte ich momentan nicht sagen, ob ich auch die anderen Teile lesen wollen würde.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Meine Meinung:
    Auf dem Buchumschlag steht zwar, das dies ein historischer Roman ist, ich würde ihn jedoch eher dem Fantasy-Genre zuordnen. Für einen historischen Roman enthält er zuwenig Bezugspunkte zum politisch zerrissenen Italien des 16. Jahrhunderts.


    Im ersten Teil der „Chronik der Wölfe“ war interessant zu lesen, was sich die Autorin zur Geschichte der Werwölfe ausgedacht hat, über den Ursprung des Wolfsgeschlechts und deren Existenz, das sich parallel zum Menschengeschlecht entwickelte.

    Nach etwas zähem Beginn wird die Geschichte mit dem Auftreten der historischen Figur Ascanio Sforza dann aber doch zunehmend spannender. Die Handlung nimmt an Fahrt auf und einige Überraschungen nehmen dem Roman die Vorhersehbarkeit. Am Ende war ich dann neugierig, wie es im nächsten Band weitergeht und wie es den Werwölfen durch die Jahrhunderte ergehen wird.


    Das ganze Buch ist eher nüchtern und emotionslos erzählt. Mit den Personen konnte ich mich daher nicht recht anfreunden. Wirklich nah sind sie mir nicht gekommen, egal ob Werwolf oder Mensch. Der wissbegierige, aber naive Alessandro, die berechnende Valeria, der machtgierige Sforza, der heimtückische Pasquale – sie alle werden keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, bleiben blass, sind letztendlich zu oberflächlich gezeichnet.


    Ach ja: Gestört hat mich, dass ein solches Geheimnis um das Pseudonym der Autorin gemacht wird. Dadurch bekam das Buch etwas Unpersönliches. Keine Widmung, kein Nachwort, keine Danksagung.

  • Das Buch hat mir ganz gut gefallen.
    Auch die Art an sich wie die Werwölfe dargestellt wurden fand ich gar nicht mal so schlecht.
    Das Einflechten der historischen Elemente gefiel mir gut, auch wenn mir das - wie vorher schon jemand sagte - nicht unbedingt zu einem "historischen" Roman reicht...


    Leider habe ich auch nach Vollendung der Lektüre keinen blassen Schimmer, welche Autorin diese Buch wohl geschrieben haben könnte.
    Schade...


    Fazit: Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
    7,5/10

  • Wenn ich ehrlich bin, hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen. Vielleicht liegt es daran, dass ich normalerweise keine historischer Bücher lese.


    Mir waren fast alle Charaktere unsympatisch. Besonders genervt hat mich die Rolle der Kirche in diesem Buch.


    Tja, war einfach nicht mein Ding.


    Nur 6 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ach ja: Gestört hat mich, dass ein solches Geheimnis um das Pseudonym der Autorin gemacht wird. Dadurch bekam das Buch etwas Unpersönliches. Keine Widmung, kein Nachwort, keine Danksagung.


    Deshalb schreibe ich auch keine Rezi über das Buch. Ich mag es nicht, vom Verlag vorgeführt zu werden. ;-)

  • Die Chronik der Wölfe I:Das Dorf der Unsterblichen
    Alice Braga, 2008

    Rowohlt, ISBN: 978-3499247293


    Was Rowohlt dazu bewogen hat, dieses Buch als historischen Roman zu bezeichnen, bleibt nach der Lektüre noch ein wenig schleierhaft, denn reine Historienleser werden ein wenig enttäuscht sein. Nur selten spielen historische Ereignisse eine Rolle, bilden wenig mehr als die Kulisse. Eine Kulisse, die maßgeblich zur Atmosphäre beiträgt und durch eine gezielt altmodisch angehauchte Sprache noch untermalt wird. Im Mittelpunkt steht, so wenigstens für mich, die fantastische Komponente des Romans: das Schicksal der Werwölfe.


