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'Säulen der Ewigkeit' - Seiten 601 - Ende
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Da bleibt es wohl der Fantasie des Lesers überlassen, ob und was nun zwischen Drovetti und Sarah in der Höhle passiert ist...
Irgendwie bin ich froh, dass jeder der Protagonisten am Ende seinen Weg wiedergefunden hat.
Ansonsten bleibt mir im Moment nicht viel zu sagen, außer dem kurzen Fazit, dass ich das Buch wirklich klasse fand. Sowohl die historische Schilderung, die zwischenmenschlichen Beziehungen und vor allem die so detailliert und liebevoll ausgearbeiteten Figuren und deren Entwicklung im Laufe der erzählten Jahre sind absolut hinreißend!
Ausführliche Rezi folgt. Erst mal muss ich die Geschichte sacken lassen.
EDIT:
Was ich erschreckend fand, war dieses Goldgräbertum, was ja demnach um 1816/1818 herum eingesetzt hat. Engländer, Franzosen, Östereicher...
Jeder hat sich da einen Claim abgesteckt und offenbar ohne Rücksicht auf Verluste nach Altertümern gegraben. Ich mag mir nicht vorstellen, was dabei alles zerstört worden ist...Wann hat eigentlich das Bewusst sein der Ägypter für den Erhalt ihrer Altertümer eingesetzt? Ich hatte den Eindruck, niemand hat sich so recht dafür verantwortlich gefühlt. Lag das daran, dass sich Ägypten zu dieser Zeit aus so vielen Kulturen zusammen gesetzt hat?
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Ich strahle natürlich darüber, daß Dir der Roman so gut gefallen hat.
Was das Goldgräbertum betrifft: absolut, und das ging nicht nur in Ägypten die nächsten hundert Jahre so weiter. Deswegen liegen sich ja heute englische, französische und deutsche Museen mit Griechenland, der Türkei und Ägypten in den Haaren. (Vielleicht hast Du die gelegentlichen Rückgabeforderungen in Sachen Nofretete-Büste mitbekommen...) Denk daran, das war die Hochblüte von Kolonialismus und Imperialismus.
Die Szene zwischen Rifa und Giovanni, in der R. darauf hinweist, daß die meisten Ägypter ja überhaupt nicht die Bildung bekommen haben, um zu wissen, wie kostbar solche Überbleibsel ihrer Vergangenheit sind, ist mein Versuch, den Lesern zu erklären, warum besagte Ausbeute so leicht war. (Ein weiterer Grund lag natürlich auch darin, daß Mehemed Ali selbst kein Ägypter war und keine emotionale Bindung an die Geschichte des Landes hatte. Er sah in den Altertümern gute Möglichkeiten, mit den europäischen Nationen zu pokern, deren moderne Errungenschaften er schließlich für Ägypten haben wollte.)
Rifa wurde einer der ersten ägyptischen Ägyptologen, wenn man so will, und einer der ersten, der den Ägyptern sowohl ihre eigene Geschichte als auch den Westen nahebrachte - mehr über ihn findest Du hier!
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Vielen Dank für den Link
Die Rückgabeforderungen verfolge ich mit Spannung. Zahi Hawass kämpft ja gerade auch vehement um die Büste der Nofretete. Ich bin da zwiegespalten. Ich kann seine Forderung verstehen. Andererseits erfreut es einen natürlich, die Büste in greifbarer Nähe zu haben. Nach Berlin kommt man eben doch eher als nach Ägypten....
Das Pergamonmuseum wäre wahrscheinlich ziemlich leer ohne die Ägyptischen Altertümer.
Hier ist meine Rezension. Ich hab dann doch geschrieben, solange meine Eindrücke noch frisch waren.
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Ich bin ebenfalls zwiegespalten, aus den gleichen Gründen. Und danke für die Rezension!
Übrigens, die Chance, nach Ägypten zu kommen, läßt sich erhöhen...
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Zitat
Original von Bouquineur
Da bleibt es wohl der Fantasie des Lesers überlassen, ob und was nun zwischen Drovetti und Sarah in der Höhle passiert ist...Diese Szene habe ich eben gelesen und bin auch am Grübeln. Und eigentlich will ich wissen, was passiert ist und in diesem Fall nichts meiner Fantasie überlassen.........
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Hallo, bin gestern Nacht fertig geworden. Also ein bisschen Fantasy finde ich hier ganz schön. (Vor allem, wenn man weiß, dass Alles auf einem realen Hintergrund basiert und die Liebesgeschichte eine Hyphothese ist.)
Außerdem fallen "nach der Höhle" noch ein paar Andeutungen, die meiner Meinung nach schon in eine Richtung weisen.
