Schrei nach Stille - Anne Chaplet


  • Hallo Judith58,


    da wirst du es bei sprichwortartigen Redewendungen aber vermutlich recht schwer haben, deine Urheberschaft zu behaupten. Nicht ganz klar ist mir, was du mit dem von mir im Zitat fett unterlegten Teil meinst.


    mfg

  • Zitat

    Original von Judith58



    Zusatz:
    Was mich sehr stört: dass mein Titel sowohl bei Vorablesen nocheinmal fast kopiert wurde und hier auch.


    Wo denn? :gruebel


    Bzw. was heisst "fast kopiert"?
    Das ist ja ein absolut schwammiger Begriff.


    Und da "Vergessen ist Gefahr und Gnade zugleich" ja quasi auf der ersten Seite des Buches erstmalig zitiert wird, kann es schon sein, dass auch andere darüber stolpern. ;-) Und es dann erwähnen.
    Als kopieren würde ich das nicht bezeichnen.


    Oder habe ich dich falsch verstanden?

  • Ich hab grad geguckt und seh, daß ich das auch im Threadtitel habe, weil ich auf Hasals Beitrag geantwortet habe und somit ein RE: "Vergessen ist Gefahr und Gnade zugleich über meinem Beitrag steht.
    Wenn 200 Leute das gleiche Buch lesen, werden wohl einige Leseeindrücke ähnlich sein, da kann man leider nichts dran ändern.
    Auf dein geistiges Eigentum kannst du ja gerne pochen, zieh vor Gericht, ich bin mir sicher, du sorgst für spaßige Erheiterung.


    Ansonsten weise ich, wie auch Rosenstolz schon auf das Buch hin, wo genau diese Redewendung doch mehrmals auftaucht, kein Wunder also, daß es einige in ihre Threadüberschrift gewählt haben.


    Manchmal kann man wirklich nur staunen, worüber sich manche Leute Gedanken machen und sich ereifern.
    Hier gehts doch grad bloß darum, daß die Rezi nicht klar erkennbar ist und man eventuell keine Pünktchen bekäme.... :rofl
    Ansonsten warte halt länger mit dem Posten deiner Rezi, ich wette mit dir, daß es dir dann auch schwer fallen wird noch einen Titel zu finden, der noch nicht vergeben ist.
    Ich persönlich muß gestehen, daß ich die Rezis bei Vorablesen gar nicht mehr lese, sondern mich auf die beschränke, die es hier bei den Eulen gibt.


    Was mich stört sind übrigens Leute, die in ein Forum poltern, ohne sich vorzustellen schnell ihre Rezi zum Gewinnbuchposten, dann noch herummeckern, ihre Pünktchen einsacken und sich wieder vom Acker machen.
    Sowas stört mich. :grin

  • Zitat

    Original von Babyjane



    Was mich stört sind übrigens Leute, die in ein Forum poltern, ohne sich vorzustellen schnell ihre Rezi zum Gewinnbuchposten, dann noch herummeckern, ihre Pünktchen einsacken und sich wieder vom Acker machen.
    Sowas stört mich. :grin


    :write :write
    Es ist was anderes, wenn ich das bei amazon oder so mache.
    Aber in einem Bücherforum sollte das nicht so ablaufen.

  • Ich gestehe, ich habe mich auch noch nicht vorgestellt. Aber ich werde das demnächst nachholen, versprochen....


    Aber es freut mich zusehen, dass meine Ansicht über den dreifarbigen Kater geteilt wird! :-)

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • So, ich habe es jetzt auch ausgelesen, und hier ist mein Eindruck:


    Schrei nach Stille ist eigentlich nicht wirklich ein Kriminalroman, sondern eher ein Drama oder eine Gesellschaftsstudie. Hippies in einem kleinen Dorf 1968 - da prallten Welten aufeinander und es konnte auch nicht wirlich gutgehen. Eingefahrene Dorfhoheiten treffen auf freie Liebenden, das Drama ist vorprogrammiert. Aber keiner weiss wirklich, was genau geschah, in dem Summer of love 1968. Auch das Buch, was Sophie Winter schrieb und verfilmt wird, lässt Erklärungen offen und zeigt vielleicht nur ein Wunschende an.


