Die Beichte - Meg Gardiner

  • Originaltitel: The Dirty Secrets Club (2008)
    Heyne Verlag 2008, 495 S.


    Inhalt:
    Eine Serie mysteriöser Suizidmorde erschüttert die Millionenstadt San Francisco. Prominente Bürger der Stadt begehen auf spektakuläre Weise Selbstmord und reißen dabei Unschuldige mit in den Tod. Nach dem dritten Fall innerhalb nur einer Woche wird Jo Beckett, forensische Psychiaterin und Spezialistin für ungeklärte Todesfälle, zu den Ermittlungen hinzugezogen. Viel Zeit bleibt ihr nicht - zwischen den einzelnen Taten liegen jeweils exakt 48 Stunden.


    Über die Autorin:
    Meg Gardiner wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder im kalifornischen Santa Barbara auf. Nach dem Abschluss des Jurastudiums an der Stanford Law School praktizierte sie zunächst als Anwältin, bevor sie ihren Beruf aufgab und nach England übersiedelte. Dort begann sie zu schreiben und veröffentlichte im Jahr 2002 ihr Romandebüt. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nahe London. Ihre Serie um Anwältin Evan Delaney erscheint im Heyne Taschenbuch.


    Meine Meinung:
    Dies ist der Auftakt einer neuen Serie um die forensische Psychiaterin und Spezialistin für ungeklärte Todesfälle Jo Beckett.
    Der Einstieg in die Geschichte ist spektakulär. Ein BMW stürzt nach einer wilden Verfolgungsjagd mit der Polizei durch ein Brückengeländer auf die darunter liegende Straße. Da es keinerlei Bremsspuren gibt, sieht es nach Selbstmord aus. Die Fahrerin ist die bekannte Bundesanwältin Callie Harding und dies ist nicht der erste mysteriöse Todesfall unter den Prominenten der Stadt San Francisco. Daß der Roman in der erdbebengefährdeten Stadt spielt, lässt die Autorin den Leser keinen Moment vergessen, in vielen Szenen bebt die Erde.


    Jo Beckett ist eine sympathische junge Frau, seit zwei Jahren verwitwet und der Tod ihres Mannes macht ihr noch immer schwer zu schaffen.
    Lieutnant Amy Tang ist kompetent in ihrem Job und ein unkomplizierter Mensch. Die beiden Frauen arbeiten gut zusammen.
    Gabriel Quintana, Rettungsspringer und Vater einer Tochter, war damals als Ersthelfer vor Ort, als Jos Ehemann Daniel ums Leben kam. Bei diesem Fall kreuzen sich ihre Wege erneut.


    Der Originaltitel, der Klappentext und das erste Kapitel machen bereits deutlich, womit wir es hier zu tun haben. Eine Clique von reichen, erfolgsverwöhnten, gelangweilten Leuten hat sich auf ein Spiel eingelassen, das für einige von ihnen tödlich endet. Das erinnerte mich zunächst ein bißchen an den Film „The Game“ mit Michael Douglas.


    Aus Gardiners Serie um die Anwältin Evan Delaney hatte ich bereits den vierten Band „Schmerzlos“ gelesen, der mir ganz gut gefallen hat, mich aber nicht begeistern konnte. Mit diesem Buch hat die Autorin sich richtig gesteigert, der Plot ist dicht und gut durchdacht, ohne Längen, ohne überflüssige Nebenschauplätze, straff, spannend und logisch nachvollziehbar.
    Ziemlich bald ist der Leser eingeweiht in die Geschichte, da aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt wird. Viel Action gibt es in diesem Krimi, ohne Längen folgt Szene auf Szene bis zum filmreifen Ende. Es bleiben keine Fragen offen, zum Schluß ist alles geklärt und die Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hätte, ist stimmig.


    Gardiners besondere Stärken liegen eindeutig in der Schilderung der Actionszenen, die gelingen ihr besonders gut. Dabei geht es zwar zur Sache, die Szenen sind aber nicht unnötig brutal oder blutig geschildert. Die Protagonisten handeln in jeder Szene glaubwürdig und im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Von Superwoman werden wir zum Glück verschont.
    Ich hoffe, dass in den nächsten Bänden noch ausführlicher auf die Charaktere eingegangen wird und freue mich schon auf die Fortsetzung.


