Schreibt Ihr Geschichten die in eurer Stadt spielen?

  • Hi ihr,
    wollt mal fragen ob Ihr auch Geschichten schreibt, die in eurer Stadt bzw. Dorf spielen?! Würd mich mal echt interessieren, weil ich habe gerade ne tolle Idee gehabt, was meine Geschichte anbelangt :-]. Ist das bei euch auch manchmal so?
    lg Lesetante

    :lesend : "Die Drachenkämpferin - Im Land des Windes" von Licia Troisi


    "Stoppt die Gewalt auf den brennenden Asphalt, bremst Sie eiskalt diese heutige Gewalt" - Skedoner :spritze

  • Hallo Lesetante,
    meine Krimis spielen in meiner Stadt, und ich bin stets aufs Neue dankbar für die großartige Kulisse, die sich mir hier tagtäglich bietet. Allerdings ist es angesichts des immer strenger werdenden Persönlichkeitsrechts ein extrem schwieriger Balanceakt, wenn man Personen oder Örtlichkeiten konkret benennt. Dazu braucht man fast schon einen Juristen an seiner Seite.
    Was genau willst du wissen?

  • Muss man die Stadt fragen, bevor man z.B bei uns das Ulmer Münster in die Geschichte einbaut? Nun mein Buch wird Modern Fantasy, und da kann ich sowas wie's Ulmer Münster schon gut brauchen :-]

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  • Ganz sicher schreibe ich nichts, das da spielt, wo ich wohne; meine Geschichten spielen entweder an exotischen oder fiktiven Schauplätzen.

  • Hallo,


    interessante Frage. Ja, meine Story "Die Totenwächterin" spielt in der Stadt in der ich lebe und zwar ganz bewusst.


    Zunächst war mir wichtig, einen Vampirroman zu schreiben, der an seinem ursprünglichen Schauplatz spielt, was den Mythos betrifft, also in Europa und nicht Amerika. Ich habe mich für Deutschland entschieden und dabei ergab sich dann auch die Stadt Krinfelde, der Name ist der erste amtlich verzeichnete des heutigen Krefeld. Die Geschichte ist allerdings so konzipiert, dass sie in fast jeder deutschen Stadt spielen könnte, weil ich die Örtlichkeiten nicht konkret benenne.


    Schließlich gibt es fast überall mindestens einen meiner wichtigen Schauplätze: Ein Multiplexkino (Das Rote Palais), eine Hansawache, einen Zoo oder einen Bahnhof.
    Ich hoffe genau damit die deutschen Leser ein wenig zu begeistern, Vampire in Deutschland gab es noch nicht so viele, oder? Die Krefelder Leser von denen ich bisher eine Resonanz habe, lieben diese kleine "Schnitzeljagd".


    Gruß Helene

  • Boah, hätt jetzt nicht gedacht dass nochmal jemand über Vampire in Deutschland schreibt :yikes. Das ist halt ne tolle Location.. Aber bei mir ist es nur n kurzer Abschnitt, da die Protagnistin auf der Flucht ist :gruebel

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  • Hallihallo,


    ich habe mich in meinen Romanen bislang ja auch immer bemüht, wenigstens einen Teil der Handlung in einer Stadt anzusiedeln, die ich sehr gut kenne (wie z.B. München oder Berlin, wo ich ja jeweils längere Zeit gelebt habe).


    Seit ein paar Wochen lebe ich nun in Los Angeles Downtown mit Blick auf Hochhausschluchten und riesige Baustellen, und habe endlich kein schlechtes Gewissen mehr, einen Roman mal in einer amerikanischen Stadt anzusiedeln ;-).
    Es ist übrigens auch ganz ungemein inspirierend. Wenn man hier einen Block weit in die falsche Richtung geht, findet man ohne Probleme Ecken, bei denen man sich auch ohne viel Phantasie vorstellen kann, was in den dunklen Schatten so alles lauern könnte. Und wenn dann noch ein Auto mit frischen Einschusslöchern an der hinteren Stoßstange vorbeifährt (kein Witz, gestern an einer Kreuzung gesehen), begleitet von den typisch amerikanischen Polizeisirenen aus der Ferne...