    Das Buch ist nicht wirklich spannend, es fesselt einen nicht, was auch an den kurzen, prägnanten Sätzen liegen mag. Es kam mir immer wie Schluckauf vor, man konnte sich in das Buch nicht fallen lassen sondern wurde immer wieder aufgeschreckt. Ich habe auch sehr lange für das Buch gebraucht und konnte es auch ohne Bedauern aus der Hand legen und irgendwann ein paar Seiten weiterlesen. Am Anfang gab es einfach zu viele Personen, es war schwer, sie alle zuzuordnen und durch den abgehackten Schreibstil bekamen sie auch einfach keine Tiefe und man konnte sich nicht wirklich in sie hineinversetzen, alle mithandelnden Personen blieben ziemlich blass und am Rande. Das private Drama bei dem Ermittler DeLange war völlig überflüssig und bauschte die Geschichte nur auf.


    Wirklich erschüttert hat mich der Umgang mit der Altersdemenz, ich kann mir gut vorstellen, dass es genauso vor sich geht. Wie oft haben wir nicht auch schon vorm Kühlschrank gestanden, und wussten dort nicht mehr, was wir wollten? Also werden kleine Zettel geschrieben - nur leider völlig sinnlos, wenn man sie später wiederfindet und auch dann nicht mehr weiss, was der HInweis Bank, Krankenkarte, Arzt oder einfach Tomaten bedeuten soll. Man ist einfach nur hilflos den Anforderungen des Alltags gegenüber, und oftmals dauert es auch sehr lange, bis die Umwelt das veränderte Verhalten als das wahrnimmt, was es auch wirklich ist.

  • Zitat

    Original von Manuela2205
    Ich gestehe, ich habe mich auch noch nicht vorgestellt. Aber ich werde das demnächst nachholen, versprochen....


    Aber es freut mich zusehen, dass meine Ansicht über den dreifarbigen Kater geteilt wird! :-)


    Fein, dann kannst du dir direkt auch noch diesen Link hier ansehen, damit es nicht wieder so einen kleinen Unfall gibt, wie im Thread zum nützlichen Freund....
    Gerade der erste Beitrag zu einem Buch sollte schon einige Infos enthalten...
    Wie Buchvorstellungen aussehen sollten!

  • Schrei nach Stille von Anne Chaplet


    Über die Autorin
    Anne Chaplet wohnt mit drei Katzen in Oberhessen, Frankfurt am Main und Südfrankreich. In ihrem Pass steht der Name Cora Stephan, unter dem sie als promovierte Politikwissenschaftlerin und Historikerin zahlreiche Sachbücher verfasst hat. Für ihre Romane erhielt sie zweimal den Deutschen Krimipreis sowie den Krimipreis von Radio-Bremen.


    Kurzbeschreibung
    Sophie Winter konnte ihr dunkles Geheimnis vierzig Jahre bewahren. Plötzlich wird ihre wilde Vergangenheit wieder lebendig. Nicht nur die Polizei interessiert sich für das rätselhafte Verschwinden einer jungen Frau aus der Hippiebewegung. Ein spannender Kriminalroman um den mörderischen Sommer der Liebe.


    Meine Meinung
    Mir hat der neue Roman von Anne Chaplet sehr gut gefallen. Ich habe sehr schnell in das Geschehen rein gefunden und hatte auch mit den vielen verschiedenen Personen keinerlei Probleme. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und auch die manchmal sehr kurzen Sätze habe ich nicht als störend empfunden. Ganz im Gegenteil, ich fand sie der Spannung eher zuträglich.
    Der Roman handelt von drei Hippies, die im Sommer 1968 in das kleine Dorf Klein-Roda zogen um ihr Paradies zu finden. Allerdings konnten die Dorfbewohner nichts mit der Lebensphilosophie der Drei anfangen. Und das bekamen sie auch zu spüren.
    40 Jahre später zieht die Beststellerautorin, Sophie Winter in genau dieses Haus in Klein-Roda. In ihrem Roman “Summer of Love” hat sie die damalige Geschichte der Hippies, aus ihrer Sicht geschildert.
    Anne Chaplet hat es geschickt gemeistert, alle Protagonisten während des Romans zusammenzuführen. Ich werde auf jeden Fall noch ihre anderen Romane lesen.
    Von mir gibt es volle 10 Punkte!
    :fingerhoch

  • Schrei nach Stille – Anne Chaplet


    „Summer of love“ – so lautet der Titel des Romans von Sophie Winter.
    Und was in diesem Sommer der Liebe 1968 passiert ist, davon handelt der neueste Roman von Anne Chaplet.
    Sophie Winter ist vor kurzem nach Klein-Roda gezogen, in das geheimnisvolle Haus, welches eine unheilvolle Vergangenheit hat, über die die Einwohner des Dorfes lieber den Mantel des Vergessens ausbreiten.
    Sie ist bei den Nachbarn nicht beliebt, wird geschnitten und ausspioniert. Und bald passieren die ersten seltsamen Dinge......


