'Die Katze' - Kapitel 07 - 12

  • Kapitel 7 gibt Anfangs einen guten Eindruck, wie Charleys Artikel entstehen.
    Ich finde den Artikel wirklich sehr gelungen. Ob Joy Fielding in den USA vielleicht auch eine Kolumne schreibt, möglicherweise unter Pseudonym?


    Meistens geht es in Joy Fielding Romane auch um Beziehungen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet Charley keine Lovestory haben wird.
    Alex Prescott und Glen McLarsen sind bis jetzt die Kandidaten.
    Mir persönlich würde es gefallen, wenn es nicht in Richtung feste Beziehung geht und Charly so frei bleibt wie sie ist.


    Bis jetzt finde ich Die Katze einfach nur GENIAL!



    Jetzt aber weiterlesen mit Kapitel 8! :lesend

  • Dieser Abschnitt hat mich etwas bedrückt bzw. traurig zurück gelassen.


    Charley besucht Jill mit ihrem Anwalt, das erste Treffen. Es sieht so aus, als wolle sie wirklich das Buch schreiben wollen. Sie bittet Jill um mehr Informationen über ihr Leben, angefangen mit ihrer Kindheit. Das, was Jill dann in ihrem Brief berichtet, hat mich traurig gemacht. Es scheint, als hätte sie keine schöne Kindheit gehabt. Charley fasst es nach der Lektüre des Briefes in ein paar knappe Worte zusammen und geht in die Damentoilette, um in Tränen auszubrechen.
    Jills Schwester Pamela wird vom eigenen Bruder missbraucht? Oh man, das klingt, wie die Geschichten mit den Haustieren, ziemlich grausig und traurig.


    Mir gefällt es wieder sehr gut, wie die Autorin mit Rückblenden arbeitet, um dem Leser die familiäre Situation von Charley nahe zubringen. Hier ist auch kein eitel Sonnenschein. Charleys Vater setzt ihrere Kolumne zurück, bricht sogar den Kontakt ab, als sie sich mit ihrer Mutter versöhnt.


    Traurig finde ich auch die Erzählung, dass Charleys kleine Tochter sich nicht vorstellen kann, dass Eltern zusammen leben können. Sie kennt es nicht anders.
    Aber ich kann Charley gut verstehen. Auch, dass sie dem Bauarbeiter die Türe vor der Nase zuschlägt, weil sie glaubt, es würde alles nur verkomplizieren. Hier scheint sie etwas gelernt zu haben aus der Vergangenheit. Oder sie ist einfach nur konsequenter geworden, nicht zuletzt wegen der Bedrohung.
    Daher glaube ich auch nicht, dass sich Charley jetzt in eine neue, in letzter Konsequenz kurze, Beziehung stürzen würde. Das passt einfach nicht zu ihr.


    Der Auszug aus Charleys Kolumne zu Beginn des Abschnittes finde ich sehr gelungen und sehr gut geschrieben. Ich habe mir auch überlegt, ob Joy Fielding das nicht regelmäßig macht. Toll schreiben kann sie ja.


    Anfangs hatte ich Befürchtungen, dass mir die Katze nicht so gut gefallen könnte und mir erneut eine liebgewonne Autorin abhanden kommt. Aber bis jetzt ist dies nicht der Fall: Schöne Beschreibungen, toller Schreibstil. Relativ viel Personal, alles verzwickt, bis jetzt habe ich keine Ahnung, worauf die Autorin hinaus will.

  • Noch bin ich mit diesem Teil nicht durch, aber ich schreibe schon mal:


    Charley trifft endlich Jill im Gefängnis und ist erst einmal überrascht, wie sie wirkt.


    Eher Betty als Veronica! (Seite 115)
    Dieser Satz hatte ich nicht kapiert und erst einmal gegoogelt.
    Betty und Veronica


    Also ist Betty das liebenswerte Mädchen von nebenan und Veronica das reiche verwöhnte Gör.


    Mich erinnert Jill am meisten an den schüchternen Charakter Aaron Stampler aus dem Film Zwielicht, der des Mordes verdächtigt wurde und der von Edward Norton dargestellt wurde.