    Glatte 8 von 10 Punkten.

  • Ich habs vor einer Weile gelesen und bin mal wieder total begeistert.Sobald ich wieder ein bisschen Geld habe muss der zweite Teil her,den dieser hier war echt super.Wer die Evan Delany Serie mag ,wird auch hier auf seine kosten kommen.

  • Ich habe die englische Ausgabe gelesen und finde, es ist ein guter durchschnittlicher Thriller. Sehr viele Klischees, kaum Überraschungen, da der Täter für den Leser frühzeitig bekannt ist und langweilig zu lesende Actionszenen (da habe ich viele Seiten nur diagonal gelesen).


    Die Helding Jo Beckett ist recht sympathisch, daher werde ich wohl auch den zweiten Fall mit ihr lesen und ihr Gebiet, die forensische Psychiatrie fand ich soweit auch ganz interessant.


    Für mich war auch der Ort der Handlung - San Francisco - interessant, wobei hier auch wieder ein typisches Klischee (die Erdbeben) eine tragenden Rolle hatte. Naja.


    Fazit. Flüssig zu lesen, ohne Überraschung mit der Heldin, die Potential hat. Ich gebe 7 Punkte.

  • Meine Meinung


    Dies ist der erster Teil einer Serie um die Psychiaterin Jo. Der zweite Teil „Die Strafe“ ist auf deutsch erschienen.


    Die Psychiaterin Jo beschäftigt sich mit ungelösten Todesfällen und arbeitet dabei für die Stadt San Francisco. Kurzfristig wird sie von den dieser um Hilfe bei aktuellen Selbstmorden gebeten, die anscheinend irgendwie zusammenhängen. Ihr wird nur sehr wenig Zeit für ihre Ermittlungen eingeräumt, da zwischen den Selbstmorden nur wenige Tage lagen. Jo nimmt jedoch die Herausforderung an.


    Die Handlung entwickelt sich und nach und nach wird neben Jo auch alle weiteren Figuren eingeführt. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht Jo´s erzählt, eingestreut sind Kapitel aus der Sicht ihrer Gegner, die jedoch nicht zu viel verraten.


    Mir hat es sehr gut gefallen, da Jo auch als Mensch gut dargestellt wird und sie mir durchaus sympathisch war. Auch der Fall selbst wird glaubwürdig beschrieben, die Motive waren interessant und nachvollziehbar. Auf weitere Teile dieser Serie bin ich gespannt, da Jo mit ihrer Arbeit viel Potenzial hat.
    Im Sommer 2009 ist der nächste Band, „Die Strafe“ auf deutsch erschienen, welchen ich mir bald zulegen und lesen werde.

  • Ich habe die TB-Ausgabe gelesen und es war mein 2. Buch von Meg Gardiner. Ich habe bereits "Gefürchtet" aus der Evan-Delaney-Reihe gelesen.


    Typisch für die Autorin ist der langsame Aufbau der Geschichte. Während ich am Anfang noch dachte, das Buch könnte mich nicht fesseln, konnte ich es ab Seite 200 nicht mehr aus der Hand legen. Die Actionszenen sind rasant und nicht unnötig brutal beschrieben. Aber auch das Tiefgründige, Psychologische kann Meg Gardiner einfühlsam schildern.


    Ich werde mir wahrscheinlich auch "Die Strafe" zulegen. Denn Jo Beckett ist mir sehr sympathisch und ich freue mich auf weitere Geschichten mit ihr.

  • Zitat

    Original von logan-lady


    Ich werde mir wahrscheinlich auch "Die Strafe" zulegen. Denn Jo Beckett ist mir sehr sympathisch und ich freue mich auf weitere Geschichten mit ihr.


    Das lohnt auf jeden Fall. Mir hat der zweite Teil - die Strafe - noch besser gefallen, als dieser erste Teil.
    Für Meg Gardiner süchtige eigentlich unverzichtbar :grin