    Und dies alles muss mit den Ereignissen des Jahres 1968 zusammenhängen.


    Zeitgleich verschwindet ein Junge aus dem Dorf, in Frankfurt lernen wir den neuen Protagonisten Giorgio DeLange kennen, Paul Bremer wird in Klein-Roda in das Geschehen mit hineingezogen, die Fäden laufen zusammen – bis zum bitteren Ende.


    Mir war nicht bewusst, dass es sich bei „Schrei nach Stille“ um den neuesten Teil einer Serie von Anne Chaplet handelt. Von daher war der Einstieg nicht unbedingt einfach, es fehlte einem teilweise einfach das Vorwissen um die Hauptpersonen wie Bremer und Karen Stark.
    Das hat sich aber ziemlich schnell gelegt und ich war von dem Buch und dem Schreibstil von Anne Chaplet begeistert. Kurze Kapitel, eigenwillige Einschiebungen wie SMS Dialoge, Gedankengänge usw. haben für mich die Spannung erhalten und für kurzweiliges Lesevergnügen gesorgt.
    Zudem hat mich DeLange ziemlich begeistert, ich finde, er ist ein gelungener und ausbaufähiger Protagonist.
    Anne Chaplet versteht es, Charaktere glänzend zu schildern und aufzubauen. Vieles steckt hier im Detail, man sollte das Buch aufmerksam lesen und sich keine Hinweise entgehen lassen.


    Für mich war dieses Buch der Anreiz, nun nach und nach auch die weiteren Teile der Serie lesen zu wollen.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

  • @Babyjane:
    Ich hab ihn mir zu Gemüte geführt. Beim nützlichen Freund hab ich nicht mitgelesen, weil ich den einfach nur schlecht fand :schaem
    Aber bei späteren Meinungen zum Buch kann man sich die Infos zum Autor schenken, oder? Würde sich ja nur immer wieder wiederholen...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Inhaltsangabe:
    Warum ist sie zurückgekehrt? Ins Oberhessische, an den Ort, um den ihre Erinnerungen kreisen? Das Haus ist ihr unheimlich. Die Bäume scheinen es erdrücken zu wollen. Die Dorfgemeinschaft belauert sie, unwirtlich ist es und kalt. War es klug, ein Buch über damals zu schreiben? Über eine unmögliche Liebe und unbändigen Hass? Immerhin wurde Sophie Winters Roman ein Bestseller. Doch die Leute stellen plötzlich Fragen, auch Paul Bremer, ihr Nachbar. Und die Polizei. Was ist im Sommer 1968 geschehen? Warum verschwand die schöne junge Frau und warum wurde der Fall niemals aufgeklärt? Ein eindringliches Porträt der Bundesrepublik in einer ihrer größten Umbruchphasen.



    Über die Autorin:
    Anna Chaplet ist das Pseudonym von Cora Stephan. Die vom Verlag aufgebaute fiktive Vita: -1958 in Kiel geboren, studierte Mathematik und Theologie und arbeitete lange Jahre als Lehrerin, Barfrau, Fitnesstrainerin und Börsenbrokerin in Frankfurt am Main. Sie lebt heute auf dem Land in Schleswig - Holstein- , stimmt nicht mit der wahren Welt der Cora Stephan überein. Erst Anfang 2002 lüftete Ann Chaplet ihr Geheimnis und man erfuhr, dass sich hinter dem Pseudonym die Publizistin und Sachbuchautorin Cora Stephan verbarg. Nach ihrem Studium der politischen Wissenschaften in Hamburg und Frankfurt am Main arbeitete die Journalistin als Lektorin, Übersetzerin, Dozentin und Rundfunkmoderatorin. Sie lebt in Frankfurt am Mein und Südfrankreich.


