Cliffhanger - Tim Binding

  • Kaum gekauft - schon ausgelesen!


    Al Greenwood ersäuft in seinem hausgemachten Mord-Schlammassel. Wir treffen auf eine Schar durchgeknallter Nebenfiguren mit verrückten Motiven und insgesamt ist alles recht bizarr. Besonders die Dauerbekiffte Nachbarin, Alice Blackstone - alias Mrs. Schnüffelnase - hat es mir angetan.


    Steckt man die erheblichen Obszönitäten Al seiner Frau gegenüber am Anfang weg, geht es fast schon harmlos weiter zur Sache. Spannend daran ist, dass ausnahmsweise hierbei nicht der Täter, sondern das Opfer gesucht wird. Al versucht natürlich erbittert herauszufinden, wen er da von den Klippen in den Tod gestoßen hat, wenn nicht seine Frau.


    Es sind mitunter aberwitzige und skurrile Momente, die der Unterhaltung dienen. Die Ideen sind dem Autor tatsächlich nicht ausgegangen. Jede Menge Unsinn und jede Menge Spaß dabei. Und Miträtseln kann man auch noch. Man sollte allerdings etwas für den bösen schwarzen und auch vulgären Humor der Inselbewohner übrig haben. Mir hat's so gut gefallen, dass ich - einmal über die mehr plumpen als lustigen ersten drei Kapitel hinweg - nicht mehr aufhören wollte heute nachmittag.

  • Autor (von Homepage Marebuchverlag)


    Tim Binding, 1947 geboren, hat viele Jahre im Verlagswesen gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Mittlerweile ist er Autor von sechs Romanen und einem Kinderbuch. Im mareverlag erschien 2005 sein "mitreißender Zeitroman" (Focus) Henry Seefahrer. Tim Binding lebt mit seiner Familie in Kent.


    Kurzbeschreibung / Klappentext


    Ein altes Auto, ein blitzblanker Wohnwagen und zwei schillernde Karpfen: das sind Al Greenwoods Leidenschaften. Audrey, seine Frau, zählt nicht dazu, und Al will vor allem eines: sie loswerden. An einem stürmischen Spätsommertag folgt er ihr die Klippe hinauf, wo sie allein in ihrem gelben Regenmantel steht und aufs Meer hinausschaut. Ein kleiner Schubs nur, und weg ist sie - denkt er. Doch als er ebenso regennass wie erleichtert zu Hause ankommt, räkelt sich Audrey genüsslich vor dem Kamin...


    Meine Meinung


    Der Klappentext trifft den Beginn dieser Provinzposse die mit ordentlich britischem, schwarzen Humor angereichert ist ganz gut. Der Ich-Erzähler Al Greenwood will eigentlich „nur“ seine Frau loswerden - und das indem er sie am Kliff ganz einfach von der Klippe schubst. Aber als er von seinem vermeintlichen Mord nach Hause kommt sitzt seine Frau am Kamin... :yikes In der Folge dreht sich alles um die Fragen: Wen hat Al da von der Klippe gestossen? Wo ist die vermeintliche Leiche? Wo war Al's Frau Audrey wenn sie nicht am Cliff war und was hat sie gemacht? Welche Dorfbewohner haben möglicherweise Al bei seiner Tat beobachtet? Wir Leser dürfen fortan an Al's Gedanken und seinem schlechten Gewissen teilhaben und erleben wie er im Verlauf der Geschichte immer mehr in Bredouille gerät und sich immer wieder selbst im Wege steht wenn er versucht sich aus verfahrenen Situationen zu retten. Al stellt sich weiss Gott nicht immer sonderlich geschickt an... :lache


    Fazit


    Ein Buch mit etlichen lichten (oder sollte ich sagen rabenschwarzen :chen) Momenten aber auch ein paar Schatten. Der berühmte britische, schwarze Humor ist immer vorhanden, mal etwas besser mal etwas schlechter in Szene gesetzt. Leider gibts aber auch ein paar kleine Längen, vor allem nach dem furiosen Start und im Mittelteil. Insgesamt aber ein kurzweiliges und amüsantes Buch das sich schnell und einfach lesen lässt und zwischendurch ein Grinsen auf des Lesers Gesicht zaubert. Für diesen Mix aus Krimi und Komödie vergebe ich 7 Punkte.