Bin sehr zufrieden mit dem Finale. Die Gefühle wurden einfühlsam und plausibel erzählt. Am Schluss gehören meine Symphatien tatsächlich allen 3 Hauptdarstellern gleichermaßen. Auch Giovanni - auch weil Sarah sich für ihn und ihre Beziehung entscheidet. Und man hat trotz der in dieser Zeit natürlich vorherrschenden Moral- und Eheeinstellung (Scheidung war immer noch sehr sehr selten) das Gefühl, dass Sarah`s Entscheidung richtig war.
Nachdem ich nun einige neue Erkenntnisse über die Ausgrabungen in Ägypten gewonnen habe, ist mein Interesse geweckt. Werde die Augen offen halten, nach Büchern mit ähnlichem Thema. Und nach Kinkel-Büchern, die ich noch nicht gelesen habe. -
Zitat
Original von hollyhollunder
Also ein bisschen Fantasy finde ich hier ganz schön. (Vor allem, wenn man weiß, dass Alles auf einem realen Hintergrund basiert und die Liebesgeschichte eine Hyphothese ist.)
Außerdem fallen "nach der Höhle" noch ein paar Andeutungen, die meiner Meinung nach schon in eine Richtung weisen.Dann bin ich ja mal gespannt, mir fehlen noch die letzten ca. 20 Seiten.
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Ich bin mit dem Ende des Romanes auch sehr zufrieden.
Zum Glück hat sich Sarah für Giovanni entschieden, der mir doch ehrlicher und bodenständiger vorkommt. Außerdem hat er schon wieder neue Pläne - eben typisch Giovanni :-).Was mich wirklich an diesem Buch fasziniert hat, ist einmal, dass es mich in ein Land und eine Zeit geführt hat, über die ich eigentlich bisher kaum etwas wusste. Zum anderen, dass die handelnden Personen alle historisch belegt sind.
Das trifft man so in der Form selten in Büchern an.@ Tanja: Du musst ja wirklich enorm viel recherchiert haben und irgendwie stelle ich mir vor, dass man doch sehr mit den Personen leben muss. Du hattest ja nicht so freie Hand, sie handeln zu lassen, so wie es Dir in den Sinn kam.
Das ist wirklich eine respektable Leistung, dabei auch noch eine Geschichte zu erzählen, die fesselt. -
Ja, mir hat der Ausgang der Geschichte auch gut gefallen. Schön, dass Sarah und Giovanni wieder zueinander gefunden haben.
Und schön, dass James nochmal aufgetaucht ist.Ich denke auch, dass die Recherchearbeiten sehr umfangreich gewesen sind. Es steckt sehr viel Wissen in dem Buch.
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Recherche dauert bei mir im Durchschnitt eineinhalb Jahre und nimmt damit den größten Teil der Arbeit an einem Buch in Anspruch; so auch bei "Säulen der Ewigkeit". Aber sie macht auch großen Spaß und ist so etwas wie eine Detektivreise. Z.B.: wenn ich in Biographien lese, daß Sarah in Philae zurückblieb, gegen ihren Willen, und Beecheys Koch mitkam nach Abu Simbel, dann frage ich mich natürlich, was das in ihr ausgelöst hat, ob es im Zusammenhang steht mit ihrer späteren Reise allein nach Palästina, etc., und als Romanautorin kann ich mir dann eine Erklärung dazu ausdenken, die mir emotional logisch erscheint.
Oh, und ich freue mich natürlich sehr, daß die Geschichte und ihr Ausgang so gut bei euch ankommen. Als Autorin gehört natürlich auch meine Sympathie den drei Hauptfiguren gleichermaßen, wie bei eigenen Kindern...
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Der letzte Abschnitt hat mir, ebenso wie der ganze Roman, ebenfalls gut gefallen. Gerade der Epilog rundet das Ganze sehr schön ab.
Insgesamt hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Besonders die lebendige Darstellung der Figuren hat mir gut gefallen.
Ägypten im 19. Jahrhundert war für mich ein völlig neues Thema, und ich war überrascht, wieviel ich dabei gelernt habe. Bisher war ich ja mehr so im Mittelalter zu Hause. -
Ich bin inzwischen auch beim Epilog gelandet und kann mich den positiven Stimmen nur anschließen! Für mich war "Säulen der Ewigkeit" ein wunderbarer Ausflug in eine spannende Zeit mit interessanten Figuren und dem Flair einer verlorenen Epoche!
Noch ein paar Anmerkungen zu diesem Abschnitt:
Als Sarah noch einmal das Bad besucht, belauscht sie ein Gespräch mehrerer junger Frauen, die sich ja doch über ziemlich intime Details austauschen. Für Sarah muss das ganz schön irritierend gewesen sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas in England üblich war, selbst wenn ein paar Mädels zusammengehockt haben. Oder etwa doch? Dort erzählt Sarah ja auch von ihren Erlebnissen auf ihrer Reise, besonders interessant fand ich die Koran-Version über Jesus' Tod (S. 628). Leider bin ich da total unwissend. Müsste man sich eigentlich mal genauer informieren
Mit dem Ende bin ich übrigens auch sehr zufrieden - so habe ich es mir gewünscht, beide kommen wieder zusammen, in England geschätzt und schon bald wieder auf dem Weg in ein neues Abenteuer. (Und ich finde es sehr gut, dass alles, was in der Höhle passiert sein könnte, der Fantasie oder Spekulation der Leser überlassen bleibt.)
