'Die Gefährten' - Zweites Buch - Kapitel 04 - 06

  • Zitat

    Original von Exene


    Was Haldir betrifft gebe ich dir vollkommen recht, irgendwie kann ich mich nicht mit ihm anfreunden. Aber er spielt noch eine Rolle und vielleicht werden wir dann unsere Meinung ändern. :wave


    Haldir verdankt seine rehabilitation dem film und seinem heldentod, im buch kommt er gar nicht mehr vor... die graue schar sind vettern Aragorns,
    Im buch bleibt er irgendwie ein arroganter grenzwächter, der sich zwar entschuldigt, und auf das gesetz ausredet, aber trotzdem...


    Das mit dem gesetz ist überhaupt komisch, denn eigentlich ist ja Galadriel die herrin von lothlorien - sie lässt Celeborn offensichtlich in grenzverteidigungsfragen zuviel freie hand.
    In dem fall bin ich für die version, dass Celeborn ein waldelb aus Doriath ist, denn er passt perfekt zu den anderen eher unsympathischen Höflingen Thingols, wie im Silmarilion und den Nachrichten zu lesen: der arrogante Saeros, die petze Daeron, und den späteren Legolasvater Thranduil, dessen kerkermethoden und zwergen'freundschaft' wir aus dem Hobbit kennen... da passt er richtig gut dazu: er ist einfach... ok, sagen wir diplomatisch: 'unweise'.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • War Celeborn nicht der Herr von Lothlorien? Oder habe ich das jetzt falsch verstanden. Bei mir kam es irgendwie immer so rüber aus dem Buch, als wenn Celeborn das sagen hätte und Galadriel zwar eine mächtige Elbin aber doch eher seine Gefährtin oder sowas ist.


    Und wieder stelle ich fest, dass ich mir vielleicht doch mal bei Gelegenheit das Silmarillion beschaffen sollte. Ich dachte immer, das wäre ein langweiliges Buch im Gegensatz zum Herrn der Ringe, aber wenn da noch so viel Hintergrundinformationen zu lesen sind!

  • Lucina : In dem Fall ist es umgekehrt: Galadriel ist eine der mächtigsten Elben, die noch auf Mittelerde wandeln und Celeborn ihr Gefährte, der zwar auch alt und mächtig ist, aber dem es etwas an der Weisheit fehlt, die Galadriel besitzt.


    Das Silmarillion ist nicht langweilig, aber es ist einfach anders als diese Erzählung hier. Als ich es das erste Mal las, hatte ich das Gefühl die Bibel zu lesen. Die Entstehungsgeschichte der ganzen von Tolkien erdachten Welt und in dem Stil ist es auch geschrieben: kein Roman sondern Geschichtsbuch.

  • ja, das mit Haldir kann ja sein. Hab ich nicht mehr so in Erinnerung.


    Lucina : Ich glaub das mit Galadriel und Celeborn ist mit dem Film gemeint, aber ich bin mir auch gerade nicht so sicher, komme da auch gerade etwas durcheinander mit der Aussage. Da komm ich gerade nicht so mit und weiß auch auch nicht wenn doch das Buch gemeint ist woraus das da hergeleitet wurde. Schließlich ist sie da Herrin und er der Herr dort.


    Denn im Buch geb ich dir Recht. Da kam es mir auch so vor als wenn beide regieren würden. Da hatte Celeborn genauso viel zu sagen wie Galadriel. Aber im Film hat Celeborn kaum ne Rolle gespielt. Und selbst im Film passt diese Bemerkung nicht ganz, denn da hat Celeborn ja gar nicht so viel zu sagen find ich. Und ich kann nirgendswo rauslesen das Galadriel mehr herrscht, weil sie weiser ist oder so. So hab ich das überhaupt nicht verstanden im Buch. Celeborn und Galadriel sind Herrscher und haben im Buch meiner Meinung nach die gleichen Anteile an Herrschaft. Und ich gehe jetzt nur von HDR aus. Nicht von den anderen Büchern. Die kenne ich nicht.