    Mir fehlt nur leider gerade der passende Stoff :gruebel; momentan mache ich ein Manuskript fertig, das in Brüssel spielt. Aber danach ... ich glaube, es wird ein Vampirroman ;-).



    Liebe Grüße,
    Andrea

  • *lol*, ist ja genial was für Ideen da rauskommen. Normalerweise spielen ja Vampirgeschichten in Transylvanien oder so, von dort kommt ja Graf Dracula..*grusel* :lache

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  • Zitat

    Original von Rita
    Lesetante, das Ulmer Münster kannst du freilich überall einbauen. Aber den C&A nicht, auch nicht den Stadtrat Meyer.


    Scheiße, ich hab den Kaufhof drin, und das Buchhaus Wittwer (ohne zu fragen, aber ich hoffe, die werden es als Werbung betrachten) :rolleyes Sicher noch das eine oder andere grenzwertige, bisher gab's keine Klagen, aber vielleicht sollte ich mich nach einem Anwalt umsehen... :gruebel


    BEEEEEOOOOOO!!!! :anbet

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • :gruebel
    Meine Geschichten spielen alle in einer mir bekannten Umgebung, die aber nicht unbedingt immer genannt wird, entweder die Menschen erkennen ihre Heimat wieder oder eben nicht...

  • Zitat

    Original von Britt


    Scheiße, ich hab den Kaufhof drin, und das Buchhaus Wittwer (ohne zu fragen, aber ich hoffe, die werden es als Werbung betrachten) :rolleyes Sicher noch das eine oder andere grenzwertige, bisher gab's keine Klagen, aber vielleicht sollte ich mich nach einem Anwalt umsehen... :gruebel


    BEEEEEOOOOOO!!!! :anbet


    Ist doch eigentlich nur ne Geschichte, was sollten Sie dir da schlimmes antun? :gruebel

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  • Tante
    das war die Ironie bei der Sache.
    Grundsätzlich kannst du alle Orte in deinen Geschichten verwursten, die dir einfallen. Lediglich wenn du Markennamen verwendest könnte es passieren, daß die Marke sagt, "ICH WILL IN DEM BUCH NICHT ERSCHEINEN" oder in dem Zusammenhang nicht erwähnt werden, etc.
    Das ist aber erstmal nichts worüber du dir Gedanken machen solltest. Schreib erstmal und finde einen Verlag und dann wird dieser dir schon sagen, ob es an irgendeiner Stelle Probleme geben wird. :-]

  • Selbstverständlich können das örtliche C&A, die Karstadt-Filiale oder der MediaMarkt in einem Buch auftauchen. Alles, was unsere Gegenwartskultur ausmacht und sich der Öffentlichkeit stellt/in ihr befindet, darf natürlich in Literatur verortet sein, und sogar subjektiv bewertet werden (!), wenn erkennbar ist, dass es sich um die Meinung einer Romanfigur handelt - und nicht die Absicht dahintersteht, die Firma zu diskreditieren (und nur das). Es darf einen gelangweilten C&A-Verkäufer geben, die bestimmte Biermarke darf labbrig schmecken, ein Film darf scheiße sein und eine Fernsehsendung nerven. Man kann bestimmte Platten von bestimmten Leuten zum Heulen finden und adidas-Jogginghosen total häßlich und Harald Schmidt blöd. Aber es muss als Meinung erkennbar sein (das Gegenteil ist natürlich auch erlaubt: Alltagsgegenstände über den Klee zu loben). Und man darf nichts als Tatsache behaupten, das nachweislich falsch ist. Also zum Beispiel schreiben, dass ein BMW 7er nicht über hundert fahren kann. Oder dass Milky Way nach Salz schmeckt.


