Tja, das muss man leider ganz klar so sehen: Das einzig Positive, was ich persönlich über dieses Buch sagen kann, ist dass ich es umsonst bekommen habe.
Die Story an sich klingt ja ganz kurzweilig (Klappentext:)
“Mia kann es nicht fassen. Seit Jahren ist sie mit Pete glücklich, doch als sie – natürlich rein zufällig – eine SMS auf seinem Handy liest, wird ihr mit einem Schlag klar: Pete hat eine andere. Sich geschlagen geben kommt überhaupt nicht in Frage. Also setzt Mia Himmel und Hölle in Bewegung, um ihre Konkurrentin auszubooten. Schließlich ist im Krieg und in der Liebe jedes Mittel erlaubt – oder?”
Meine Meinung:
Aber die Umsetzung ist eine Katastrophe. Die Protagonistin Mia ist, mit Verlaub und allem Anstand, strunzdumm und an an Naivität kaum zu überbieten. Wie im Klappentext beschrieben, entdeckt sie eines nachts - rein zufällig natürlich (haha!) - eine SMS im Handy ihres Freundes Pete, aus der sonnenklar hervorgeht, dass er eine andere hat. Ja nun, statt gepflegt auszuflippen oder sich mit ihren Siebensachen aus dem Staub zu machen, legt sie sich geschockt, aber herzerweichend schniefend wieder zu ihm ins Bett.
Die Story zieht sich über mehrere Tage, wenn nicht Wochen, hin, und das “Ausbooten” ihrer Konkurrentin Liz besteht einzig und allein darin, dass Mia versucht, Zwietracht zwischen ihr und Pete zu säen, damit sie sich verkrachen und Pete wieder weiß, dass er nur Mia allein liebt. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel - oder wenigstens Selbstachtung!!
Sie zieht nicht etwa aus, sie stellt ihn nicht etwa zur Rede. Nein, sie bleibt treudoof bei ihm, verschweigt ihm, dass sie von seiner Affäöre weiß, verleugnet diese teilweise von sich selbst, resümmiert darüber, dass er sie ja in er Vergangenheit auch schon mal betrogen hat und glaubt fest daran, dass alles wieder gut wird, wenn sie es nur schafft, Liz und Pete auseinanderzubringen. Was sie zu diesem Zweck alles anstellt, fand ich mehr als nur peinlich. Ohne jetzt zu viel zu verraten - aber das sind dumme und billige Kleinmädchenaktionen und keine Handlungen einer erwachsenen Frau.
Ehrlich, ich war geschockt und genervt ob so viel Dummheit und Inkonsequenz. Mag ja sein, dass dieses Verhalten, das verzweifelte Festhalten an der Großen Liebe, das Augenverschließen und Nichtwahrhabenwollen keine so ungewöhnliche Reaktion ist. Aber darüber will ich doch keine Bücher lesen!
Schon gar nicht, wenn die Protagonistin über 300 Seiten hinweg null Fortschritte macht und ewig nur die gleiche Leier herunterbetet vom tollen Pete, der bestimmt nur aus Versehen mit der bösen Liz ins Bett gegangen ist und in Wahrheit natürlich einzig und allein Mia liebt. Zwar muss man sagen, dass sie gegenüber ihren eigenen “Alles-ist-gut”-Argumenten stellenweise Misstrauen entwickelt, aber dann kommt stets wieder Pete des Weges, nimmt sie in seine starken Arme, und alles ist gut, und die Sache mit Liz bestimmt nur ein reines Missverständnis.
Frau Dawson ist sich für kein Klischee zu schade. Ob durchgeknallte Mutter (gehört inzwischen zum Standard eines jeden Frauenromanchens) oder allerallerbester aber natürlich nur rein platonischer (aber nichts destotrotz verdammt gut aussehender) bester Freund - hier wird nichts ausgelassen, ohne dass irgendwas Neues oder Innovatives hinzukäme. Ungewöhnlich für dieses Genre ist höchstens die Tatsache, dass die “Heldin” dieser Geschichte unglaublich naiv und heulsusig ist.
Das Ende der Geschichte kommt sehr plötzlich, nachdem noch ein, zwei vielversprechende Handlungsstränge begonnen und einfach nicht weitergeführt wurden. Spannung gleich null, da man schnell merkt, wie das Hase läuft bzw. Mia tickt und dass sie sich so schnell nicht von ihrer unerschütterlichen Liebe zur Pete abbringen lässt. Immerhin ist das Ende “offen”, erweckte bei mir aber dennoch nicht den Anschein, als würde Mia in der Zukunft irgendwas anders oder gar besser machen.
Da das Ganze auch sprachlich nicht eben vor Charme und Esprit strotzt, kann ich dem Buch letzten Endes wirklich absolut gar nichts abgewinnen, es hat beste Chancen, mein Flop des Jahres zu werden.
Falls ihr vorhattest, es zu lesen: tut es nicht!