    MagnaMater


    Und was die Gesetzte betrifft ist es doch egal wer Herrin ist und wer nicht oder wie viel Celeborn zu sagen hat. Ich verstehe die Bedeutung der Gesetze durchaus, aber ich finde manche nun mal komisch oder vielleicht sollte ich eher sagen unpassend. Das muss doch nicht heißen, dass ich die Situation warum die Gesetze sind, im Buch oder im Film nicht verstehe oder so. Wenn ich die komisch find dann find ich das eben komisch, selbst wenn es für die Verhältnisse im Buch oder Film vielleicht logisch ist. Versteh da deine Aussage ehrlich gesagt nicht so ganz.

  • LillianFiona, das mit dem gesetz ist nicht dein problem, es ist meines, das ich mit Tolkien und seinen gesetzgebern allgemein hab: ich halt die Lothlorien-gesetze wie auch die gesetze der Valar für ausserordentlich blöd und kurzsichtig, die Lothlorien-gesetze können deshalb nur von Celeborn und nicht von Galadriel sein, denn die ist ja angeblich weise, von Celeborn 'weiss' man ja, dass er intelektuell und philosophisch eher 'kurzsichtig' ist, das hat Tolkien selber zugegeben.


    :gruebel Mann, muss der mann gut sein, wenn sie ihn jahrtausende lang aushält. - Naja, der haussegen hängt inzwischen schon etwas schief, die ehe scheint 'ermüdet': sie geht weg, er bleibt zumindest einige hundert jahre strohwittwer, ehe er ihr dann doch nachfährt.


    Galadriel ist als geborene Noldo eher eine zwergenfreundin. Sie hat mit den benachbarten zwergen handel getrieben und hat sogar mit ihnen gekämpft. Die kann zwerg und zwerg durchaus unterscheiden, dass sie dem zwergenhass der grünelben und Doriath-flüchtlinge rechnung trägt, und allgemeine anti-zwergen-gesetze vor allem anti-besucher-gesetze erlässt ist vielleicht eine politische und auch ehebefriedende entscheidung, passt aber sonst nicht zu ihr.
    'Hintertupfingen den Hintertupfingern, und erschiesst alles, was im laub raschelt,' ist eigentlich laut Tolkien kein elbisches gedankengut. Die Elben unter Galadriels herrschaft müssen echte angst voer allen anderen völkern haben.
    Sie nimmt den befehl ja auch sofort zurück, als sie davon hört, dass tatsächlich 'Gäste' an der Grenze aufgetaucht und gefangengenommen sind. Dass hätt sie sich gleich denken können, dass nicht jeder, der über die grenze stolpert, automatisch ein feind ist.


    Dass Gollum mehr oder weniger ungesehen durch ganz Lorien kommt, zeigt wie gerissen dieser kleine Hobbit ist, und zeigt auch, wie wertlos das gesetz ist, denn was der kleine gollum kann, kann auch ein kleiner moria-ork-kundschafter, der ja herkunftsmässig genauso ein elb ist, wie sein im baum mit pfeilen sitzender vetter. Also sind die gesetze zum grenzschutz von vornherein sinnlos: wenn wer durch den elbenwald will, kommt er auch durch.

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  • ach so dann hab ich das falsch verstanden.


    Ich dachte da du mich zitiert hast hättest du das mit dem Gesetz irgendwo gelesen und das wieder aufgenommen. Fand ich auch etwas verwirrend. Aber dann ist ja gut, dass es geklärt ist.

  • also mir kam Haldir gar nicht so arrogant vor, ich konnte seine Gründe nachvollziehen, denn er meinte ja, er muss sich an das Gesetz halten und ob das Gesetz sinnvoll ist, ist ja wiederum was anderes.


    Zitat

    Original von Saiya
    Kann mir jemand von euch bitte kurz schreiben, mit welchem Kapitel dieser Abschnitt beendet bzw. der nächste Abschnitt beginnt? Danke!!! :wave


    Der Abschnitt endet mit dem Kapitel "Lothlórien", der nächste beginnt mit dem Kapitel "Galadriels Spiegel"

  • Zitat

    Original von Mia08
    also mir kam Haldir gar nicht so arrogant vor, ich konnte seine Gründe nachvollziehen, denn er meinte ja, er muss sich an das Gesetz halten und ob das Gesetz sinnvoll ist, ist ja wiederum was anderes.


    Ich habe das gerade gelesen und muß dir einfach zustimmen. Haldir ist alles andere als arrogant, sondern macht um es salopp auszudrücken einfach seinen Job. Er entschuldigt sich ja sogar bei Gimli, als er erfährt, daß die Gefährten mit unverbundenden Augen zu Galadriel reisen dürfen.


