Totengleich - Tana French

  • "Die geheime Geschichte" habe ich auch hier, ich hatte es mal angefangen zu lesen, war aber gar nicht damit warm geworden. Ich werde es aber wohl irgendwann nochmal damit versuchen, eben wegen der Vergleiche. Die Beziehungsgeflechte finde ich auch spannender als die polizeiliche Ermittlung.

  • Hallo zusammen.


    Ja genau. Band 2 fand ich genau deshalb so gut. Diese Gemeinschaft und die Szenen in deren Haus. Die Ermittlungen waren für mich fast nebensächlich.
    Die geheime Geschichte rückt auf meiner "muss ich lesen Liste" also immer weiter nach oben :grin

    Ein Buch ist wie ein Garten den man in der Tasche trägt.


    z.Zt. vor Augen: Das Alphabethaus - Jussi Adler Olsen


    z.Zt. auf den Ohren: Die Richter des Königs - Sandra Lessmann


    Fieni :lesend

  • Meine Meinung:


    Nicht weit von Dublin entfernt wird eine Leiche gefunden, die Cassie bis aufs Haar gleicht. Leider fehlt jeder Anhaltspunkt, um zu ermittlen, wieso diese junge Frau namens Lexie getötet wurde. Deshalb wird Cassie in das Leben von Lexie eingeschleust, damit sie heraus finden kann, wer der Täter ist. Lexie hat in einem Haus mit vier anderen Mitbewohnern gelebt und ist ans College gegangen. Außerdem sind die Dorfbewohner den Fünf im Whitethorn-Haus gegenüber nicht gerade freundlich gesonnen. Aber aus welchem Umfeld stammt nun der Täter? Zudem ist es recht schwierig etwas über Lexie früheres Lebens heraus zu finden, da sie ständig ihre Identität gewechselt hat. Hat der Mord damit etwas zu tun? Besonders pikant an Lexies aktueller Identität ist, dass sie erfunden wurde und zwar von Cassie und Frank. Früher war Cassie als Lexie Madison unterwegs während sie auf einem Undercovereinsatz war.


    Der Einstieg in die Geschichte fällt recht leicht. Denn Frau French zieht einen mit ihrem detaillierten Schreibstil sofort in den Bann. Dabei schreibt sie flüssig und spannend. Es dauert einige Zeit, bis man überhaupt selber Theorien aufstellen kann, was denn nun passiert ist und selbst dabei kann man Gefahr laufen auf eine falsche Fährte geführt zu werden, da es öfters mal überraschende Wendungen gibt.


    Cassie ist mir auch in diesem zweiten Buch von Tana French sehr sympathisch und man erfährt einiges über ihre Person. In dem Buch trifft Cassie auf Frank, mit dem sie zusammen gearbeitet hat, als sie bei der Undercovereinheit war und man merkt, das die beiden sich sehr gut kennen und gut zusammen arbeiten können, da sie ein eingespieltes Team sind. Aber da Cassie Lexies Leben führt, erfährt man auch einiges über die anderen Personen im Buch - zum Beispiel über ihre vier Mitbewohnern. Frank ist eine Marke für sich und es dauert ein wenig, bis man sich an ihn gewöhnt hat. Aber er ist dadurch nicht unsympathisch, es dauert vielleicht nur ein wenig länger, bis man sich mit ihm angefreundet hat. Aber auch Lexies Mitbewohner werden psychologisch unter die Lupe genommen, so dass man auch einiges über die erfährt.


    Die Kapitel sind recht lang. Aber der Titel passt sehr gut zum Inhalt, da Cassie und Lexie sich wie Zwillinge geglichen haben. Ich finde es gut, das auch versucht wird, etwas über Lexies früheres Leben in Erfahrung zu bringen. So kann man nachvollziehen, weshalb sie so war, wie sie war.


    Aber nicht nur der Schreibstil fesselt einen, sondern auch die Spannung. Denn von Anfang an, ist sie vorhanden und steigert sich immer mehr. Zwischendrin stagniert sie meiner Meinung nach ein wenig, aber dafür ist das Ende um so spannender. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Spannung nicht nur von dem Mordfall herrührt, sondern auch von der Geschichte um Whitethorn Haus und deren Mitbewohnern.


