'Schnee, der auf Zedern fällt' - Kapitel 12 - 16

  • In diesem Abschnitt verwendet der Autor viel Zeit uns die Geschichte von Hatsue und Ishmael nahezubringen. Wie sich beide verlieben, erste Zärtlichkeiten austauschen und wie der Angriff auf Pearl Harbor das Leben auf der Insel nachhaltig verändert. Der Krieg zerstört ihr Leben.


    David Guterson beschreibt die unterschiedlichsten Grausamkeiten des Krieges:
    die Ausgrenzung der japanische Bevölkerung und die damit einhergehenden Anfeindungen,
    die Internierung
    und schließlich den Krieg selbst, bei der Darstellung der Kampfhandlungen im Pazifik, wo Ishamel viele Freunde und seinen Arm verliert.


    Man kommt von einer Gänsehaut zur nächsten, unfassbar die menschenverachtenden Geschehnisse. Fast vergisst man den Prozess, mit dem das Buch eigentlich begann.


    Für mich ein Lichtblick in der Geschichte: Arthur Chambers. Durch seine sachliche und korrekte Berichterstattung versucht er zwischen den Menschen zu vermitteln und lässt sich auch durch Anfeindungen nicht davon abbringen.

  • Dieses Vorgehen gegenüber den Japanern ist grauslich. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss. Ich finde es erschreckend, wie die Menschen durch den Krieg bereitwillig an den Anfeindungen teilnehmen. Dass sie ihre Mitbürger auf der Insel mit der Nation Japan gleichsetzten...


    Das finde ich auch erschreckend am Ende des 16. Kapitels. Als Ishmael schreibt, er würde diese "Jap bitch" hassen, weil er seinen Hass auf den Krieg, auf die Gegner auch in seine eigene Welt holt.


    Etwas unglaubwürdig fand ich Hatsues Verhalten im Lager, ihr Verhalten auch gegenüber Ishmael. Es soll alles falsch sein, ihre Liebe ... Es wirkt auf mich so, als hätte sie den Mut verloren, über den traditionnellen, hajukin-feindlichen Ansichten ihrer Familie zu stehen.
    Ishmael und Hatsue waren für mich ein Beispiel, wie man die Abgrenzung, "die Japaner" und "die Weißen", überwindet, all diese Vorurteile über Bord wirft. Und auch die beiden müssen resignieren. Furchtbar.


    Zitat

    Original von Joschi
    Für mich ein Lichtblick in der Geschichte: Arthur Chambers. Durch seine sachliche und korrekte Berichterstattung versucht er zwischen den Menschen zu vermitteln und lässt sich auch durch Anfeindungen nicht davon abbringen.


    Für mich auch - auch wenn er dafür ein wenig an Ansehen verliert. Ich finde es toll, dass er nicht so reagiert wie die anderen und die auf San Piedro lebenden Japaner als Feinde sieht, sondern immer wieder hervorhebt, wie sehr sie dazugehören. Schlimm, dass er dafür so viele Anfeindungen bekommt, für mich erscheint sein Standpunkt der einzig nachvollziehbare.

  • Zitat

    von Bartimaeus
    Etwas unglaubwürdig fand ich Hatsues Verhalten im Lager, ihr Verhalten auch gegenüber Ishmael. Es soll alles falsch sein, ihre Liebe ...


    Interessanter Weise kann ich Hatsue's Gefühl "mit diesem Mann zusammensein ist falsch" gut nachvollziehen. Allerdings betrachte ich es losgelöst von den Vorurteilen, eben nur ein Gefühl, ohne es näher erklären zu können.


    bartimaeus
    Wie sollte dein Satz eigentlich enden?

  • Zitat

    bartimaeus :


    Dieses Vorgehen gegenüber den Japanern ist grauslich. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss. Ich finde es erschreckend, wie die Menschen durch den Krieg bereitwillig an den Anfeindungen teilnehmen. Dass sie ihre Mitbürger auf der Insel mit der Nation Japan gleichsetzten...


    :write