    Daß er ihm, dem Zwerg, als erstes die Augenbinde abnimmt vor allen anderen ist eine große Geste, wenn man bedenkt, wie schwierig das Verhältnis zwischen Elben und Zwergen ist.


    In den Augen der Elben ist das Gesetz sinnvoll und das erklärt Haldir ja auch. Sie fürchten um Lothlórien und das zurecht, dies ist der einzige Ort an dem sie sich noch frei und sicher bewegen können. Deshalb kann ich das verstehen.

  • Jeder Mensch, Elbe, Zwerge und Hobbits haben ihre Bräuche und danch handeln sie.
    Das alle Gefährten sich die Augen verbinden lassen wollen, ist ein Zeichen ihrer Freundschaft und macht wohl auch viel Eindruck auf Haldir.


    Damit hat Haldir wohl nicht gerechnet und das sogar Legolas sich die Augen verbinden lassen will. Ach der gute Legolas

  • Zitat

    Original von Clare


    Balrogs sind genau wie Sauron Maiar , die von Morgoth in Dienerschaft gezwungen wurden. Sie sind aber niederer Bedeutung als z.B. Sauron, aber irgendwie kann man sie vielleicht als entfernte Verwandte bezeichnen.
    So habe ich das zumindest in Erinnerung. Ist schon eine Weile her, dass ich das Silmarillion gelesen habe.


    Ja das ist richtig komisch: Morgoths 'hausmacht' (seine leibgarde, seine generäle) stützt sich auf die balrogs. Sauron ist eigentlich nur ein kleiner unterling in einem wackligen turm im grenzgebiet, der Panther/bzw in der späteren fassung Warge anführt die gelegentlich elfenspäher fressen, die sich zu weit vortrauen, aber der sich samt seiner vampirgefährtin Thuringwethil vom elfenmädchen Luthien und einem - ok ziemlich grossen - eigentlich gutmütigen bernhardiner einschüchtern und vertreiben lässt. Nichtmal die Valar haben ihn als gegner ernst genommen, sie haben ihn auf bewährung laufen lassen.


    Die grossen und tollen kampfgestählten Elfenfürsten sind hingegen - bis auf Glorfindel, der seinen balrog mit in den tod nahm, und in seinem zweiten leben als Elronds handlanger in bruchtal existiert, den balrogs im zweikampf immer unterlegen - Eigentlich müsste der balrog als gegner viel gefährlicher und für mittelerde fataler sein, aber Sauron ist schlauer, er hat die diversen asiatischen kriegskünste studiert: er weicht zurück, wenn die gegenwehr groß ist, und wo keine gegenwehr ist, rückt er vor, aber ganz so gut, hat er sie nicht gelesen, sonst wär ihm die panne mit dem ring nicht passiert.


    Wenn die frage gewesen wär: du sauron, ich balrog, ich besser kämpfen, ich größer. Ups, Sauron, sofern er's nicht schafft von hintenrum das haxl zu stellen, platt.


    Gandalf hat es mit müh und not geschafft, den gegner zu töten, und ist dabei genauso wie Glorfindel tatsächlich 'gestorben'. Durfte aber, da es eine art meisterprüfung für ihn war, zurück, um Saruman herauszufordern, und ihn als oberster Istari ablösen.
    Das problem, warum Gandalf nicht gleich Sauron herausforderte, hat Tolkien lang beschäftigt. Er wollte, dass in seinem krieg die kleinsten den krieg der grossen gewinnen. Und das geht nur, indem Gandalf - und auch die ihm folgenden Elben - inclusive der Menschenkönige auf den direkten, harten mann zu mann machtkampf verzichten, während seine lieblings-hobitse von hinten rum kommen, um all seinen gefolgsleuten zu zeigen, was zuneigung und demut vor dem kleinen ist.


    Sogar Galadriel hat gesehen, dass sie es von ihrer kraft her vielleicht sogar könnte, Sauron zu stürzen und abzulösen, um den preis ewiger verbannung aus dem Westen. Aber sie ist einfach zu alt und müde, und will nur wieder heim zu mama.


