Titel: Was treibt Sammy an?
Originaltitel: What Makes Sammy Run?
Autor: Budd Schulberg (Übersetzt von Harry Rowohlt)
Verlag: Kein und Aber Zürich
Erschienen: April 2008
Seitenzahl: 410
ISBN-10: 303695516X
ISBN-13: 978-3036955162
Preis: 19.90 EUR
Klappentext:
Er ist der Prototyp des Emporkömmlings: stets auf den eigenen Vorteil bedacht, große Klappe und spitze Ellbogen - das ist Sammy Glick. Ohne die leiseste Spur eines literarischen Talents bringt er es vom Laufburschen in einer Zeitungsredaktion zum erfolgreichsten Filmproduzenten Hollywoods. Und lässt keine Gelegenheit verstreichen, all jene aufs Kreuz zu legen, die ihm bei seinem Aufstieg nach ganz oben im Weg stehen. Mit Sammy Glick hat Budd Schulberg das exemplarische Schreckgespenst des amerikanischen Lebensstils geschaffen und für einen handfesten Skandal in Hollywood gesorgt. Auch heute, in Zeiten von bedrohtem Qualitätsjournalismus und Drehbuchautoren-Streiks, bleibt Sammy Glick eine Reizfigur.
Der Autor:
Budd Schulberg wurde 1914 in New York geboren und wuchs in Hollywood auf. Mit 22 Jahren begann er unter anderem für die großen Studios zu schreiben. Er schrieb die Drehbücher für Die Faust im Nacken (mit Marlon Brando) und für Ein Gesicht in der Menge von Elia Kazan.
Was gibt es zu diesem Buch zu sagen?
Die Hauptperson des Sammy Glick wird auch als der Größte unter Hollywoods Widerlingen angesehen. Das beispielsweise war die Ansicht von Mordecai Richler. Budd Schulbergs Buch ist ohne Frage der Gruppe der modernen Klassiker zuzuordnen. Mit diesem Buch ist ihm ein ganz großer Wurf gelungen, die beeindruckende Schilderung des Werdegangs von Sammy Glick vom Büroboten zu einem der einflussreichsten Männer Hollywoods. Dieser Roman, der 1941 erschien wurde wider Erwarten zu einem sehr großen Erfolg – und das auch völlig berechtigt. Glick ist eine Fiktion, in ihm vereinigen sich sämtliche schlechten Charaktereigenschaften von rücksichtlosen Emporkömmlingen. Meisterhaft ist Schuldberg die Schilderung dieses miesen Charakters gelungen. Als Leser ist man sehr schnell von diesem Buch gefesselt und schafft es kaum, es auch nur für einen kurzen Augenblick aus der Hand zu legen. Fast nebenbei beschäftigt sich Schulberg auch mit den elementaren Fragen der Moral, wie weit kann sie ausgereizt werden und was passiert wenn man ihre Grenzen ganz bewusst überschreitet. Trotzdem moralisiert Schulberg nicht, er zeigt nur auf – das Urteil überlässt er jedem Leser selbst.
Man kann davon ausgehen, dass die Übersetzung von Harry Rowohlt den „richtigen Ton“ dieses Buches getroffen hat.
Sehr lesenswert, ein echtes Highlight des Buchjahres 2008.