Ruf ins Jenseits - John Harwood

  • Ruf ins Jenseits - John Harwood


    Inhalt:


    Constance Langdon ist Erbin von Wraxford Hall, einem düsteren und verrufenen Anwesen in Suffolk. John Montague, Anwalt der Familie, erzählt der neuen Hausherrin von der schaurigen Geschichte des Hauses: Vor Jahren war es Schauplatz eines okkulten Experiments das mehrere Menschenleben forderte. Montague überlässt Constance die Tagebücher der jungen Eleanor, die nach dem Experiment spurlos verschwand. Eleanor hatte eine schreckliche Begabung: In düsteren Visionen sah sie, wer dem Tod geweiht war. Constance ahnt, dass ihr eigenes Schicksal mit dem Eleanors zusammenhängt. Allen Warnungen zum Trotz Gruppe Spiritisten Nach Wraxford, um das vrhängnissvolle Experiment von damals zu vollenden....


    Über den Autor:


    John Harwood wuchs in Hobart, Australien, auf und studierte Literatur und Philosophie an der Universität von Tasmanien und Cambridge. ER hat Biografien, Satiren und Lyrik veröffentlicht und als Journalist gearbeitet. Nach 'Das Haus der vergessenen Bilder' ist 'Ruf ins Jenseits' John Harwoods zweiter Roman.


    Meine Meinung:


    Ich fand den Klappentext ganz ansprechend und habe eine Gruselgeschichte in viktorianischer Manier erwartet und ich wurde nicht enttäuscht.


    Die Geschichte beginnt im Jahr 1889 und stellt dem Leser Constance Langdon vor. Man erfährt etwas über ihre Kindheit und ihr derzeitiges Leben und wie sie mit dem Spiritismus in Kontakt gerät.
    Im Alter von drei stribt ihre Schwester Alma und seitdem lebt ihre Mutter in Trauer. Auch 10 Jahre später ist die Mutter unfähig ein normales Leben zu führen, woraufhin Constance sie zu Seancen schleppt um mit Alma Kontakt aufzunehmen. Nachdem sie Alma noch einmal gesehen hat, begeht sie Selbstmord und auch Constances Vater stirbt kurze Zeit später.
    Constance zieht zu ihrem Onkel und erfährt durch eine Zeitungsannonce von ihrem Erbe.


    John Montague, der Anwalt der Familie Wraxford überlässt ihr sowohl ein tagebuch als auch seine eigenen Aufzeichnung und nun taucht der Leser zusammen mit Constance ein, in die Geschehnisse von vor 20 Jahren. An Hand von Montagues Erzählungen und Eleanors Tagebuch bekommt man 2 Ansichten derselben Geschichte. Es wird ein düsteres Bild um das Haus gezeichnet immer tiefer dringt man ein in dunkles Geheimniss.
    Man erfährt, wie Eleanor sich mit ihrer Mutter überwirft, ihren Verlobten an das Haus verliert und schliesslich Magnus Wraxford heiratet und eine gemeinsame Tochter mit ihm hat. Man erfährt etwas über ihre Angst und dunklen Vorahnungen und schliesslich verschwindet sie spurlos mit ihrer Tochter. Magnus Wraxford wird für Tod erklärt und man schiebt ihr diesen Mord zu, genau wie den an ihrer Tochter.


    Der letzter Teil des Buches spielt wieder im Jahr 1889 und man begleitet Constance auf der Suche nach der Wahrheit. Denn sie ist überzeugt von Eleanors Unschuld und ein grausiger Verdacht wächst in ihr heran.


    Was wie ein Gruselroman in dem es um Geister geht anfängt, stellt sich als Kriminalgeschichte heraus. Sicherlich fällt es einem schwer an Geister zu glauben, aber die Geschichte wird so erzählt, dass man sich doch fragt, ob es da nicht mit übersinnlichen Kräften von statten ging. Erst nach und nach breitet sich die Wahrheit vor einem aus und am Ende stellt man fest, dass alles einen recht irdischen Grund hat. Themen wie Spiritismus und Hypnose werden aufgegriffen und die gängigen Meinungen der damaligen Zeit beleuchtet, ohne zu urteilen.


    Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam und gut geschrieben. Von mir 8 von 10 Punkten.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Cathrine ()

  • Danke für die gelungene Rezension. Ich schleiche schon einige Zeit um dieses Buch herum, war mir aber wegen der Themen Geister und Okkultismus nicht sicher. Deine Rezension hat mich überzeugt, dem Buch eine Chance zu geben.

  • Danke für die schöne Rezi, Cathrine! :wave
    Das könnte was für mich sein.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Danke für die schöne Rezi!
    Ab auf die Wunschliste. :-)


    :write Ich auch :-]

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Ich hab das Buch diese Wochende richtiggehend verschlungen:
    Die Geschichte von Wraxford Hall wird aus der Sicht von allen beteiligten Personen in einzelnen Teilen des Buches geschildert. Von Person zu Person werden diese Schilderungen düsterer und unheimlicher. Einen eigentlichen Höhepunkt erreicht das Buch, als die Gruppe versucht die Geschichte, das Experiment zu Ende zu bringen. Aber mir als Leserin hat am meisten die Gruselatmosphäre gefallen, das Unheimliche und Düstere. Ein Buch perfekt für die kalten und dunklen Wintertage und Abende! Herrlich!!

