Der Zeitverkäufer
Als die spanische Schriftstellerin Rosa Regás den hochdotierten Planeta-Literaturpreis erhielt, sagte sie: "Danke für diesen Preis. Ich werde mir von dem Geld etwas kaufen können, was unbezahlbar ist: Zeit".
Als Fernando Trías de Bes diesen Satz hörte, begann er sich auszumalen, was in einer westlichen Gesellschaft passieren würde, wenn es Zeit zu kaufen gäbe.
In einem gutdurchdachten Szenario schildert Triás de Bes die Geschichte NTs (normaler Typ). NT wird klar, dass er die folgenden 35 Jahre seines Lebens dem U.S.A (Unbekannter Staat, Austauschbar) schuldet, als er realisiert, dass er die nächsten 35 Jahre nur arbeiten wird, um sein Hypothek abzubezahlen. Voller Verzweiflung versucht er seinem Schicksal zu entrinnen, indem er begint, das zu verkaufen, was scheinbar keiner in U.S.A mehr hat; Zeit.
Komisch und zugleich ernst, führt Trías de Bes dem Leser voraugen, wieviel Wert der Zeit im Kapitalismus zugeschrieben werden muss. Der Leser muss oft das Lesen unterbrechen, um in Gedanken das Szenario im U.S.A weiter fortzuführen. Ein Buch, das definitiv einen aufgewühlten und kritischen Leser zurück lässt.
In meinen Augen ein rundum gelungenes Werk, das ich mit guten 9 Punkten bewerte.