Link zu einer etwas anderen Rezi der Biss-Reihe

  • Ein gutaussehender Vampir, der hin und hergerissen ist, zwischen seiner Liebe zu einer Frau und der Angst, sie zu verletzen, trifft auch meinen Nerv, obwohl ich schon über 40 bin. :alter (Zum Glück ist Edward ja eigentlich nicht mehr 17, sondern schon über 100 oder so :lache). Aber Band 1 gefiel mir immer noch am Besten. Band 2 ging noch, Band 3 naaaaja, und Band 4 hab ich noch nicht gelesen.

  • Bitte bitte vergleicht doch "Feuchtgebiete" nicht mit irgendeinem andren Buch! Es ist so ziemlich das schlechteste was je veröffentlicht wurde und nicht zu vergleichen mit Romanen wie Potter oder Biss. Potter habe ich nicht gelesen, wurde von dem ganzen Medienrummel abgeschreckt. Biss dagegen hab ich gelesen, und sooo schlecht ist es auch wieder nicht. Klar ist die Story ziemlich vorraussehbar, aber muss man eurer Meinung nach nur Bücher lesen die total kompliziert und komplex sind?? Also, ich steh dazu das ich manchmal auch was "Leichtes" brauch!


    Ach ja, übrigens @Babyjane : Nicht alle Biss-Leser können kein Englisch. Stell dir vor, mache haben sogar Englisch-LK!

  • Ich bekam vor Jahren den ersten Teil als engl. Hörbuch von einer Freundin, der mir - als Urlaubshörbuch - ganz gut gefiel. Letzte Woche habe ich mit Mühe den vierten Teil zu Ende gehört.


    Der hier verlinkte Artikel trifft es ganz gut. Ich fand den vierten Band auch von Seite zu Seite grottiger. Immer dann, wenn ich dachte, schlimmer kann´s nicht mehr kommen... dann schaffte Stephenie Meyer doch noch, mich zu überraschen. :pille


    Bei amazon.com hat das Buch mittlerweilse 620 Ein-Sterne-Kommentare. Ich fand den ersten sehr passend, 1693 andere Leser bewerteten ihn als "hilfreich". Die Leserin sieht im vierten Band genau die gegenteilige Botschaft: Egal was einem Teenager auch passiert, welche Probleme er hat, es wird schon alles gut. Sie fragt sich, ob das die Botschaft ist, die Stephenie Meyer ihren jugendlichen Lesern vermitteln möchte und schreibt dann:


    Zitat

    Or is it marriage and family by 18 are the way to go, forget about college, developing as a person, all you need is a husband and a child.


    Schade um eine ganz nette Idee (1. Band), die dann zugunsten des Profits auf vier Bände ausgewalzt wurde.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von Jessy!


    Ach ja, übrigens @Babyjane : Nicht alle Biss-Leser können kein Englisch. Stell dir vor, mache haben sogar Englisch-LK!


    Ich weis ehrlich gesagt nicht, wieso man als Biss Leser gleich als dumm gilt. ?(


    Wenn man Harry Potter mag ist das okay, aber als Biss Leser gilt man als unterste Schublade. Das beziehe ich jetzt nicht auf Babyjanes Post, sondern so habe ich es schon oft erfahren. Das verstehe ich zwar nicht, aber egal.


    Und was meine Englischsprachkenntnisse betrifft: Nicht jeder hatte eine Chance auf Bildung… :rolleyes

  • Noch was zur Biss-Reihe, die Autorin wird da wohl ihre eigenen Wertvorstellungen mit einfließen lassen, Zitat von der Wiki-Seite:


    Zitat

    Stephenie Meyer ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, was großen Einfluss auf ihr Leben und Schreiben hat.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Stephenie_Meyer


    Und folgt man dann dem Link zu jener Beschreibung der Kirche, wundert einen die Entwicklung der Bücher auch nicht mehr.
    Ist halt das andere Extrem zu Feuchtgebiete und wie man sieht, funktioniert das in beide Richtungen.

  • Warum sollte jemand der die Biss Bücher mag dich lynchen, grottenolm?
    Ich bin dankbar für diesen erfrischenden Text. :grin


    Teil 1-3 habe ich unheimlich gerne (und häufig) gelesen, nur von Teil 4 war ich ziemlich enttäuscht.
    Demnach trifft es diese Rezi einfach voll auf den Punkt.


