Urchins, while swimming – Catherynne M. Valente

  • Kurzgeschichte


    Erschienen in Clarkesworld Magazine, Ausgabe 3, Dezember 2006, online


    Sprache: Englisch



    Über die Autorin:
    Catherynne M.Valente, geboren in Seattle, lebt in Ohio und veröffentlicht Kurzgeschichte, Gedichte und Romane.
    Auswahl: The Grass-Cutting sword, The orphan´s Tales, The Labyrinth, Yume No Hon: The Book of dreams, oracles, Apocrypha



    Rezension:
    Der Geschichte ist das Gedicht Rusalka (Die Meerjungfrau) von Puschkin vorangestellt. Die Handlung basiert auf denselben Mythos.


    Es ist eine rätselhafte, poetische Geschichte, mit einem lyrischen, wehmütigen Ton, der durch die russischstämmige Erzählerin getragen wird. Sie heißt Kseniya Yefremovna
    Es gibt drei Abschnitte. Im ersten ist sie noch ein Kind, das von ihrer Mutter, die in der Liebe enttäuscht und vom Mann verlassen wurde, regelmäßig nachts geweckt und mit Wasser benetzt wird. Ein Bild wie en gestrandeter Delphin. Offenbar sind Mutter und Kind Rusalkas, Fabelwesen ähnlich Meerjungfrauen, die außerhalb des Wassers nur kurz überleben können.
    Alternativ kann man die Geschichte auch als psychische Störung der Mutter, die sie auf ihr Kind trägt, interpretieren. Das würde allerdings den Zauber dieser stimmungsvollen, sprachlich ausgefeilten Geschichte zerstören. Vollständig enträtselbar ist die Story für mich nicht, aber das stört mich nicht.
    Bald stirbt die Mutter, als sie all ihr Wasser (oder auch Lebensfreude und Lebensfähigkeit) verliert.


    Im nächsten Abschnitt ist Kseniya erwachsen und in einer Stadt an der Universität. Sie verliebt sich in einen liebevollen Mann. Doch ihr vorbestimmtes Schicksal ist unvermeidbar und die Geschichte wiederholt sich und mündet in einen dritten Teil.


    Eine Geschichte, die so sehr von der Stimmung seiner Erzählerin in verschiedenen Facetten bestimmt wird, beeindruckt mich stark. So eine lyrische Prosa ist etwas Besonderes!