Ein Richter verurteilte die 16-jährige Ateqeh Sahaleh aus Neka (Nordiran) wegen 'moralischer Verdorbenheit' zum Tode. Sie war anscheinend vergewaltigt worden. Am 15. August wurde das junge Mädchen schließlich öffentlich gehängt.
Die 16-Jährige verteidigte sich selbst. Als sie dem Richter erzählte, er solle die wirklichen Täter bestrafen und nicht die Opfer, setzte sich dieser verstärkt für die Hinrichtung des Kindes ein.
Der fundamentalistische Moslem Haji Rezaii, der Sahaleh verurteilt hatte, sagte bei einem Interview aus, dass er sich aufgrund ihrer 'scharfen Zunge' so entschieden hatte.
Ergänzung: 'moralische Verdorbenheit' heisst im Iran soviel wie 'Geschlechtsverkehr vor der Ehe'. In der Quelle wird sie als 'junges Opfer' bezeichnet, woraus zu schließen ist, dass sie vergewaltigt wurde.
Laut dem iranischen Gesetz muss ein Vergewaltigungsopfer aber vier männliche muslimische Zeugen haben, welche die Straftat bestätigen. Ansonsten wird das Opfer wegen 'moralischer Verdorbenheit' verurteilt.