    Jill schreibt in ihrem Brief auf Seite 140/141, dass die Häftlinge im Todestrakt einen kleinen schwarzweiß-Fernseher in ihrer Zelle haben dürfen.
    Wer hat denn heute noch einen schwarzweiß-Fernseher? Warum diese Einschränkung? Was spricht gegen Farbe?
    Oder lügt Jill hier wieder? Aber warum?


  • Danke für die Erklärung! Danach wollte ich auch schon googlen, weil ich es auch nicht verstanden habe. Das ist in den USA wohl so ein Spruch, bei uns würde man das wohl anders formulieren.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Jill schreibt in ihrem Brief auf Seite 140/141, dass die Häftlinge im Todestrakt einen kleinen schwarzweiß-Fernseher in ihrer Zelle haben dürfen.
    Wer hat denn heute noch einen schwarzweiß-Fernseher? Warum diese Einschränkung? Was spricht gegen Farbe?
    Oder lügt Jill hier wieder? Aber warum?


    Da schreibst und fragst du was! Darüber grübel ich auch schon drüber nach. Farbfernseher gibt es doch auch in einem kleinen Format, man muss dann nicht auf schwarzweiß zurückgreifen. Oder es ist in den Gesetzen so festgelegt, denen traue ich alles zu.
    Hm, lügt Jill? Vielleicht. Um Mitleid zu erzeugen? :gruebel

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mir persönlich würde es gefallen, wenn es nicht in Richtung feste Beziehung geht und Charly so frei bleibt wie sie ist.


    Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Sie ist ja bisher wohl keine feste Beziehung eingegangen, weil sie dann auch nicht verlassen werden kann, wie damals von ihrer Mutter. Bezeichnend das Staunen von Franny darüber, dass Mommys und Daddys auch zusammenwohnen können (S. 165).


    Zitat

    Original von Wiggli
    Jills Schwester Pamela wird vom eigenen Bruder missbraucht? Oh man, das klingt, wie die Geschichten mit den Haustieren, ziemlich grausig und traurig.


    Ich finde es bedrückend, wieder mal über Mißbrauch von Kindern zu lesen. Auf verschiedenen Ebenen scheint es Parallelen zwischen Charly und Jill zu geben, jedenfalls denk sie ja immer wieder an ihre eigene Situation.


    Jill finde ich sehr rätselhaft.

  • Puh ... also den Brief von Jill fand ich schon heftig, was ihr Vater so alles gemacht hat, von ihrem Bruder ganz zu schweigen.


    Den Anwalt find ich komisch. So verschlossen und so.


    Find es irgendwie lustig wie Charley bei jedem Mann in ihrem Umfeld eine Chance wittert. :chen


    Bin mal gespannt wie es weitergeht!!

  • Gerade nach dem Brief denke ich, das Jill nicht die Mörderin der Kinder ist. Sie ist Opfer, zudem eine Frau, Sexualmorde werden, bis auf Ausnahmen, von Männern begangen, nicht von Frauen. Nach dem dritten Abschnitt bin ich erst Recht der Meinung, das jemand anders der Täter ist.
    Wie schreibt Jill so schön? Was wir als Kinder waren sind wir auch als Erwachsene, nur größer. Dieser Absatz im Brief gibt mir sehr zu denken, ich glaube einfach nicht, dass es Jill war. Es wäre zu einfach.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Gerade nach dem Brief denke ich, das Jill nicht die Mörderin der Kinder ist. Sie ist Opfer, zudem eine Frau, Sexualmorde werden, bis auf Ausnahmen, von Männern begangen, nicht von Frauen. Nach dem dritten Abschnitt bin ich erst Recht der Meinung, das jemand anders der Täter ist.
    Wie schreibt Jill so schön? Was wir als Kinder waren sind wir auch als Erwachsene, nur größer. Dieser Absatz im Brief gibt mir sehr zu denken, ich glaube einfach nicht, dass es Jill war. Es wäre zu einfach.


    Meinst du, dass sie gar nichts damit zu tun hat? Ich halte sie auf jeden Fall nicht für so unschuldig, wie sie tut. Deshalb habe ich an Schizophrenie gedacht.