    Meine Meinung:
    In diesem Buch handelt es sich um eine Frau, die in ihr Dorf zurück gekehrt ist, in welchem sie 1968 mit einer Frau und einem Mann als Hippie gelebt hat. Sie schreibt ein Buch über diese damalige Zeit "Sommer of Love", welches auch erfolgreich verkauft und nun sogar verfilmt wird.
    Die Geschichten zeigen die damaligen und jetzigen Denkweisen, sowie das "typische Landleben" auf. Die ganze Story wird von verschiedenen Perspektiven beleuchtet, was mir sehr gut gefallen hat, obwohl ich am Anfang etwas Probleme damit hatte und einige Zeit brauchte, die verschiedenen Personen zu unterscheiden.


    Insgesamt fand ich das Buch gut. Es war mein erstes von Anne Chaplet und es wird sicherlich nicht das letzte sein. Ich finde, man kann dieses Buch der Serie um Bremer gut lesen, ohne die Vorgängerteile gelesen zu haben.
    Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen, da der Sprachstil von Fr. Chaplet doch etwas Besonderes ist. Nicht so gut fand ich die etwas sehr kurzen Sätze.


    Allgemein zum Buch kann ich sagen:
    Das Cover fand ich schön, wirkte auf mich aber etwas amerikanisch. Ich weiß nicht warum. Ich hatte, obwohl ich die Leseprobe schon gelesen hatte, lange das Gefühl, dass der Schauplatz USA ist. Fragt mich bitte nicht warum. Aber nach einigen Seiten hat es sich geändert.
    Ich mag gerne kurze Kapitel, diese waren für meinen Geschmack fast ein wenig zu kurz, aber passte schon. Ich finde, da liest man ein Buch schnell weg.


    Eine negativer Punkt war für mich der Name Sascha für eine Frau. Ich mag den Namen schon für Männer nicht und für Frauen erst recht nicht. Aber das ist ja subjektiv. Wollte es nur mal gesagt haben.


    Von mir gibts 7 von 10 Punkten!

  • Es ist für den Leser sehr schwer in die Geschichte reinzukommen. Viele Ereignisse werden nebenher geschildert, man versteht nicht, was dass zu bedeuten hat und wie sie zusammen hängen. Dieses Verwirrspiel zieht sich leider durch das ganze Buch und selbst zum Schluß schafft es die Autorin leider nicht, die Fäden zu entwirren und einen glaubwürdigen Schluß zu schreiben.


    Die Protagonisten werden nicht näher vorgestellt, teilweise kann man ihre Gefühle und die damit verbunden Handlungen absolut nicht nachvollziehen. Das finde ich sehr schade, denn ein Krimi lebt ja auch von der Authensität der Ermittler. Manchmal hat man den Eindruck, dass diese vollkommen unmotiviert an ihre Arbeit gehen und gar keinen Ansporn haben, den Fall aufzuklären. Das soll sicher nicht so rüberkommen, aber dadurch, dass diese Charaktäre in der Beschreibung wirklich absolut keine Beachtung finden, bleiben sie farblos und kommen gar gelangweilt rüber.


    Die Autorin hält sich mit unnötigen detailreichen Beschreibungen auf, die Stellen, die den Leser interessieren, werden aber lieblos abgehandelt.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von TheAlice ()

  • So unterschiedlich können die Geschmäcker sein :-)


    Klein-Roda, ein kleines Dorf in Oberhessen. Die erst seit Kurzem hier wohnende Bestsellerautorin Sophie Winter erfreut sich keiner großen Beliebtheit bei den anderen Dorfbewohnern. Warum wohnt die durch ihren Roman 'Summer of Love' bekanntgewordene Autorin in diesem kleinen Dorf, noch dazu in einem verwunschenen Haus? Hat sie etwas mit dem Verschwinden des 12jährigen Luca zu tun? Diese und andere Fragen stellen sich die meisten Bewohner bzw. haben sich manche schon längst ein Urteil darüber gebildet. Nicht so Bremer. Paul Bremer, ein... ja, ein was? Bis zum Schluß war es mir nicht möglich herauszufinden, wer Bremer ist, welchen Beruf er ausübt. Ebendieser Paul Bremer findet eines Tages Frau Winter unter einem umgestürzten Baum auf, der scheinbare Unfall geht glimpflich aus. Die Gerüchte und Mutmaßungen rund um die Autorin lassen in nicht zur Ruhe kommen, er zieht Erkundigungen, bohrt bei den Dorfbewohnern in alten Wunden. Bald wird klar, hinter Sophie Winters erfolgreichem Roman steckt nicht nur Fiktion. Ein Buch über eine kleine Gruppe Hippies im Jahr '68. Aber was der Wahrheit entspricht, was der Fantasie der Autorin entsprang, ist Bremer nicht klar.


