Townes van Zandt war meiner Ansicht nach einer der größten amerikanischen Lyriker, obwohl er immer in einer der hinteren Reihen der Country-Musik gestanden hat. Seine Texte sind voller Melancholie und zT. von tiefer Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, aber immer von einer poetischen Schönheit, die ihresgleichen sucht. Diese Dokumentation versucht sich der schwer zu erfassenden Person van Zandt anzunähern, seine Frauen und Kinder kommen ebenso zu Wort wie Weggefährten, Freunde und andere Künstler, welche seine Songs gespielt und teilweise zu Hits gemacht haben.
Als junger Mann wurde van Zandt für manisch-depressiv erklärt und einer Insulinschock-Behandlung unterzogen, welche sein Gedächtnis auslöschte. Immer zwischen Rausch und Sucht einerseits und einer immerwärenden tiefen Einsamkeit andererseits gefangen tingelt er durch die kleinen Bars und Kneipen, spielt ein paar Scheiben ein und bleibt dennoch im Schatten derer, die mit seinen Songs erfolgreicher sind als er selber.
Eine bessere und schönere Musiker-Dokumentation, welche ebenso offen wie respektvoll mit "ihrem" Künstler umgeht, kann ich mir kaum vorstellen.