    Zu dem angesprochenen Gruppenzwang - ich wüsste nicht, wieso ich mich nach irgendwelchen Bestsellerlisten richten sollte, wenn mich das Buch nicht anspricht oder es mir schon reicht zu hören, was darin passiert...

  • Zitat

    Original von Jessy!
    Ach ja, übrigens @Babyjane : Nicht alle Biss-Leser können kein Englisch. Stell dir vor, mache haben sogar Englisch-LK!


    Ich habe sogar einige Jahre in England gelebt und gearbeitet. Trotzdem lese ich nicht gern englische Bücher. :lesend

  • ich glaube, BJ lacht sich jetzt in's Fäustchen, weil sie ihre Aussage bestätigt findet....
    es ging ihr garantiert nicht um's übersetzen können - dh ja noch lange nicht, dass man es auch verstanden hat!



    mal ein Ausschnitt, der so richtig beschreibt, was ich beim Lesen empfunden habe:
    "Bella consistently describes herself as stupid, accident-prone, unworthy of her beloved's affection. Edward incessantly warns her not to hurt herself, and indeed she makes enough trips to the emergency room that it's a wonder social services never investigates her home life. Her clumsiness leaves her bruised or bleeding (the blood offers a perpetual temptation to Edward); she's described as breakable, physically small despite her average height."


    das ging mir ja soooo auf den Wecker!

  • Was für ein lustiges Durcheinander.
    Lauter Titel, die sich toll verkaufen. Was dahinter steckt, könnte unterschiedlicher kaum sein.


    Die Bis(s)-Bücher zeichnen sich vor allem dadurch aus, daß sie Begeisterung für Vampire als Edel-Lover ins Teenager-Buch gebracht haben. Meyer füllt eine Lücke.
    Wobei der erste Band ein wirklich anerkennenswerter Versuch ist. Da sind ein paar gute Ideen, Teenager-Ängste in puncto Sex und Liebe werden sehr überzeugend eingefangen. Eltern-Kind-Beziehungen auch. Diese am Beispiel von Wahlverwandtschaften einer Vampir-Familie zu illustrieren, ist recht originell. Adoption mal anders. :grin
    Tatsächlich beruht das Ganze auf einem altmodischen Ansatz, es geht im Kern darum: wer kriegt wen und wann ist es endlich soweit. Von daher kein Wunder, daß die Geschichte immer flacher wurde.



    Kerkeling? Du meine Güte, der Mann tritt im Fernsehen auf und sein Buch handelt von etwas Religiösem. Da kommt Mode zu Mode, das mußte einfach ein Renner werden. Mit angeblich spirituellem Bedürfnis liegt man nie falsch.


    Feuchtgebiete: DAS Buch. :lache
    Ich habe es nicht gelesen, ich habe die Leseprobe studiert. Ich finde, Frau Roche hat recht mit ihrem Ansatz und ich sehe, nach allem, was ich an Literaturkritischem dazu gelesen habe, also nicht das Gepiense peinlich berührter Seelen, daß da offenbar etwas mehr dahinter steckt.
    Stilistisch ist es nichts für mich.
    Das Buch wird eigentlich aus den falschen Gründen gekauft und aus den gleichen falschen Gründen zerredet. Sensationsgier.
    Ich fürchte, wir werden noch einige Jahre warten müssen, bis sich herausstellen kann, ob das Buch nun taugt oder nicht.


    Harry Potter


    das ist ein Brocken. Ein Wurf. Etwas, das über Generationen nur einmal vorkommt.
    Was Rowling in ihren sieben Bänden gelungen ist, ist, ein Epos des ausgehenden 20. Jh.s zu schreiben. Sie spinnt Mythen, magische Vorstellungen, Archtetypen und die sowohl aus Tradition als auch von Medien gespeisten Träume der Generation ab den 80er Jahren zusammen. Diese Träume sind zugleich die Träume von einer besseren, sprich: humaneren Welt. Das Ganze hat also auch einen politischen Anteil.


    Die sieben Bände bieten einen Blick auf die Welt, ein Panorama, umfassend.
    All das zusammengenommen bildet den Hintergrund und zugelich den Motor für eine Geschichte übers Erwachsenwerden, sprich: die Auseinandersetzung einer nachrückenden Generation mit der davor.