    Nicht nur Bremer steht vor einem Rätsel, gleichzeitig auch Giorgio "Jo" DeLange, Mitarbeiter der Polizei, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Er kommt durch seinen Beruf in den Genuss, bei den Dreharbeiten zur Verfilmung von 'Summer of Love' dabei zu sein. Nachdem er das Buch gelesen hat, schrillen bei ihm die Alarmglocken. Irgendetwas kommt ihm bekannt vor, irgendwie gibt es eine Verbindung zu einem alten Fall. Einem Fall aus dem Jahre '68 als in einem kleinen oberhessischen Dorf eine junge, bildhübsche Frau verschwand....


    Zugegeben, die Leseprobe hatte mich nicht sehr beeindruckt. Der Schreibstil von Anne Chaplet bereitete mir Mühe beim Lesen, da ich kein Freund sehr kurzer Sätze bin. Beim Lesen des Buches dauerte es eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Dafür gefiel mir der Stil und die Sprache Chaplets dann umso mehr, bis ich mich von dem Buch fast nicht mehr losreissen konnte. Weniger der Handlung wegen, diese lässt nämlich lange auf sich warten. Viele Figuren, zu viele meiner Meinung nach, zu verwirrend. Keine klar erkennbare Struktur, ständig wird zwischen den Personen hin und her gewechselt. Es dauert fast bis zur Hälfte des Buches bis die Story Fahrt aufnimmt. Dafür ist diese dann umso interessanter. Die Autorin schreibt direkt, realistisch, trifft hin und wieder mitten ins Herz, den Nagel auf den Kopf und sie bringt einem oft zum Schmunzeln. Die Charaktere, vor allem Jo DeLange, gut ausgearbeitet und glaubhaft. Zum Schluß werden die gesponnenen Fäden gekonnt miteinander verknüpf und das Ende lies mich das Buch schließlich zufrieden zuklappen.


    Von mir gibt es gute 8 Punkte für dieses Buch.

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)

  • "Schrei nach Stille" hat mich nicht überzeugen können, ich fand die Vielzahl der Personen und die verschiedenen Erzählstränge sehr verwirrend, und der ständige Wechsel der Perspektive macht es sehr schwer, der Handlung zu folgen. Auch der Wiedereinsteinstieg in die Serie ist mir nach einer längeren Paul-Bremer-Pause nicht gelungen. Da fehlte zu viel, zu viel wurde zwar angedeutet, aber nicht erklärt, und da mich dieser Krimi so wenig überzeugen konnte, werde ich auch die "fehlenden" nicht nachholen. Insgesamt wohl eher ein Krimi, den man im Urlaub an einem Stück lesen sollte, nicht geeeignet, wenn man nur "zwischendurch" immer mal ein bisschen Zeit zum Lesen hat...

  • Bin auch durch mit dem Buch. War okay, aber weitere aus der Reihe oder von der Autorin möchte ich nicht lesen.


    Zitat

    Original von Manuela2205
    Ein kleiner Punkt ist mir aufgefallen: Anne Chaplet schreibt von einem schwarzweißroten Kater. Den würde ich gerne sehen… da diese Katzen immer weiblich sind.


    Das ist mir auch direkt aufgefallen. ;-)
    Vor allem frage ich mich, wie jemand auf den 1. Blick sehen kann, dass es sich um einen Kater handelt. Wenn es eine normale Katze mit Fell ist, sieht man da gar nichts.


    Meine Rezi:


    Sophie Winter hat ein Buch über eine wahre Begebenheit geschrieben. „Summer of Love“ spielt in den späten 60ern und hat drei Hippies zum Thema, die in einem kleinen Dorf die freie Liebe leben. Das stößt bei den Dorfbewohnern auf große Ablehnung. Dann verschwindet eine der Frauen spurlos, es gibt keine Hinweise, lediglich Vermutungen, doch alle Ermittlungen verlaufen bald im Sande und werden schließlich eingestellt.
    Als nun „Summer of Love“ verfilmt werden soll, wird dabei der alte, reale Fall wieder aufgerollt. Giorgio DeLange, ein Kripo-Beamter, der als Berater am Filmset ist, vermutet mehr hinter der Sache und beginnt zu ermitteln.
    Nach und nach löst sich der Fall.


