Im Jahre 1625 verläßt der junge, aus völlig verarmtem Landadel stammende d'Artagnan seine gascognische Heimat und zieht in die Hauptstadt Paris, um sich der königlichen Garde der Musketiere anzuschließen. Schnell gewinnt er die Freundschaft der drei unzertrennlichen ("Einer für alle, alle für einen") Musketiere Athos, Porthos und Aramis.
Vor dem Hintergrund der Rivalität zwischen König Ludwig XIII. und dem Ränkeschmied, Staatsmann und Kardinal Richelieu werden die vier immer wieder in Staatsaktionen verwickelt, aus denen sich haarsträubende Abenteuer ergeben: Vor allem die höchst pikante Affäre um die Diamantspangen der Königin und die Eroberung der letzten Hugenottenfestung La Rochelle. Die Diamantspangenaffäre ist der Höhepunkt einer Reihe von Intrigen, die der Kardinal gesponnen hat, um die aus der spanischen Habsburgerdynastie stammende Königin als Verräterin zu entlarven. Sie steht jedoch in Wirklichkeit loyal zu ihrem Gatten und zu Frankreich, auch wenn sie - eine frauliche Schwäche - ihr Herz an den englischen, Premierminister, den Herzog von Buckingham, verloren, und ihm eben jene ihr vom König geschenkten Diamantspangen überlassen hat. Wie in jedem guten Ritterroman gelingt es den Musketieren letztlich auch, alle Fallen Richelieus zu umgehen und die Ehre ihrer Königin, ihrer höchsten Dame, zu retten.
Die Musketiere selbst sind letzte Blüten am alten Stamm idealistischen Rittertums: Der edle, weitblickende, gebildete Athos, dem eine weit zurückliegende Frauenaffäre das Leben verdunkelt; der riesenhafte, dicke, eitle, sinnenfrohe, etwas dumme, aber überaus gutmütige Porthos; der mädchenhaft hübsche, ritterlich galante, intellektuell ambitionierte Aramis, der sich nie zwischen einer geistlichen Laufbahn, einer Karriere im Staatsdienst und einer als Frauenheld entscheiden kann und sich in allen dreien prächtig entwickelt. Und schließlich der anfangs so unendlich naive (und unendlich verliebte) d'Artagnan, der sich zu einem Ausbund der ritterlichen Tugenden von Tapferkeit und Treue entwickelt.
Interessant ist die Entstehung von Dumas' Büchern, die ursprünglich als Fortsetzungsromane in Zeitungen erschienen sind, und beim lesegierigen Publikum der damaligen Zeit sensationellen Erfolg hatten. Davon zeugt auch die Tatsache, daß Die drei Musketiere bereits ein Jahr nach seinem Erscheinen in Frankreich 1844 ins Deutsche übersetzt wurde. Gerade in den oftmals burlesk und ironisch geschilderten Nebenepisoden erweist sich Dumas als meisterhafter Schriftsteller: In der Art wie er Personen und Situationen charakterisiert, wie er geistreiche, spritzige und bühnenreife Dialoge erfindet, ein immenses Wissen und Einfühlungsvermögen für geschichtliche Zusammenhänge beweist und im historischen Gewand der Gesellschaft seiner Zeit den Spiegel vorhält.
Alexandre Dumas der Ältere wurde im Jahr 1802 als Alexandre Dary de la Pailleterie in Villars-Cotterets bei Soissons als Sohn eines napoleonischen Generals geboren. Früh verwaist und arm, doch von seinen Talenten überzeugt, blickt er nach Paris, um dort sein Glück zu versuchen. Der kleine Notariatsschreiber will zum Theater. Die Stücke, die er zunächst schreibt, sind heute vergessen. Doch zwanzig Jahre später, 1844, ist er mit dem "Grafen von Monte Christo" der König des literarischen Feuilletons. Schlag auf Schlag folgen "Die drei Musketiere" (1844), "Zwanzig Jahre später" (1845), "Königin Margot" (1845), "Das Halsband der Königin" (1849) und "Der Vicomte de Bragelonne" (1850). Alexandre Dumas starb 1870 in Puys (Dieppe).
Das Buch ist ein HC , verlegt bei KAISER mit zahlreichen Abbildungen
Als Kind habe ich diese Reihe geliebt.