    Rowling ist stilistisch sehr gut, sie hat einen sehr großen Wortschatz, sie kann ebenso gut witzeln wie 'große' Gefühle schildern. Sie steht in der Tradition der englischen ErzählerInnen des 19. Jahrhunderts. Sie ist in hohem Maß einfallsreich, sie schafft es, auch große Personengruppen über hunderte von Seiten gleichmäßig agieren zu lassen. Sie ist ausgeprochen gut darin, Charaktere weiterzuentwickeln. In jedem Band gewinnen ihre Personen dazu. Sie kann grausam und unheimlich sein, sie setzt neue Grenzen. Dazu reicht ihr Sprache, bei ihr fließt kein Kunstblut über die Seiten. Auf so etwas wie die Deadeaters mit ihrem Todeskuß man eine erst mal kommen.


    Sie ist nicht perfekt, das macht wahrscheinlich einen Teil des Charmes aus.
    Die Geschichte wird auch mit jedem Band komplexer, jedesmal, wenn man denkt, daß das Gewebe nun so dicht ist, daß demnächst Knoten entstehen, schafft sie es, knotenlos einen neuen Strang einzuziehen.



    Harry Potter wird in meinen Augen aus den falschen Gründen gekauft:


    die putzigen Gestalten machen einen glauben, daß es ein Kinderbuch sei. Das ist es definitiv nicht.
    Die magisch-phantastischen Elemente ziehen die Fantasy-Gemeinde an. Aber es ist kein Fantasy-Buch.


    Die Geschichte eines Waisenjungen und der Hinweis 'Internatsgeschichte' ziehen die an, die Unterhaltung mit ein wenig Sentimentalität lesen wollen. Das ist es am allerwenigsten.


    Es ist auch keine erdverankerte Version von Luke S. versus Darth V.


    Inzwischen wird es einfach gekauft, weil 'man' es halt kauft und liest. Der dümmste aller Gründe.


    Harry Potter ist eine Welt, nicht bloß ein Buch.
    Wer vor der Frage steht, ob sie/er sich auf Harrys Abenteuer einlassen soll, soll nicht nach dem Wirbel um die Bücher fragen, sondern danach, ob sie/er gern lange Geschichten über grundlegende echte Probleme liest, wenn sie in eine magische Welt versetzt worden sind und die ProtagonistInnen Teenager sind.


    Wer so etwas nicht mag, wird mit Harry nicht glücklich.
    Es ist, das sollte man vielleicht dazu sagen, eine erstaunlich traurige Geschichte, über Verlust und Schuld und die Schatten der Vergangenheit. Es ist ein ernstes Buch, auch wenn es immer wieder lustig, witzig und rasend komisch ist.
    Ein echtes Epos eben.


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zu Feuchtgebiete und Kerkeling kann ich nicht viel sagen, die Bücher hab ich noch gar nicht gelesen.


    Den ersten Harry Potter Band habe ich lange vor diesem Hype gekauft und ich fand sie schon damals genial. Was bei einem Drittklässler vielleicht auch nicht ganz überraschend ist.


    Die Bis(s)-Bücher hab ich angefangen in Englisch zu lesen, weil sie mir von meiner Buchhändlerin empfohlen wurden. Ich glaub damals war die deutsche Ausgabe gerade erst erschienen und mir völlig unbekannt. :gruebel
    Den ersten Teil fand ich faszinierend. Mein erstes Vampirbuch. :anbet Allerdings muss ich dem Autor des Artikels Recht geben, von Buch zu Buch wurde die Reihe schlechter und nur noch auf Kommerz ausgelegt. Der vierte Teil war überhaupt nicht mehr zu ertragen.


    Zitat

    Original von Jessy!


    Ach ja, übrigens @Babyjane : Nicht alle Biss-Leser können kein Englisch. Stell dir vor, mache haben sogar Englisch-LK!