    Ich hatte anfangs große Mühe mit dem Schreibstil. Anne Chaplet schreibt in kurzen, oft sehr abgehackt wirkenden Sätzen. Das passt zwar an einigen Stellen ganz gut (besonders bei denen aus Sophie Winters Perspektive), an vielen anderen aber weniger, es kam oft kein schöner Lesefluss auf.
    Die Kapitel sind sehr kurz, einige nur zwei Seiten und neue Kapitel beginnen stets auf einer neuen Seite, so dass der Roman deutlich weniger Umfang hat, als man auf den ersten Blick vermutet.
    Die Handlung ist teilweise verwirrend, vor allem am Anfang wird nicht so recht klar, wer nun die Hauptperson ist und wo die Geschichte hinsteuert. Es ist auch wenig krimitypisch, zwar spielt der Fall des verschwundenen Hippie-Mädchens dann eine große Rolle, aber viel Raum nimmt auch Giorgio DeLanges Privatleben ein.
    Spannung kam für mich erst ab der zweiten Hälfte etwa auf. Die Auflösung fand ich dann etwas enttäuschend, da hätte ich doch mehr erwartet und da wurde dann auch alles recht schnell abgehandelt.
    Als sehr störend empfand ich die ständigen Gedankengänge der Personen, die oft nur wahllos eingeworfen wirkten, die Geschichte nicht voranbrachten und den Lesefluss störten.


    Fazit: Ich hab mich beim Lesen nicht gelangweilt und es schnell durch gehabt, was aber auch an dem recht geringen Umfang liegt. Wirklich berühren konnten mich aber weder die Geschichte noch eine der Figuren.


    5 von 10 Punkten

  • Nur mal kurz was zu der Dreifarbigkeit: Es stimmt nicht, dass dreifarbige Katzen immer weiblich sind. Der Großteil ja, aber nicht alle. Normal ist das bei Kater aber nicht, es handelt sich um eine Anomalie in der Chromosomenanzahl (statt X & Y haben diese Kater X & X & Y; also nicht ein Gen zuviel, sondern ein ganzes Chromosom). Und sterben tun die auch nicht alle nach der Geburt. Leider haben viele Tierärzte von Genetik null Ahnung und erzählen lieber irgendeinen Blödsinn :rolleyes

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)

  • Meine Meinung:


    Die Absicht von Anne Chaplet hier das Gegen- und Miteinander von Stadt- und Landbevölkerung zu thematisieren sowie das sich erinnern und vergessen wollen/können, ist ihr in diesem Buch sehr gut gelungen. Aus diesem Grunde wäre dieses Buch auch eher ein Roman als ein Kriminalroman. Der Krimi in der Geschichte kam meines Erachtens zu kurz. Der ermittelnde Beamte war mehr mit seinen persönlichen Problemen behaftet als mit dem vorliegenden Fall. Für einen so wenig komplexen Kriminalfall hat Anne Chaplet sehr viele Handlungsstränge aufgebaut, die für mich aber nicht alle gleichwertig für die Lösung des Falls waren. Die erwartete Spannung für einen Krimi ist für mich ausgeblieben und die Klärung des Falls zum Schluss ließ den nicht ganz straffen Spannungsbogen gänzlich zusammenfallen. Damit ist Anne Chaplet für mich nicht zu einer neuen Krimiautorin geworden. Schade.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zum Inhalt ist ja nun schon so ziemlich alles gesagt worden.
    Ich finde es ehrlich gesagt prima, so viele unterschiedliche Meinungen zu dem Buch gelesen zu haben. Wär ja seltsam, wenn alle denselben Geschmack hätten.


    Mein persönliches Fazit: Gute Literatur lädt zur Diskussion ein :)


    Es ist in der Tat kein klassischer Kriminalroman innerhalb der zu erwartenden Genregrenzen, eher ein Stück Kriminalliteratur. Nichts für Actionliebhaber, nichts für den, der alle fünf Seiten einen Cliffhanger erwartet. Ich habe "Schrei nach Stille" als einen Roman begriffen, der erzählt, was ein Verbrechen - so lange es auch zurückliegen mag - mit den Menschen macht. Mit denen, die beteiligt waren oder nur Zeugen, man weiß es nicht; mit dem Dorf, das nach der Tat nicht mehr dasselbe sein konnte, aber sein wollte.


    Die hier von vielen vermisste Spannung zog ich aus den für mich spannenden Figuren, die großartig gezeichnet sind. Das Thema der Altersdemenz mag nicht jedem liegen, die Autorin hat es wunderbar umgesetzt.