    Genauer gesagt, bisher das Schicksal einiger weniger Wölfe, vor allem das des Alessandro Varese, einst Inquisitor der katholischen Kirche, jetzt mehr oder minder unwillentlich Werwolf. Er ist derjenige, dessen Weg das Buch verfolgt, eine Hauptfigur, die auf den ersten Blick schwach wirkt, vielleicht sogar unverständlich, er kann das Klischeebild des Fantasy-Liebhabers, das in so vielen Werwolf/Vampir-Romanen vorherrscht nicht erfüllen, da er voller Selbstzweifel ist. Er kommt nicht klar mit seiner neuen Rolle, kann sich nicht in sein Schicksal einfügen und meistens rollen die Ereignisse nur auf ihn zu.
    Es gibt allerdings starke Gegenfiguren zu Alessandro, nicht nur werwölfischer Natur, die man in parallelen Erzählsträngen verfolgen kann - meistens mit außerordentlich gemeinen Cliffhangern beim Wechsel.
    Denn andere Werwölfe, so zum Beispiel seine Begleiterin Valeria, gehen in ihrem Dasein auf und akzeptieren es - einige nutzen es sogar kaltherzig zu ihrem Vorteil. Die Rolle, die Braga diesen Wesen zugedacht hat, ist eine eher komplexe, und ich hoffe sie wird dort in den Folgebänden der “Chronik der Wölfe” noch ausführlicher. Sie verabschiedet sich von der Vorstellung der Werwölfe als blutrünstigen Monstern, integriert sie in den Verlauf der menschlichen Geschichte und bastelt sich eine Göttergeschichte dazu, die leider etwas zu kurz und hastig in diesem Band dargestellt wird.


    Das Buch wird so zu einem durchaus mitreißenden Lesevergnügen. Die altmodische Sprache, das Setting, und gemeine Kapitelenden sorgten dafür, dass ich mich immer weniger von dem Buch lösen konnte. Die Autorin weiß ihre Leser geschickt zu fesseln, aber über gelegentliche Schwachstellen des Romans kann sie so nicht hinwegtäuschen - auch wenn man sie vielleicht gnädiger wahrnimmt.
    Denn häufiger einmal wirkt ihre Sprache ein wenig gewollt, ein wenig gekünstelt oder gar so metaphernüberladen, dass es platt wirkt. Als Beispiel sein die Liebesszene zwischen Valeria und Alessandro genannt, die so misslungen ist, dass sie fast zum Lachen reizt. Auch die Handlung hat ihre Schwachstellen, sie wirkt häufiger ein wenig sehr fremdbestimmt und Alessandro häufiger zu unentschlossen, und einige Handlungsfäden verlaufen sehr ins Leere. Ob das am Reihencharakter liegt, wage ich zu bezweifeln, denn in sich scheint diese Episode der Chronik der Wölfe relativ abgeschlossen.


    Nichtsdestoweniger hat Alice Braga einen fantastischen Roman mit historischen Einsprengseln vorgelegt, der sich in seiner genreübergreifenden Art von den einzelnen Genres abhebt, und eine vom aktuellen Klischeebild abweichende Werwolfgemeinschaft erschafft. Trotz einiger Schwächen ein Roman, den ich bis spät in die Nacht nicht weglegen konnte. Etwas bedaure ich, nicht zu wissen, wer sich hinter dem Pseudonym versteckt, ich hätte mir sonst die anderen Werke der Autorin auch mal genauer angesehen.


    8/10 Punkten

  • Sehr viel kann ich zu diesem Buch nicht sagen, auch wenn ich es gelesen habe.


    Es war ganz nett, der Schreibstil ganz okay. Aber ich habe kein Feuer gefangen. Mit Alessandro wurde ich zwar ein wenig warm, aber um meine Leselust zu entfachen fehlte es einfach am gewissen Etwas. Ich kann wirklich nicht sagen an was es lag.
    Kurz: Geschichte ganz nett, aber ich wurde nicht warm mit dem Buch.
    Von mir gibt es daher nur 7 Punkte.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Meine Meinung:
    Ach ja: Gestört hat mich, dass ein solches Geheimnis um das Pseudonym der Autorin gemacht wird. Dadurch bekam das Buch etwas Unpersönliches. Keine Widmung, kein Nachwort, keine Danksagung.


    Das finde ich jetzt eigentlich nicht schlimm, denn das ist für mich der Sinn eines Pseudonyms. Ich finde es irgendwie sinnfrei, wenn auf einem Cover steht: Hans Meier schreibt als Klaus Müller. Das weckt u. U. Erwartungen, die dann nicht erfüllt werden. Oder man schreckt gleich zurück, wenn man mit dem Autor schlechte Erfahrungen gemacht hat.
    Ich habe das Buch übrigens heute begonnen und werde dann berichten. :-)

  • Nur eine Frage - wird bei diesem Buch der Umstand, dass Autor/in ein Pseudonym ist, ausdrücklich hervorgehoben bzw. überbetont, wie ich aus den Beiträgen hier schließen würde, oder ist es nur eine simple Angabe?

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von Teresa
    Nur eine Frage - wird bei diesem Buch der Umstand, dass Autor/in ein Pseudonym ist, ausdrücklich hervorgehoben bzw. überbetont, wie ich aus den Beiträgen hier schließen würde, oder ist es nur eine simple Angabe?


    Wie ich sehe, hat dir noch keiner geantwortet. Also es wird nicht überbetont oder hervorgehoben, es wird einmal erwähnt.