Stephen King,Verkannter Autor?

  • Ich kann mich hier nicht so recht entscheiden!


    Einerseits finde ich v.a. die Handlung und Idee seiner älteren Werke einfach klasse und genial, andererseits fällt es mir jedesmal äußerst schwer eines seiner Bücher auch durchzulesen!


    Sein Stil sagt mir überhaupt nicht zu und er braucht viel zu lange, bis etwas passiert. Außerdem scheint er oft sehr ähnliche Charaktere zu verwenden. Aber er hat eben tolle Ideen! Mit die gruseligsten, die ich kenn!


    Bin wie man sieht total zwiegespalten!!!

  • Ich habe vor langer langer Zeit mal ein Buch von Stephen King gelesen, als ich vielleicht 13 oder 14 war. Ich weiß auch den Titel gar nicht mehr, es ging um einen Schriftsteller, der (böse,böse) eine Reihe beendet hat, indem er seine Protagonistin sterben ließ. Dieser Schriftsteller wurde dann irgendwie von einem Fan (weiblichem Fan) entführt, gefoltert und zur Fortsetzung der Serie gezwungen.
    Das Buch hat mir eine solche Angst eingejagt (bei mir schaffen Bücher das hundertmal besser als Filme), dass ich noch wochenlang Alpträume hatte und nicht im Dunkeln schlafen konnte....


    ....seitdem: Nie wieder King...(obwohl ich nun sicher besser damit umgehen könnte 'lol')

    Unser Unglück erreicht erst dann seinen Tiefpunkt, wenn die in greifbare Nähe gerückte praktische Möglichkeit des Glücks erblickt worden ist. (Michel Houellebecq, Elementarteilchen)

  • Stimmt - da waren mal Buch UND Film super.
    Normalerweise sind die Filme ja oft nicht so toll...


    Zitat

    Sein Stil sagt mir überhaupt nicht zu und er braucht viel zu lange, bis etwas passiert. Außerdem scheint er oft sehr ähnliche Charaktere zu verwenden.


    Ich mag es, wenn man erst mal in Ruhe die Charaktere kennenlernt und dann was passiert. Zumindest in vielen Fällen mag ich es.


    Aber ich finde nicht, dass er ähnliche Charaktere verwendet. Kannst du mal ein Beispiel geben? Vielleicht steh ich auch gerade auf der Leitung ;-)

  • @ blackcat: Was hast du denn alles gelesen von ihm? So viel kann es ja nicht sein - sorry... Denn soooo viele Bücher mit Schriftstellern und Alkoholproblem gibt es wirklich nicht...


    @ buchratte: Ja, er hatte ein Alkoholproblem. Und du hast recht - ich hab auch immer gedacht, dass es seine Ideen erklärt :lache

  • In seiner Autobiographie geht King sehr offen mit diesen Problemen um, darüber hinaus ist es für jeden King-Leser eine sicherlich sehr lohnende Lektüre.
    Mein erster King war "The Green Mile", ein wirklich wunderschönes Buch (den Film hingegen mochte ich nicht). Auch "Das Mädchen" ist ein wirklich gutes Buch und, wie "Green Mile" gut geeignet, diejenigen von Kings literarischer Qualität zu überzeugen, die ihn immer noch als "Horrorautor" abtun. (Bei mir hats geklappt!)

  • Die meisten Leute tun ihn als Horrorautor ab. Mich ärgert das immer wieder. Meistens haben diese Leute aber auch nur "Es" gelesen und vielleicht noch "Friedhof der Kuscheltiere". Und denken dann, dass er mehr nie gemacht hat, bzw. dass alles gleich ist. Diese Leute haben echt einiges verpasst.

  • Ich habe recht viel von King gelesen und die Erfahrung gemacht, dass man ihn irgendwann einfach über hat. Sowohl seinen Schreibstil als auch die Art der Handlung, denn man muss ja durchaus eingestehen, dass manche Bücher sich stark ähneln, Secret Window und Stark- The Dark Half beispielsweise. Er ist kein schlechter Autor, aber auch keiner, den man unentwegt und ständig lesen müsste, wenn man davon ausgeht, dass jeder beim Lesen eine gewisse Entwicklung durchmacht. Es gibt Bücher von ihm, die ich sehr gut fand, solche, die ich noch lesen will, aber kaufen würde ich mir wohl nichts mehr von ihm.

  • Nun, in beiden geht es um einen Autor, der in seinem Schaffen bedroht wird. Wodurch genau, unterscheidet sich natürlich, aber King hat selbst in einem Vorwort verlauten lassen, dass er ein - und dieselbe Sache, nämlich das Schreiben, aus verschiedenen Perspektiven beleuchten wollte. Mort Rainey gerät in eine Schaffenskrise, weil seine Frau ihn betrogen hat, der Protagonist in Stark sieht sich mit einer fremden Macht in sich konfrontiert, vollkommen verschieden ist das nun nicht. Dass es nicht dieselbe Handlung ist, dürfte klar sein, sonst wäre es ein - und dasselbe Buch.

  • Nun, wenn du das so siehst, dann darfst du bald gar nichts mehr lesen, weil sich die Ursprünge von Büchern oft genug wiederholen.
    Mir geht es jedenfalls um die Umsetzung der Geschichte, nicht um das Grundgerüst. Und soooo oft sind die ja jetzt bei King nicht gleich.

  • Aber King hat eine bestimmte Art und Weise, Geschichten aufzuziehen, Charaktere zu entwickeln, eine Stimmung zu kreieren. Ich sage doch nirgendwo, dass er schlecht ist, aber er ist, meines Erachtens, eben auch nicht herausragend. Ich habe selbst sicherlich zwei Jahre überwiegend King gelesen, aber dann hatte ich auch irgendwann die Schnauze voll von seinen Werken, weil sie sich irgendwann ausleiern. Stephen King ist ein solider Horrorautor. Nicht mehr und auch nicht weniger, finde ich.

  • Zitat

    Original von Bodo
    In seiner Autobiographie geht King sehr offen mit diesen Problemen um, darüber hinaus ist es für jeden King-Leser eine sicherlich sehr lohnende Lektüre.
    Mein erster King war "The Green Mile", ein wirklich wunderschönes Buch (den Film hingegen mochte ich nicht).


    Warum mochtest Du den Film nicht? Bin nur neugierig. Ich fand ihn nämlich so gut, daß ich ihn nach dem ersten Mal nie nie nie wieder sehen wollte, weil er mir nämlich ganz tief unter die Haut gegangen ist, noch mehr als das Buch. Bisher habe ich mich auch erfolgreich davor gedrückt, ihn noch mal zu sehen. Gebt mir noch ein paar Jahre.

  • Zitat

    Original von Lizard
    Stephen King ist ein solider Horrorautor.


    Da haben wir es wieder ;-)
    Ich finde, er ist vielseitig. Nicht nur Horror, auch Fantasy etc.
    Hast du denn auch schon was von den neueren Sachen gelesen? "Love" zum Beispiel? Das ist eins meiner Lieblingsbücher - es ist so anders als alles, was ich vorher von ihm gelesen habe.