    Es ist keine leichte Wegleselektüre, kein "üblicher" Krimi, auch wenn hier ein neuer Ermittler eingeführt wird ... Ich musste an die neue Reihe von Hakan Nesser denken, der ja in "Mensch ohne Hund" in der ersten Hälfte des Buchs eine Familiengeschichte erzählt. Erst dann kommt die Leiche, erst dann taucht der Ermittler auf. Entspricht nicht den Erwartungen, aber warum dürfen gerade die Autoren, die schon längst bewiesen haben, dass sie das Handwerk beherrschen und das Genre wunderbar bedienen können, nicht auch mal zeigen, wie man mit den Genre spielen kann?


    Mir hat's gefallen. Tolles Buch, tolle Autorin, volle Punktzahl.

  • Da mir das Buch zu teuer war und meine Bibliothekarin es mir sehr ans Herz legte, habe ich es in der Bücherei ausgeliehen.
    Anfangs hat mich die Geschichte noch nicht so gepackt, zu bildhaft und langsam ging es los.
    Aber je weiter ich gelesen habe, umso spannender wurde es. Es gibt in dem Buch mehrere Handlungsstränge, die immer wieder mal überlappen, was teilweise verwirrend war, aber trotzdem zur Spannung beihalf.
    Die Autorin schreibt direkt, realistisch, trifft hin und wieder mitten ins Herz, den Nagel auf den Kopf und sie bringt einem oft zum Schmunzeln. Die Charaktere, vor allem Jo DeLange, gut ausgearbeitet und glaubhaft. Zum Schluss werden die gesponnenen Fäden gekonnt miteinander verknüpft. Die Auflösung war anders als ich es erwartet hatte, aber dennoch in sich schlüssig und das Ende lies mich das Buch schließlich zufrieden zuklappen.
    Dies war mein erster Roman von Anne Chaplet und vielleicht auch nicht mein letzter.
    Für alle Fans von guten Krimis kann ich dieses Buch sehr empfehlen.


    4 von 5 Sternen!

  • Atmosphärischer Krimi


    Inhalt:
    Das kleine oberhessische Dorf Groß-Rhoda wird durch den Zuzug der Schriftstellerin Sophie Winter wieder an die längst verdrängten Ereignisse im Sommer 1968 erinnert. Damals lebten für kurze Zeit drei Hippies im selben verwunschenen Haus, wie jetzt Sophie Winter. Ihr Bestsellerroman "Summer of Love" beschreibt beängstigend genau jene dramatischen Ereignisse, die vor 40 Jahren mit dem spurlosen Verschwinden der schönen Sascha endeten.
    Auch heute gibt es wieder einen Vermisstenfall. Der zwölfjährige Luca ist seit Tagen nicht mehr gesehen worden.


    Meine Meinung:
    Der Roman wird aus drei Perspektiven erzählt.
    Paul Bremer, selbst erst vor einigen Jahren ins Dorf gekommen, lernt Sophie Winter kennen und merkt schnell, dass die Alteingesessenen ihr äußerst ablehnend gegenüberstehen. Langsam kommt er den Geschehnissen von damals auf die Spur.
    Jo DeLange ist bei der Kripo für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er erinnert sich an den alten, ungelösten Beispielfall aus seiner Ausbildung, findet deutliche Parallelen zu Sophie Winters Buch und lässt sich die alte Akte heraussuchen…
    Schließlich ist da noch Sophie Winter selbst, die mit ihrem Roman in ein Wespennest gestochen hat. Sophie leidet unter beginnender Demenz, vermischt mehr und mehr Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität.


    Anne Chaplet hat einen sehr eigenwilligen und besonderen Schreibstil. Sehr kurze, manchmal fast abgehackte Sätze sind typisch für den Roman. Vor allem zu Sophies zunehmender Verwirrtheit passt dieser Stil hervorragend.
    Zudem bringt er die düstere Atmosphäre im Dorf und besonders in Sophies Haus, das im Dorf nur unheilvoll "Heinrichs Verhängnis" genannt wird, sehr gut zum Ausdruck.
    Nicht so gut gefiel mir die eigentliche Krimi Handlung. Hier wird wenig Spannung aufgebaut, was aber auch an den Schreibstil gelegen haben kann.


    Alles in allem habe ich das Buch jedoch ganz gerne gelesen und möchte es mit 7 Punkten bewerten.