    Edit: Und natürlich darf all das in realen Städten spielen. Städte darf man sogar beschimpfen, also Berlin als Drecksloch bezeichnen oder Uelzen als den langweiligsten Ort auf dem Planeten.

  • Zitat

    Original von Tom
    Selbstverständlich können das örtliche C&A, die Karstadt-Filiale oder der MediaMarkt in einem Buch auftauchen. Alles, was unsere Gegenwartskultur ausmacht und sich der Öffentlichkeit stellt/in ihr befindet, darf natürlich in Literatur verortet sein, und sogar subjektiv bewertet werden (!), wenn erkennbar ist, dass es sich um die Meinung einer Romanfigur handelt - und nicht die Absicht dahintersteht, die Firma zu diskreditieren (und nur das). Es darf einen gelangweilten C&A-Verkäufer geben, die bestimmte Biermarke darf labbrig schmecken, ein Film darf scheiße sein und eine Fernsehsendung nerven. Man kann bestimmte Platten von bestimmten Leuten zum Heulen finden und adidas-Jogginghosen total häßlich und Harald Schmidt blöd. Aber es muss als Meinung erkennbar sein (das Gegenteil ist natürlich auch erlaubt: Alltagsgegenstände über den Klee zu loben). Und man darf nichts als Tatsache behaupten, das nachweislich falsch ist. Also zum Beispiel schreiben, dass ein BMW 7er nicht über hundert fahren kann. Oder dass Milky Way nach Salz schmeckt.


    Edit: Und natürlich darf all das in realen Städten spielen. Städte darf man sogar beschimpfen, also Berlin als Drecksloch bezeichnen oder Uelzen als den langweiligsten Ort auf dem Planeten.


    :lache, das ist keine schlechte Idee, danke schön für die Aufklärung ^^.

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  • Sagen wir mal so, alles ist möglich, aber wenn ein Autor sich im Presserecht überhaupt nicht auskennt, kommt er schnell in Teufels Küche. Deshalb würde ich die Nennung wahrer Namen in einem Vampirroman, der in meiner Stadt spielt, nur bedingt verwenden oder erst recht nicht Stadtrat Meyer des Mordes bezichtigen. Britt, ich habe unser Cafe König, meinen Internisten, unsere Stadtführerin - alle ungefragt und mit echtem Namen benannt, und jeder in der Stadt ist begierig, das nächste Mal in einem meiner Bücher aufzutauchen. Aber sie sind eben nur Randfiguren, Staffage, werden in einem Halbsatz erwähnt. Bei den "mörderischen Schwestern" hat Caren Löwner letztes Jahr geschrieben, dass die Rechtsabteilung der Fährgesellschaft zwischen Fehmarn und Dänemark ihr bei Androhung eines Bußgeldes untersagt hat, den Namen ihrer Schifffahrtslinie, ja, noch nicht mal den Namen der Häfen zu nennen, die sie anlaufen. Mir persönlich wäre das wurscht gewesen, aber für einen Beginner ist das heftig. Davor wollte ich Lesetante warnen, denn es gibt immer mehr durchgeknallte Juristen heutzutage. (Beo, ältere Semester selbstverständlich ausgeschlossen.) Denkt doch nur an die ganzen irren Abmahnsachen im Internet heutzutage. Eigentlich müsste man streng genommen jeden fragen, ob man ihn erwähnen darf. Nur öffentlich Plätze sind davon ausgeschlossen. Ich möchte ja auch nicht unbedingt in einem Horrorroman auftauchen. Und Tom, wenn der gelangweilte C&A-Verkäufer tatsächlich existiert und als tragende Figur auftaucht, na die Reaktion möchte ich Lesetante wirklich ersparen
    Ich habe mir deshalb übrigens bisher auch einen wunderbaren schwulen Käseverkäufer verkniffen,obwohl es sensationell ist, wie er Camembert oder Gorgonzola Dolce Latte behandelt. :lache