Kurzgeschichte
Erschienen bei Lone Star Stories, August 2008
Die Geschichte ist online zu finden.
Handlung:
Die Geschichte einer jungen Frau namens Gina, die in ein Kaffee, vermutlich Starbucks geht und da über ihre Entwicklung und Zukunft nachdenkt. Begleitet wird sie, wie schon ihr ganzes Leben, von einem Druck, der auf ihr lastet.
Das fantastische Element ist die Personalisierung dieses Druckes. Der Druck wird wie ein Partner dargestellt und durch Ginas Blick werden auch die Belastungen der anderen Anwesenden wahrnehmbar.
Zur Autorin:
Die amerikanische Schriftstellerin Nina Kiriki Hoffman ist in Deutschland durch ihren Roman, den sie zusammen mit Tad Williams schrieb, am bekanntesten, obwohl sie auch noch zahlreiche andere Romane mit magischen und fantastischen Elementen geschrieben hat. Doch Fern von Tad Williams High Fantasy schreibt sie vorwiegend gefühlvolle Kurzgeschichten, in denen es nicht selten um Emotionen und die Gesellschaft geht, so auch hier.
Rezension:
Fast wirkt das ganze wie die Beschreibung der Beziehung eines Paares, das schon lange zusammen, nur dass hier die Frau nicht mit einem Mann sondern mit ihrem emotionalen Stress dauerhaft zusammenlebt.
Die Geschichte wird meist durch die Sicht Ginas erzählt. So beobachtet sie zum Beispiel eine andere, etwas heruntergekommene Frau, deren personalisierter Druck die Arbeitslosigkeit darstellt. Auch Typen namens Koffein und Nikotin haben ihren Auftritt. Auffällig ist die symbolhafte Sprache, die treffende Vergleiche findet. Eine große Stärke Nina Kiriki Hoffmans. Hinzu kommt ein warmherziger, aber auch schmerzvoll ironischer Humor.
In wenigen Sätzen schafft es die Autorin die Lebensbedingungen Ginas zu zeigen, und auch die Probleme die sie in der Vergangenheit mit einem gewalttätigen Mann machte, der sie auch emotionell verletzte.
Ginas eigener emotionaler Stress wird detailliert und erschreckend beschrieben.
Gina möchte Schluss machen mit ihren Stress, andere Leute treffen, Blinddates und Spaß haben.
Es stellt sich die Frage, wie wird das leben ohne emotionalen Stress verlaufen. Wird die neue beste Freundin Prozac als Ersatz ihr Leben bestimmen? Das Ende ist offen gehalten.
Eine wirklich überzeugende Geschichte einer Autorin, die in Deutschland leider unterbewertet und wenig übersetzt ist.