    Darüber, wie Jill als Kind war, wissen wir nur von ihr selbst. Sicherlich war sie ein Kind, dem in jeder Hinsicht übel mitgespielt wurde. Aber wer weiß, wie das ihre Psyche beeinflusst hat. :gruebel

  • Schau mal in den Thread zum nächsten Abschnitt rein. Ich sage ja nicht, dass Jill überhaupt nichts mit den Morden zu tun hat, sondern nur, dass sie meiner Meinung nach nicht die Haupttäterin ist. Es ist zu einfach. Und bei Joy Fielding ist nie etwas einfach. ;-)

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Schau mal in den Thread zum nächsten Abschnitt rein. Ich sage ja nicht, dass Jill überhaupt nichts mit den Morden zu tun hat, sondern nur, dass sie meiner Meinung nach nicht die Haupttäterin ist. Es ist zu einfach. Und bei Joy Fielding ist nie etwas einfach. ;-)


    Ich habe das erst später gelesen.


    Das halte ich auch für offensichtlich, dass sie nicht die Haupttäterin ist.

  • Zitat

    Original von taki32
    Wäre das nicht auch zu "einfach"? Warum findet ihr Bram zu einfach und Ethan nicht? :gruebel


    Weil Ethan bis jetzt nicht in Erscheinung getreten ist, Bram aber sehr wohl. Zudem sind die "Verbindungen" von Brams zu offensichtlich: Fund im Nachtkästchen, verrüttete Existent, kannte Jills Schwester,...
    DAS ist zu einfach.


    Ethan hingegen ist bis jetzt nur eine Randfigur, es gibt keine Verbindungen, außer das er Jills Bruder ist und sie missbraucht hat.


    Edit: Etwas undeutlicher gemacht.

  • Aber Ethan ist bei der Widerlichkeit, wie er seine beiden Schwestern vergewaltigt hat, das personifizierte Monster. Da wundert es mich nicht, wenn solch ein Monster auch noch Kinder sexuell vergewaltigt, quält und tötet. Letztlich ist das ganz ähnlich und damit naheliegend.

  • Zitat

    Original von taki32
    Aber Ethan ist bei der Widerlichkeit, wie er seine beiden Schwestern vergewaltigt hat, das personifizierte Monster. Da wundert es mich nicht, wenn solch ein Monster auch noch Kinder sexuell vergewaltigt, quält und tötet. Letztlich ist das ganz ähnlich und damit naheliegend.


    Damit aber auch glaubwürdiger als Bram, der bisher seine Wut und Gewalt nur gegen sich selbst richtet. Ethan greift andere an und setzt diese herab.
    Wer schon als Kind große Gewalt ausübt, der macht dies auch als Erwachsener.
    Bram hingegen ist "nur" für sich selbst eine Gefahr, weniger bis andere. Zumindest wissen wir bis jetzt nichts anders.

  • Zitat

    Original von Wiggli


    Damit aber auch glaubwürdiger als Bram, der bisher seine Wut und Gewalt nur gegen sich selbst richtet. Ethan greift andere an und setzt diese herab.
    Wer schon als Kind große Gewalt ausübt, der macht dies auch als Erwachsener.
    Bram hingegen ist "nur" für sich selbst eine Gefahr, weniger bis andere. Zumindest wissen wir bis jetzt nichts anders.


    Eben. Also ist Ethan als Täter doch naheliegender als Bram.

  • Nur, wenn man drüber nachdenkt. Auf dem ersten Blick scheint Bram viel zu verbergen zu haben. Dann kommen noch die Sachen aus dem nächsten Abschnitt hinzu. Es deutet mehr auf Bram hin, eben weil er ein Außenstehender ist und nicht mit Jill näher bekannt ist.
    Ethan kennen wir bis jetzt nur vom Hörensagen, es muss also nicht alles war sein.


    Aber ich werde gleich mal weiter lesen, es wird gerade so spannend. :-]


    Edit: immer vertausche ich da was! :fetch

  • Alex Prescott sagt in Kapitel 10 (Seite 129) bereits, dass er Ethan für verdächtig hät. Charly fragt ihn, ob er glaubt, dass eine weitere Person beteiligt war und ob er eine Vermutung hätte:
    "Nun, ihr Burder ist ein ziemlich übler Vertreter." (...) "Der Vater ist noch schlimmer als der Bruder. Es würde mich nicht überraschen, wenn beide in irgendeiner Form in die Geschichte verwickelt gewesen wären."