Der Autor: James Bennet hat für verschiedene Universitäten in den USA im EDV-Bereich gearbeitet, zur Zeit ist er an der University of St. Thomas in Minnesota angestellt. "Tricky" ist sein erster Roman.
Das Buch: Aldo Harrison hat einen bequemen und sicheren Weg gefunden um zu Geld zu kommen: Er hat einen Kumpel angeheuert den Papiermüll fremder Leute zu stehlen, und mit den Daten von achtlos weggeworfenen Rechnungen, Kreditkartenbelegen usw eignet sich Aldo über das Internet die Identität seiner Opfer, und damit deren Geld, an. Doch eines Tages vergreifen sie sich am falschen Müllsack, und auf Aldos Partner wird kurz darauf ein Mordanschlag verübt. Als Aldo seinen Freund im Krankenhaus besucht, wartet dort schon die Polizistin Paige McGraw auf ihn, die in der Schießerei ermittelt. Die Luft wir für Aldo langsam dünner... doch wer ist eigendlich Aldo Harrison?
Meine Meinung: Endlich mal wieder ein intelligent konstruierter, gut gemachter Kriminalroman, bei welchem der Autor seiner guten Geschichte einfach vertraut und es garnicht nötig hat, sie mit übermäßiger Gewalt und anderem Firlefanz künstlich aufzupeppen. Bennets ist sich der Stereotypen des Genres nicht nur bewusst, er benützt dieses Wissen vor allem dazu den Leser aufs Glatteis zu führen, indem er mit dessen Erwartungen gekonnt spielt, um dann unvermittelt in eine ganz andere Richtung zu gehen. Man ist vor Bennets ebensowenig sicher wie vor seiner Hauptfigur, denn auch Aldo scheint immer noch ein Ass im Ärmel zu haben, mit dem seine Widersacher (nicht nur die Polizei ist hinter ihm her) nicht gerechnet haben. Dann allerdings scheint auch Aldo am Ende angelangt zu sein...
Der wirklich sehr gelungene Erstling eines Autoren, welcher hoffentlich auf dieser Schiene weitermacht, ohne dann doch altbekanntes wieder aufzuwärmen. Sein Debut läßt jedenfalls auf mehr hoffen. Ich wurde lange nicht so gut unterhalten wie bei diesem Buch!