Vielen Dank für das Nachwort, das hat die Geschichte wunderbar ergänzt und abgerundet!
Was mich noch interessieren würde: Ist das Unglück, bei dem die 6 Kinder gestorben sind und das Drovetti zum Anlass nimmt, Ägypten zu verlassen, tatsächlich passiert?
Liebe Tanja, an dieser Stelle ein großes Dankeschön, dass du die Leserunde begleitest und für dieses Lesevergnügen!!
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Das Unglück ist tatsächlich passiert; es taucht übrigens in keiner der Belzoni-Biographien aus, ich fand es in Ronald Ridley's Drovetti-Biographie, und er wiederum kam durch die Auswertung von Drovettis Briefwechsel, in dem mehrfach davon die Rede ist, darauf.
(Milla, Du hast da allerdings etwas falsch verstanden: Drovetti nimmt das als Anlaß, Theben zu verlassen (und seinerseits mit dem Altertümerwettbewerb aufzuhören), nicht Ägypten. In Ägypten blieb er noch länger, einschließlich einer zweiten Amtszeit als französischer Konsul, wie im Epilog erwähnt - er war de facto nur während der Zeit, in der sich die Belzonis in Ägypten aufhielten, "amtslos".)
Ich kann nur wiederholen, wie sehr mich das positive Echo freut. Die Leserunde zu begleiten war ein Vergnügen!
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War die Judas -These so weit verbreitet im Islamischen Raum, das zwei Frauen sie vertreten konnten?
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In der Karte vom Rammesseum befindet sich eine fünf, die in der Legende nicht erwähnt wird?
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Zitat
Original von Tanja Kinkel
(Milla, Du hast da allerdings etwas falsch verstanden: Drovetti nimmt das als Anlaß, Theben zu verlassen (und seinerseits mit dem Altertümerwettbewerb aufzuhören), nicht Ägypten. In Ägypten blieb er noch länger, einschließlich einer zweiten Amtszeit als französischer Konsul, wie im Epilog erwähnt - er war de facto nur während der Zeit, in der sich die Belzonis in Ägypten aufhielten, "amtslos".)
Aaah stimmt, mein Fehler, danke für den Hinweis! -
Beowulf: die 5 sollte nicht mehr dort sein, und ich werde das gleich meinem Lektor melden, damit sie in der nächsten Auflage herausfällt.
Die "Judas-These" war nicht nur, sondern ist die am meist verbreiteste Auffassung von der Kreuzigung im islamischen Raum. Mehr darüber in Kurzform..
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Ich dachte ich hätte in meiner Rezi zu meinem letzten Kinkel, der "Götterdämmerung" so etwas wie: Schuster belib bei deinem Leisten geschrieben, habe ich offensichtlich nicht, aber gemeint habe ich das. Nun ist Tanja Kinkel wieder bei ihren Urprüngen und da ist sie richtig gut.
Tanja Kinkel gehörte, bevor ich Viola Alvarez oder Charlotte Lyne gelesen habe zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen im Genre historischer Roman. "Die Löwin von Aquitanien", lang ist es her gehört noch immer zu den nachhaltigen Büchern meines Bestandes. Es fehlt Tanja Kinkel etwas an der Leichtigkeit einer Charlotte Lyne und Sätze wie aus Erz gegossen, die eine Viola Alvarez verfasst bringt sie auch nicht zu Papier. Aber sie kann wunderbar historisch genau erzählen. Mit den "Säulen der Ewigkeit" hat sie wieder einen solide recherchierten und gut erzähten Roman vorgelegt. Eine Romanbiographie über das Leben von Sarah Belzoni, der Frau des Abenteurers und frühen Ägyptologen Giovanni Battista Belzoni. Ägypten um 1815 wird vor dem Leser lebendig und farbig ausgebreitet. Sehr lesenswert. -
Ich habe das Buch auch jetzt beendet und es hat mir sehr gut gefallen. Ich bin froh, dass Sarah wieder mit Giovanni zusammen ist und dass zum Schluss auch klar wird was James macht und wie es ihm geht.
Was mir sehr gefallen hat, sind die vielen kleinen historischen Details. Ich war auch beeindruckt von den vielen realen Personen, es gibt nicht nur einen König im Hintergrund der wirklich gelebt hat und alles andere ist erfunden. Alles passt wunderbar zusammen.
Danke für die Leserunde