    Cassies früherer Kollege Rob und der Fall in Knochnaree, den sie zusammen im ersten Buch von Tana French zusammen bearbeitet haben, finden in Totengleich häufig Erwähnung. Fast zu häufig. Für Cassies persönliche Entwicklung ist er natürlich wichtig, aber darüber hinaus hat er nicht viel mit dem aktuellen Fall zu tun.


    Für diesen spannenden Irlandkrimi gibt es von mir 9 Punkte.

    aktuelles Buch: Das dunkle Vermächtnis :lesend

    2024 gelesen: 90 Bücher:traeumer36.328 Seiten

    SuB: 2.851:flieger

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  • Obwohl in diesem dicken Wälzer gar nicht so viel passiert ist es unheimlich gut und spannend geschrieben und man möchte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Zu dumm, das ich den ersten Teil vor so langer Zeit gelesen habe und mich nicht mehr so genau daran erinnern kann!

  • Nach einer fast halbjährigen Leseabstinenz hat mich dieses Buch, nach diversen anderen Versuchen mit Abbrüchen, endlich wieder aus meinem Lesetief geholt. Und das obwohl es so ein dicker Schinken ist. Aber es hat einfach für mich gepasst. Die eigentliche Krimihandlung war für mich nur zweitrangig. Mich hat das Buch über seine Atmosphäre gepackt, das ging mit dem Prolog und der Beschreibung des Herrenhauses an und hat mich ab da nicht mehr losgelassen. Dieses Haus hatte es mir total angetan. Zusammen mit seinen etwas schrulligen Bewohnern wirkte es wie aus einer anderen Zeit. Die alten Gegenstände die dort immer mal wieder gefunden wurden und Cassies Gefühl, dass "Lexies" Gegenwart fast körperlich noch spürbar war, haben stellenweise sogar ein paar Schauerroman-Elemente mit eingebracht (ohne diese allerdings zu sehr zu vertiefen).
    Der Aufbau der Figuren ist Tana Frenchs große Stärke (und Whitethorn House zähle ich ebenfalls dazu), sie gibt uns Einblicke in ihr Seelenleben, weckt Empathie oder führt auch mal zu unverständigem Kopfschütteln (nicht alles was Cassie so tut kann ich wirklich gut heißen). Ich fand den neu eingeführten Undercover Detective Frank Mackey interessant und hab mich gefreut, dass er im nächsten Buch einen sehr persönlichen Fall aus seiner Sicht erzählt.
    Ein wirklich gelungenes Buch, das einem aber nur dann so richtig gut gefallen kann, wenn man sich mit langsam entwickelnden Geschichten anfreunden kann, denn Tana French lässt sich Zeit uns mit den Figuren und ihren Verhältnissen untereinander vertraut zu machen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Es ist wohl so, dass Tana French´s Bücher mich irgendwie auf dem richtigen Nerv treffen: Kinder und Haushalt werden vernachlässigt, bis die fast 800 Seiten endlich durch sind.


    Die Figuren sind absolut glaubhaft entworfen, ebenso wie das irische Lokalkolorit gut transportiert wird. Die Geschichte ist spannend, unterhaltend, zum Mitfühlen, manchmal Lachen, fast Weinen.


    Dieser Band gefällt mir sogar noch besser, als der erste, "Grabesgrün", welchen ich aber auch sehr gut fand.


    Mir bleibt nichts anderes übrig, als "Togengleich" 10 Punkte zu geben - und es ist damit erst das zweite Buch mit der vollen Punktzahl in diesem Jahr.


    Immer noch eine klare Lese-Empfehlung für Leute, die nicht so gern Hardcore-Krimis oder Thriller mögen, dafür aber spannende fast-schon-Belletristik. Aber eben nur fast.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mir geht es genau so. Ich habe nun knapp 130 Seiten gelesen und will einfach nicht mehr. Zu viel Geplänkel, zu viele Nebensächlichkeiten, zu viel Drumherum und keine richtige Handlung. Wenn ich richtig zurückdenke, fand ich Band 1 sehr gut, aber diesen Band lese ich nicht weiter. Ich habe noch Band 3 und 4 auf dem SuB und hoffe, dass ich diese besser finden werde.