James W. Bennetts - Tricky

  • Der Autor: James Bennet hat für verschiedene Universitäten in den USA im EDV-Bereich gearbeitet, zur Zeit ist er an der University of St. Thomas in Minnesota angestellt. "Tricky" ist sein erster Roman.


    Das Buch: Aldo Harrison hat einen bequemen und sicheren Weg gefunden um zu Geld zu kommen: Er hat einen Kumpel angeheuert den Papiermüll fremder Leute zu stehlen, und mit den Daten von achtlos weggeworfenen Rechnungen, Kreditkartenbelegen usw eignet sich Aldo über das Internet die Identität seiner Opfer, und damit deren Geld, an. Doch eines Tages vergreifen sie sich am falschen Müllsack, und auf Aldos Partner wird kurz darauf ein Mordanschlag verübt. Als Aldo seinen Freund im Krankenhaus besucht, wartet dort schon die Polizistin Paige McGraw auf ihn, die in der Schießerei ermittelt. Die Luft wir für Aldo langsam dünner... doch wer ist eigendlich Aldo Harrison?


    Meine Meinung: Endlich mal wieder ein intelligent konstruierter, gut gemachter Kriminalroman, bei welchem der Autor seiner guten Geschichte einfach vertraut und es garnicht nötig hat, sie mit übermäßiger Gewalt und anderem Firlefanz künstlich aufzupeppen. Bennets ist sich der Stereotypen des Genres nicht nur bewusst, er benützt dieses Wissen vor allem dazu den Leser aufs Glatteis zu führen, indem er mit dessen Erwartungen gekonnt spielt, um dann unvermittelt in eine ganz andere Richtung zu gehen. Man ist vor Bennets ebensowenig sicher wie vor seiner Hauptfigur, denn auch Aldo scheint immer noch ein Ass im Ärmel zu haben, mit dem seine Widersacher (nicht nur die Polizei ist hinter ihm her) nicht gerechnet haben. Dann allerdings scheint auch Aldo am Ende angelangt zu sein...
    Der wirklich sehr gelungene Erstling eines Autoren, welcher hoffentlich auf dieser Schiene weitermacht, ohne dann doch altbekanntes wieder aufzuwärmen. Sein Debut läßt jedenfalls auf mehr hoffen. Ich wurde lange nicht so gut unterhalten wie bei diesem Buch!

  • Mit dem Buch habe ich schon länger geliebäugelt, jetzt habe ich es mir ertauscht. Es klingt einfach zu gut und nicht nach Einheitsbrei. Danke, Bodo! :wave

  • Habe das TB-Leseexemplar hier stehen - eine Kollegin war total begeistert. Da Du schon der zweite begeisterte Leser bist, freu ich mich drauf!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Meine Meinung


    Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, vielleicht hat mich der Klappentext etwas in die Irre geleitet, aber es war für mich ein ganz netter Thriller, der mir jedoch nicht länger im Gedächtnis bleiben wird. Es wird aus der Sicht der Hauptperson Aldo erzählt, die durch Einschübe anderer Handlungsstränge unterbrochen wird, teilweise mitten im Kapitel. Dadurch bekommt man das ganze Spektrum der Personen zu lesen, was sich gut lesen lässt.
    Es war für mich nicht so spannend, wie ich erwartet hatte, und es dauerte mir auch einfach zu lange. Zudem war mir streckenweise nicht ganz klar, worum es in dem Thriller gehen soll, was die eigentliche Geschichte ist, um die es geht. Abbrechen wollte ich zwar immer wieder, aber es liest sich flüssig genug, um Durchzuhalten.
    Dadurch, das von Anfang an der Täter bekannt ist gibt es auch keine Auflösung im eigentlichen Sinne. Das Ende der Geschichte hat mich etwas versöhnt, da es ganz gut gemacht ist, aber nicht überraschend.


    Eher durchschnittlich und nichts besonders, aber auch nicht schlecht. Es wird keinen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen. Weitere Thriller des Autors werde ich mir mal näher ansehen, aber nicht zwingend lesen.