    Ich lese hauptsächlich Englischsprachige Bücher und ich verstehe nicht wirklich warum Menschen, die diese Bücher gelesen haben dümmer sein sollen?? Ein bestimmtes Buch gelesen zu haben, sagt doch nichts darüber aus wie intelligent man ist.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich kann eigentlich nur bei megali unterschreiben. Vor allem was Harry Potter betrifft ;-)


    Man darf aber nicht vergessen, dass bei all der Media Hype immer noch eine Menge Kinder/Jugendliche diese Buecher lesen. Und gerade diese Lesergruppe liest nichts, was sie nicht selber mag. Man kann kein Kind dazu bringen ein Buch zu lesen, nur weil es gerade "in" ist. Ok, vielleicht mag es ein paar geben, aber das sind seltene Ausnahmen. Warum sonst gibt es hier auch einen Thread, der beklagt, dass immer weniger Jugendliche ueberhaupt lesen?


    Grundsaetzlich finde ich es eigentlich sogar gut, dass auch mal Buecher im Zentrum der Medien stehen. Wenn Kinder fuer ein Buch um Mitternacht Schlange stehen, so ist das an sich doch m.M. begruessenswerter als wenn das neueste Videospiel oder Wii so beworben wird.


    Egal, ob man die Hype mag oder nicht, die Buecher werden eben nicht nur gekauft und ins Regal gestellt, damit man auch ja "intellektuel" aussieht, sie werden gelesen.


    Meine Tochter ist 12 und liest die Twilight Serie mit Begeisterung. Weil ich sie ihr gegeben hat. Keine ihrere Freundinnen oder Schulkameraden liest es, sie war die erste, die sie als Buchreport in der Klasse vorgestellt hatte, voellig unberuehrt von irgendwelchem Hype.


    Wobei ich letztlich zumindest bei der Twilight Serie mit der Kritik des Mangels an literarischer Qualitaet uebereinstimme. Der erste Teil war sehr erfrischend und wirklich gut geschrieben, mit einem Augenzwinkern, das sich selber nicht zu ernst nahm. Danach wurde es einfach wie Kaugummi langgezogen - und das hat auch meine Tochter gemerkt und kritisiert. Was sie allerdings nicht davon abhaelt, sich die komplette Serie zum 13. Geburtstag zu wuenschen (wir haben bisher die ersten 3 Baende aus der Buecherei geliehen).


    Ich lese gerade "Host" und da bin ich auch ziemlich vom Kaugummieffekt enttaeuscht. Und der moralische Zeigefinger wird auch immer schlimmer. Auf EIN Buch bezogen laesst es sich ja noch ertragen, aber bei inzwischen fuenfen kommt mir das zu missionarisch daher. Und so gesehen liegt auch der Washington Post Artikel richtig.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Magali, danke für die Harry-Potter-Ehrenrettung! :anbet


    Ich glaube, ich habe bei keiner anderen Serie so über Jahre hinweg mit den Figuren mitgelitten, nach kleinsten Hinweisen gesucht und mit Leuten aus aller Welt wilde Theorien entwickelt wie es weitergehen könnte.

  • Es gab schon einmal eine Rezension, die auf die schlecht erträgliche Passivität und Biederkeit Bellas abhob, zugegebenermaßen nicht ganz so pointiert wie die Washington Post-Rezension. Ute Wegmann schloss im Deutschlandfunk mit den Worten: "Für den Genuss der Lektüre braucht der erwachsene Leser oder wohl eher die Leserin auf alle Fälle die Fähigkeit der Rückbesinnung auf die eigene Pubertät. Im besten Fall hat sie auf dem katholischen Land stattgefunden, in den Sechziger Jahren."


    Zur gesamten Rezension mit Interview geht es hier entlang.

  • Zitat

    Original von Jessy!
    @Babyjane : Nicht alle Biss-Leser können kein Englisch. Stell dir vor, mache haben sogar Englisch-LK!


    :gruebel
    Das hab ich auch mit keinem Wort behauptet, im Gegenteil mir ist durchaus bewußt, daß diese Bücher den ein oder anderen dazu verleiten das Buch auf Englisch zu lesen.
    Mir ging es mehr darum, daß die Fans diese Rezi nicht nachvollziehen können und den Sinn nicht verstehen werden.
    Ich wollte keineswegs, irgendwen aufgrund seines Lesestoffs als Dumm abstempeln, wenn ich auch dazu neige, so manchen aufgrund seiner Beiträge in den vielen Biss-Threads ein wenig zu belächeln.... :wave