The Dark Knight

  • Ich habe den Film 2x im Kino gesehen.
    Es wurde ja schon viel tamtam um den Film wg. Ledgers Tod gemacht und das ist wohl auch wirklich der Grund, warum der Film sooo erfolgreich ist.
    Nichtsdestotrotz ist er aber doch sehenswert. Zumindest um einiges besser als sein Vorgänger. Der Film besticht vor allem durch die Schauspieler Ledger und Bale und dieNebendarsteller Caine und Freeman. Die alte neue Frauenrolle aka Maggie Gyllenhaal bleibt dagegen wie schon Holmes blass. Ansonsten sind weibliche Rollen kaum vorzufinden.
    Warum der Film jedoch so als düster gesehen wurde, kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen und ist gleichzeitig ein Kritikpunkt. Gotham ist eine ganz normale Ami-Stadt und hat eigentlich nichts düsteres, wie noch beim ersten Film. Da gefällt mir die satierische kitschig-düstere Darstellung bei Tim Burton um einiges besser. Aber der Film will ja, im Gegensatz zum letztgenannten, "realistisch" rüberkommen. Trotzdem fehlt Gotham hier ein Markenzeichen und verliert hier an Bedeutung.
    Die Darstellung Ledgers als Joker ist wirklich sehr gelungen. Zu beachten sei hierbei vor allem sein Zungenspiel. Zu Recht wird seine Leistung hoch angepriesen und für ihn auch eine Herausforderung; ihm dafür aber im Nachhinein einen Oscar zu geben halte ich dann doch für zu übertrieben.
    Bale als Batman bleibt sehr verschlossen. Er lässt keinen wirklich an ihn heran und so erfährt auch der Zuschauer nicht viel über Batman - und viel wichtiger- den Menschen Bruce Wayne, was auch an den mangelnden Szenen mit demselben liegt. Die Charakterentwicklung bleibt deshalb auch auf der Strecke: das Wayne mit dem Batman wirklich aufhören will, kauft man ihm nicht ab, vielleicht aber gerade so gewollt von der Regie. Allerdings kann ich auch hier die oftmals erwähnten Abgründe Batmans/Waynes nicht erkennen. Zwar ist manchmal seine aggressive Brutalität, die schon als Ausraster durchgehen können vorhanden, sind aber nur sehr versteut zu erkennen.
    Die Story im Film ist erwartungsgemäß ziemlich actionlastig, aber ansonsten gutes Popcorn-Kino. Etwas bitter stoßen mir allerdings die etwas unglaubwürdigen Szenen auf (Bsp: Batman springt seiner Freunden hinterher, die aus dem Fenster gestoßen wurde, bekommt sie noch im Fall zu fassen und landen beide auf einem Auto, ohne sich zu verletzten. Und das ohne Hilfsmittel aus dem geschätzten 30. Stock!? BSP: Wayne rüsstet von jetzt auf nachher alle Bewohner Gothams mit einem Sonat-Telefon aus!? Bsp: Das Gesicht von Two-Face). Ein weiterer Nachteil des Filmes ist die Länge und damit der Spannungsbogen.
    Der Höhepunkt, ausgelöst durch Jokers Festnahme, ist keineswegs das Ende, sondern bildet nur das Etappenziel. In den letzten ca. 25 Minuten des Films wird plötzlich dazu noch Two-Face zum Leben erweckt und es kommt zum Showdown mit gleich 2 Gegnern. Dadurch verliert der Film seine klare Linie und vermurkst seinen Spannungsaufbau und sein Finale. Man kann in so kurzer Zeit nicht mehr beiden Gegnern einen "würdigen" Abgang geben. Nicht davon zu sprechen, dass Two-Face nur wenige Szenen hat und dadurch eher als Fremdkörper wirkt, ohne wirklich etwas beizutragen.


    Loben muss ich allerdings auch die tolle Synchronleistung. Simon Jäger als Joker ist einwandfrei klasse auf Ledger (wie schon immer gewesen!!) und verleiht der Rolle des Jokers erst wirklich seinen Charakter. Ob und wie deshalb Ledgers Leistung wirklich beurteilt werden kann, wird man nur mit der OV feststellen können. Die "deutsche" Rolle zumindest ist sehr eindrucksvoll.
    Und David Nathan *seuftz* wie immer klasse. Obwohl ich ihn auf Johnny Depp nie wieder missen will, muss ich zugeben, dass er auf Bale genauso toll passt. (Off-Topic: Nur dumm, das JD und CB in ihrem nächsten Film zusammen spielen. Ich befürchte schreckliches was die Synchro angeht...)


    Fazit: Ein typischer actionreicher Popcorn Film, der nicht nur aufgrund Ledgers Tod sehenswert ist.

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Zitat

    Original von Tess
    In den letzten ca. 25 Minuten des Films wird plötzlich dazu noch Two-Face zum Leben erweckt und es kommt zum Showdown mit gleich 2 Gegnern. Dadurch verliert der Film seine klare Linie und vermurkst seinen Spannungsaufbau und sein Finale. Man kann in so kurzer Zeit nicht mehr beiden Gegnern einen "würdigen" Abgang geben. Nicht davon zu sprechen, dass Two-Face nur wenige Szenen hat und dadurch eher als Fremdkörper wirkt, ohne wirklich etwas beizutragen.


    Ich denke die Sache mit Two-Face ist einfacher mit der Story zu verbinden indem man ihn nicht als eine völlig neue Person in der Handlung sondern weiter als Harvey Dent sieht. Eine Two-Face Figur hat es im Film eigentlich gar nicht gegeben, sondern einen körperlich entstellten Dent, der sein Schicksal unheilvoll beeinflusst vom Joker zum Anlass seiner Rache nimmt. Ich fand daher den Fall des heldenhaften "weißen Ritters" nicht als störend in der Handlung, sondern sehr bereichernd.