Zum Auftakt der Lesereise hatte der neue Roman von Tanja Kinkel, die Säulen der Ewigkeit am 18.08.2008 in Köln Premiere. Zur Einstimmung auf die Leserunde und zwecks Erwerb eine Exemplares machte ich mich also heute auf den Weg zu Presse Buch Ludwig im Kölner Hauptbahnhof. Die Lesung sollte während des laufenden Geschäftsbetriebes stattfinden (die Buchhandlung hat bis 23.45 Uhr geöffnet) und ich war gespannt, ob unter einer so geschäftigen Atmosphäre eine entspannte Lesung stattfinden kann (man hört in der Buchhandlung durchaus die Bahnhofsdurchsagen). Ich kam viel zu früh an und war mir auch nicht sicher, ob ich in der richtigen Buchhandlung bin. Nichts deutete auf den ersten Blick auf das bevorstehende Ereignis hin. Erst beim Verlassen der Buchhandlung entdeckte ich in einem kleinen seitlichen Schaukasten einen entsprechenden Hinweis auf die Lesung. Da ich also noch Zeit hatte, setzte ich mich im Bahnhof in einen der kleineren Nebendurchgänge, und wer kam dort an mir vorbei - genau, die Autorin selbst
Das war dann das deutlichste Zeichen, dass es eine Lesung geben wird.
Um kurz vor sieben betrat ich dann die Buchhandlung erneut und folgte den Leuten vor mir, die aussahen, als würden sie ebenfalls zur Lesung wollen, in den zweiten Stock. Dieser war bereits gut gefüllt und ich hatte Mühe, noch einen Platz zu finden. Als die Lesung begann, dürften um die 80 Personen anwesend gewesen sein. Die Autorin hatte sich tatkräftige Unterstützung mitgebracht. Nicht nur Ihr Lektor Timothy Sonderhüsken sondern auch die Verlags- und Vertriebsleiterinnen von Droemer waren ebenfalls anwesend.
Tanja Kinkel las dann über 45 Minuten Passagen aus dem Mittelteil des Buches. Sie hat es geschafft, ihre Zuhörer mit Ihrer Stimme zu fesseln und den von ihr gesprochenen Personen jeweils eine eigene Stimme zu geben. Ich fand das wirklich beeindruckend und war von ihrer Art des Vortragens sehr angetan.
Der laufende Geschäftsbetrieb hat dann doch weniger gestört als befürchtet (im zweiten Stock befinden sich Reiseführer, Literatur über Religion, Computer etc, nach denen offenbar zu dieser Uhrzeit keine sonderlich starke Nachfrage mehr besteht). Auch die Bahnhofsdurchsagen haben den Hörgenuss nicht sonderlich gestört.
Im Anschluss an ihren Vortrag sprach zuerst ihr Lektor. Er berichtete von der Zusammenarbeit mit ihr, darüber, wie schwierig es selbst für ihn sei, Informationen über über nächstes Buch zu erhalten. (Ihre Antwort lautet dann wohl immer: Warte, bis ich es geschrieben habe ) Er sprach auch von Leserbriefen und E-Mails die er erhalten würde und davon, dass viele Leser sich in dieser Korrespondenz oft eine bestimmte Epoche wünschen würden, über die Tanja Kinkel doch bitte unbedingt schreiben möge, und er leider immer antworten müsste, dass er darauf keinen Einfluss hat.
Tanja Kinkel selber berichtete über die Recherchen zu ihrem Buch. Ursprünglich hatte sie eine andere historische Figur ins Auge gefasst und über die Recherchen zu dieser Figur stieß sie wohl auf die Belzonis und gerade Sarahs Geschichte hat sie dann so in ihren Bann gezogen, dass die andere historische Figur leider zugunsten Sarahs zurücktreten musste.
Ungefähr zwei Jahre arbeitet sie an einem Buch. Davon sind 1,5 Jahre Recherzeit und 6 Monate Schreib- und Lektoratsarbeit.
Mir hat diese Lesung sehr gut gefallen. Ich habe dann auch die Gelegenheit genutzt, mir dort mein Exemplar für die Leserunde zu kaufen und signieren zu lassen. Als ich mich als Büchereule geoutet habe, sagte sie mir, sie würde sich schon auf die Leserunde freuen.