  • Danke für die Rezi, Bodo! :wave
    Das Buch kommt auf meine WL.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ein Thriller mit einem interessanten und aktuellen Thema, welches sehr gut umgesetzt wurde. Aber auch die Person sind gut und glaubwürdig dargestellt. Es macht richtig Spaß Seite für Seite zu beobachten, wie die Hauptperson Aldo durch eine für ihn nicht weiter ungewöhnliche Handlung immer mehr in Bedrängnis gerät. Und die ganze Handlung ist schlüssig, logisch und spannend aufgebaut, ohne dass dem Zufall, wie so oft, eine zu große Rolle eingeräumt wird.
    Der einzige Wermutstropfen ist der unglaubwürdige Schluß. Die Polizistin Paige macht in ihrem Verhalten eine 180°-Wendung und verhält sich völlig unpassend.
    Trotzdem schade, dass es bisher keine weiteren Bücher dieses Autors gibt. Ich hätte gern gewusst, wie Aldo nach diesem Ende weitermacht. Und natürlich hat auch das schöne Cover mit seiner plastischen Schlangenhautimitation eine Erwähnung verdient. Es sieht toll aus und fühlt sich genauso an.

  • Ich habe das Buch heute morgen beendet. Irgendwie war die Geschichte nicht sehr spannend aber trotzdem wollte ich immer wissen, wie es weitergeht :-)
    Das Ende habe ich glaub nicht ganz kapiert aber egal :-]


    Von mir gibts 7 Punkte, da mich das Buch gut unterhalten hat.

  • Zitat

    Original von Isiera
    Was hast du denn nicht verstanden? Ich hab das Ende noch recht gut im Kopf, glaube ich, vielleicht kann ich dir helfen.


  • Fischer-Verlag
    349 Seiten
    Erscheinungsjahr 2007


    Klappentext des Verlages:


    Aldo Harrison ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Und über das, was er tut, spricht er nicht gern. Denn Aldo betreibt Identitätsdiebstahl im großen Stil. Zerrissene Kontoauszüge in der Alpapiertonne genügen ihm, um den Kontoinhaber im Computer ausfindig zu machen. Dann verschafft er sich Zugang zu seinen Konten und plündert sie schamlos.
    Doch der letzte Coup gerät außer Kontrolle, als plötzlich sein bester Freund angeschossen und schwer verletzt wird. Aldo Harrison ist mit einem Mal in arger Bedrängnis, als die junge ehrgeizige Polizistin Paige McGraw sich an seine Fersen haftet. Denn Paige spürt instinktiv, dass mit Aldo etwas nicht stimmt...


    Meine Meinung:


    James W. Bennet hat sich meiner Meinung nach ein interessantes Thema ausgesucht, dass mir so in der Form ziemlich unbekannt im Thrillermarkt ist. Doch leider hält er nicht was er verspricht. Das Thema Identitätsdiebstahl ist eigentlich nur ein kleiner Nebenschauplatz, es geht meist um die normale Polizei jagt die großen Bösen Story. Dazu schafft er es nicht, mich für auch nur einen Charakter zu begeistern, so dass ich den Charakteren einfach kein Leben einhauchen kann und sie recht farblos auf mich wirken.
    Da es jedoch einige interessante Wendungen gibt und es doch nicht schlecht zu lesen ist ist es trotzdem kein Reinfall. Auch wenn ich mir mehr erwartet hatte, ist es in Ordnung und zum fixen durchlesen gut geeignet. Aber weitere Bücher vom Autor werde ich mir voraussichtlich nicht kaufen.

  • Meine Rezension:


    Aldo Harrison sorgt für sein Einkommen - nicht legal, aber mit großem Erfolg: Er eignet sich die Finanzidentitäten anderer Menschen an und räumt ihre Konten leer, bevor diese auch nur merken, dass irgendetwas nicht stimmt. Das Spiel geht solange gut, bis er an den falschen gerät und plötzlich jede Menge Leute hinter ihm her sind und sich Aldo Harrison zwischen den Fronten wiederfindet...
    James W. Bennetts hat in "Tricky" eine originelle Idee für einen Thriller gehabt - eine, die zunächst ohne das klassische Verbrechen auskommt und trotzdem den Leser fesselt. Bennetts' flüssiger Erzählstil, den er für verschiedene Perspektiven einsetzt, aus denen die Geschichte erzählt wird, nimmt den Leser schnell mit auf eine rasante Jagd auf einen Mann, von dem weder seine Verfolger noch seine Vertrauten wissen, wer er überhaupt ist. Hier hat der Leser einen Vorsprung gegenüber den Figuren, doch "Tricky" wäre nicht "tricky", wenn alles so wäre, wie es auf den ersten Blick scheint. Leider bleiben besagte Figuren relativ farb- und leblos, wirken wie Statisten in einem Hollywood-Film, der durchaus seinen Reiz haben würde, aber bei der "Buchvorlage" hätte ich mir doch mehr Empathie gegenüber den Charakteren gewünscht. Nichtsdestotrotz ist "Tricky" eine originelle Geschichte, die durch ihr überraschendes Ende nochmal punktet.


    7 Punkte von mir.