Ja, ich war schon drin. Sehr intensiv gespielt, tolle Hauptdarstellerin, sehr schön gefilmt, die Bilder und die Stimmung passen - allein schon deshalb lohnt es sich, in den Film zu gehen. Und wegen Jassna Fritzi Bauer, die ist einfach erste Sahne. Sie hat eine Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten, besonders in der Mimik, wow! Und mal nicht so eine Barbiepuppe, sondern eine eigenwillige, markante Schönheit.
Ulrich Noethen spielt super, und auch sein Filmsohn - ich habe jetzt den Namen nicht mehr im Kopf - ist einer dieser sehr besonderen jungen Schauspieler, der hat was.
Die Beziehungen, die sich zwischen diesen dreien entspinnen... sehr eigenwillig und schön. Toll gespielt.
Was uns aufgefallen ist: Die Musik war nicht so hart, wie es eigentlich zu dem Film passen würde. Im Buch wird Eminem immer wieder erwähnt, doch im Film: nichts davon. Es scheint so, als ob man versucht hat, einen weichgespülten Fernsehfilm daraus zu machen. Um ein größeres Publikum zu gewinnen? Um der Kunst willen? Oder weil es schon den Film "Keine Angst" mit Michelle Barthel gibt, dessen Story im Grunde sehr ähnlich ist? Ich weiß es nicht.
Szenen, die ich extra nochmal kurz nachgelesen habe, sind ein wenig entschärft worden. Und der Schluss ist anders - versöhnlicher. Aber nicht kitschig.
Ein weiterer Pluspunkt sind die Dialoge, wir (und das ganze Kinopublikum im Saal mussten oft lachen).
Mich haben die Veränderungen nicht gestört, da ich die Einzelheiten des Romanes nicht mehr im Kopf hatte, denn es ist ca. 4 Jahre her, dass ich ihn las.
Nur das Gefühl sagte mir, dass da irgendetwas anders war im Film, darum habe ich nochmal ins Buch geschaut.
Es ist ein Film, dem ich 10 Punkte geben würde, wenn die musiklische Weichspülerei nicht wäre. Also 9/10.