  • Ich muss sagen, ich bin recht zwiegespalten was das Buch angeht.
    Auf der einen Seite fand ich es spannend, und auch schön zu lesen. Es war teilweise richtig gruselig, und hat eine angenehme Atmosphäre erzeugt.
    Auf der anderen Seite gab es in meinen Augen öfters Momente wo sich die Szenen hingezogen haben, wie Kaugummi. Ich konnte das Buch nicht in einem Rutsch lesen, sondern habe es immer wieder zur Seite gelegt. Dadurch habe ich länger für das Buch gebraucht, als ich normalerweise für ein Buch brauche.


    Ich würde sagen, es ist ein durchschnittliches, nettes Buch. Aber keines, was unbedingt lesen muss.
    Aber das ist wohl wie vieles Geschmackssache, und jeder muss sich selber eine Meinung bilden.


    Von mir gibt es 5 Punkte. :wave

  • Ich habe letzte Woche das Buch zu ende gelesen.
    Ich muß sagen ich war sehr überrascht als sich nach & nach herrausstellte das es keine Horror Geschichte war, wie der Klappentext vermuten läst. Dafür entpupt sich das Buch als ein kleiner Familienkrimi, in dem man nicht so recht an Geister und Gespenster glauben mag.
    Das Buch läsz sich gut und flüssig lesen, es wird auch an keiner Stelle langweilig. :lesend

  • London, 1889. Die junge Constance Langton erbt überraschend ein altes Herrenhaus in Suffolk. Der Anwalt John Montague rät ihr dringend Wraxford Hall niemals zu betreten und es so schnell wie möglich zu verkaufen, denn es läge ein Fluch auf dem Anwesen. Aber die junge Frau ist neugierig, warum gerade sie die Erbin ist und ob sie so etwas über ihre Vergangenheit erfahren kann. Montague übergibt ihr daraufhin zwei Tagebücher, einmal sein eigenes und dann noch das einer Eleanor Unwin. Mit ihr fühlt Constance sich durch ihre Erzählung gleich auf eine merkwürdige Weise verbunden und spürt eine Art Seelenverwandtschaft. Findet sie in den Aufzeichnungen vielleicht endlich den Grund dafür, warum sie sich schon als Kind nie zugehörig zu ihrer Familie und sich besonders von ihrer Mutter nie richtig geliebt fühlte? Constance begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und der Leser begleitet sie zurück ins Jahr 1867. Wir erfahren die Geschichte des Hauses Wraxford Hall und seiner Bewohner einmal aus der Sicht von John Montague und dann aus der Sicht von Eleanor Unwin.


    Ich glaube, jeder fragt sich als Kind oder Teenager: Bin ich wirklich das Kind meiner Eltern? Und so waren die Gedankengänge von Constance für mich nicht verwunderlich, zumal sie schon rein äußerlich keinerlei Ähnlichkeit mit ihren Eltern oder ihrer Schwester hat. Als sie dann dieses alte Haus erbt, versucht sie natürlich herauszufinden, was sie mit der Familie Wraxford zu tun hat. Wer würde das nicht? Und als sie von den unheimlichen Vorgängen dort liest, ist ihre Neugier natürlich geweckt.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ein historischer Spannungsroman mit Mysteryeffekten. Früher nannte man so etwas Schauerroman. Ich liebe sogenannte Haunted-House-Geschichten, besonders wenn sie im historischen England spielen.
    Der Schreibstil ist gut und flüssig, die Sprache sehr bildhaft, nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern, es passt einfach. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, die Figuren beim Gang durch Wraxford Hall und durch den dunklen Mönchswald zu begleiten.
    Besonders Constance mochte ich gleich und auch Eleanor war mir sofort sympathisch. Bis zum Schluss hoffte ich, dass Constance in ihrer Vermutung über ihre Verbindung Recht behalten würde.
    Das Ende hat mir schließlich auch gut gefallen, für alle Beteiligten ein schöner Abschluss.


    Ein kleines…ja, Highlight für mich am Rande: Constances Besuch am Ende in Whitby. Ob der Autor den Ort an der englischen Küste absichtlich gewählt hat? :grin „Dracula“-Fans werden wissen, was ich meine.

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen mit seiner unheimlichen Stimmung und den verschiedenen Erzählperspektiven. Mich hat etwas gestört, dass man irre geführt wurde durch so ein einfaches Mittel wie ein falscher Brief, ein unwahrer Bericht. Aber letztlich passte alles gut in die Geschichte ohne zu sehr konstruiert zu wirken bzw. fiel bei all den Gegebenheiten dann auch nicht mehr so arg ins Gewicht.