    Die sache mit dem zahmen flugdrachen oder dem adler, wie in den You tube geschichten, wär natürlich wesentlich schneller und auch vom ablauf logischer gewesen... ergibt aber eben nicht den herrn der ringe.

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von Exene
    Jeder Mensch, Elbe, Zwerge und Hobbits haben ihre Bräuche und danch handeln sie.
    Das alle Gefährten sich die Augen verbinden lassen wollen, ist ein Zeichen ihrer Freundschaft und macht wohl auch viel Eindruck auf Haldir.


    Damit hat Haldir wohl nicht gerechnet und das sogar Legolas sich die Augen verbinden lassen will. Ach der gute Legolas


    Naja, hast schon recht, Haldir ist, wenn man Elben von vornherein etwas toleranter sieht, nicht unbelehrbar. Und Legolas ist wirklich ein guter Kerl, der sich den titel Zwergenfrund hart und redlich verdient.


    :chen Da ich als philosophische anarchistin jegliche bräuche und riten von vorn herein ablehne und die zu gesetzen erstarrten, besonders skeptisch beäuge und hinterfrage, ob und wie weit sie tatsächlich nützlich und anwendbar sind, und in welchen fällen sie sich nicht eignen, oder sogar gegenteiligeren effekt haben, gibt mir das vor allem in der high-fantasy mit ihrem dazukommenden erhöhten absurdheitsgrad eine weite angriffsfläche.


    Dem harmlosen Gimli die augen verbinden und den viel fataleren Gollum unbehelligt weiterziehen lassen... das ist wirklich effektvolle brauchtumsanwendung... und vor allem vorbildliche grenzüberwachung.
    Da, Haldir&Brüder, ihr kriegt von mir den Freund-verärger und Feind-unterstützungsorden zweiter klasse in silber. Naja, streng betrechtet: Gollum ist eigentlich ein netter kerl, da ist nur Bronze drin.

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Dem harmlosen Gimli die augen verbinden und den viel fataleren Gollum unbehelligt weiterziehen lassen... das ist wirklich effektvolle brauchtumsanwendung... und vor allem vorbildliche grenzüberwachung.
    Da, Haldir&Brüder, ihr kriegt von mir den Freund-verärger und Feind-unterstützungsorden zweiter klasse in silber. Naja, streng betrechtet: Gollum ist eigentlich ein netter kerl, da ist nur Bronze drin.


    Ja - warum Gollum so weiterreisen kann, während alle anderen überwacht werden, war mir immer unverständlich... :gruebel

  • Ich hab mich das auch gefragt, aber ich dachte immer, der wäre denen einfach durch die Lappen gegangen oder so. Und haben die Elben nicht auch gedacht, dass er nicht wirklich gefährlich ist, weshalb sie sich nur mehr um die Orks Gedanken gemacht haben? Aber komisch ist das schon irgendwie.

  • Ich möchte nur mitteilen, dass mir im buch die Beschreibung von Bruchtal besser gefällt als die Lothlorien. Obwohl ganz so kann man es nicht sagen, dennbeide Beschreibungen sind sehr schön

  • Ich glaube, im Buch kann man sich Bruchtal nach der Beschreibung einfach besser vorstellen (oder schöner) als Lothlorien. In Lothlorien stand wohl auch eher das Schicksal der Gefährten im Mittelpunkt, wobei sie sich in Bruchtal auch selbst noch mehr auf die Umgebung konzentriert haben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

  • Moria war ja ganz schön düster.. Vor allem die ganze Stimmung war so bedrückend und zum Schluss haben die Gefährten auch noch Gandalf verloren ;-(


    Ich würde Moria auch mal gerne in seiner Glanzzeit sehen das muss alles prächtig gewesen sein mit den großen Hallen und Tageslicht das durch Schächte kommt.


    In Lothlorien würde ich auch mal gerne einkehren und würde gerne mal durch Nimrodel waten.. isst bestimmt auch gut gegen Krampfadern :grin


    Also Haldir fand ich eigentlich ganz nett (liegt wohl auch daran weil ich ihn schon aus dem Film kenne..) er hat eben einfach seinen Job gemacht, und über Gimli musste ich sehr herzlich lachen er wollte nicht wie ein Bettler durch den Wald gehen und hat sich mächtig gewährt :lache Und sehr fair fand ich das die Gefährten sich alle die Augen zubinden ließen.