  • Ich habe das Buch gestern abend fertig gelesen. War zwar von dem Ende ein wenig enttäuscht weil es so abrupt endete. Jedoch ist es ein lustiges Buch mit viel schwarzem Humor. Einfach lesenswert.

  • Ich habe mich heute (endlich) durch den Cliffhanger fertig gequält bekommen und muss sagen, ich war enttäuscht. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.


    Keiner der Charaktere war mir auch nur annähernd sympathisch, bzw. ich konnte mit keiner der Figuren wirklich etwas anfangen, den britischen Humor suche ich immer noch


    und Spannung kam bei mir auch nicht so recht auf.


    Das einzig halbwegs Positive war da noch die Lösung der Identität der von der Klippe gestossenen Person.


    Alles in allem ein Buch, das ich nicht weiterempfehlen würde. Mittlerweile scheint es dazu auch noch eine Fortsetzung zu geben, für die Eulen, denen das Buch gefallen hat. (Ich persönlich glaube aber nicht, dass ich mir die noch antun werde):


    Tim Binding: Fischnapping


    Ein Mann, eine Klippe. Viele Frauen.
    Seit Al Greenwood, Taxifahrer in einem südenglischen Küstenkaff, bei
    dem Versuch scheiterte, sich seiner lästigen Ehefrau Audrey durch
    einen Schubs von einer Klippe zu entledigen, sitzt er im Knast. Ohne
    Schuldgefühle - denn die Frau, die er an jenem stürmischen Tag
    auf dem Kliff für Audrey hielt und deshalb versehentlich ins Jenseits
    beförderte, hatte das Audrey zugedachte Schicksal in seinen Augen
    genauso verdient: Sie entpuppte sich als Michaela Rump, nicht minder
    nervtötende Gattin des in dem verstrickten Fall ermittelnden Kommissars.
    Gerade hat Al sich damit abgefunden, seine Knastjahre in Ruhe ab-
    zubummeln, da taucht plötzlich Audrey auf, um ihn zu entlasten und
    ihm zu unverhoffter Freiheit zu verhelfen. Doch damit nicht genug:
    Sie bringt Überraschungsbesuch
    mit - die tot geglaubte Michaela Rump.
    Die Karten sind neu gemischt: Wen hat Al wirklich vom Kliff geschubst?
    Was weiß Michaela? Und wieso zum Teufel wühlt Als Tochter Carol
    gerade jetzt in der familiären Vergangenheit und findet noch mehr
    Leichen? Zwischen konspirativen Sitzungen mit seiner dauerbekifften
    Nachbarin, der Entführung eines Karpfens und diversen Scrabble-
    Partien versucht Al mit gewohnt ungewohnten Methoden, Herr
    über das Chaos seines Lebens zu werden.



    Alles in allem erhält "Cliffhanger" von mir gutmütige 4 von 10 Punkten.

    :lesend Carol Higgins-Clark: Decked


    "Moonlight is very romantic, but it's hell to read by."


    Amicalement vôtre :liegestuhl

  • RemingtonSteele :


    könntest du bitte die Inhaltsangabe der Fortsetzung spoilern?
    Da wird ja verraten, wer das Opfer in "Cliffhanger" war!!! :wow


    Tja, damit hat sich die Lektüre für mich wohl erldigt.
    Nachdem du gerade das deines Erachtens "einzige Positive" am Buch verraten hast .... :cry

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Hm, kennt ihr das?
    Da liest man einen Roman, der eigentlich eine originelle Story hat, der Humor sagt zu und das Ganze ist auch noch locker-flockig geschrieben. Aber gerade deshalb bleibt man nur mit Mühe bei der Stange.
    Cliffhanger war genau so ein Buch, das sich so locker weglesen ließ, dass ich während der Lektüre das Gefühl hatte, meine Zeit zu verschwenden. Dabei lese ich ja recht gerne Krimis ganz ohne den Anspruch, dass die jetzt eine intellektuelle Herausforderung sein sollen. Aber dieses Buch hat es mir dann doch zu leicht gemacht :gruebel Versteht das jetzt jemand?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)